„Er hat sich richtig entschieden“ Thomas Müller zu Gladbach? Eberl spricht über den geplatzten Deal
Was wäre das für ein Coup gewesen!
In der Geschichte von Borussia Mönchengladbach gab es einige Transfers, die nie zustande gekommen sind – viele davon sind bis heute unbekannt. Der ehemalige Sportdirektor bei Gladbach, Max Eberl (50), hat jetzt ausgepackt, dass er einen ganz besonderen Spieler an den Niederrhein holen wollte.
Thomas Müller war Thema bei Gladbach – Dante-Abgang schmerzt
Talente früh zu erkennen und sie dann zu großen Spielern zu machen, ist klar Teil der Borussia-Philosophie. Diese hat auch Max Eberl zu seinen Zeiten beim VfL versucht zu integrieren.
Ihm gelangen großartige Transfers wie unter anderem die Verpflichtungen von Marco Reus (34), Juan Arango (43), Granit Xhaka (31), Lars Stindl (35), Raffael (38), Christoph Kramer (33) und Alassane Plea (31). Eberl holte also nicht nur Spieler, die für viel Geld weiterverkauft wurden, sondern vor allem auch Profis, die sich mit dem Verein identifizieren und eine lange Zeit am Borussia-Park unter Vertrag standen, oder auch bis heute noch stehen.
Ein Spieler mit großartiger Vereins-Identifikation ist auch Thomas Müller (34). Der Weltmeister von 2014 ist, seit er 11 Jahre alt war, beim FC Bayern München aktiv – nie wechselte er den Klub.
Dabei kommt er bisher auf 698 Pflichtspiele für die Bayern, holte unter anderem zwölf Meistertitel und zweimal die Champions League. Müller trug viel zu diesen Erfolgen bei. Einen Spieler wie ihn in seinen eigenen Reihen zu haben, ist unglaublich viel wert.
Das erkannte auch Max Eberl, der heute als Sportvorstand beim Rekordmeister aktiv ist, als er Müller kurz vor seinem Durchbruch zu Gladbach lotsen wollte. Wann genau konkretes Interesse bestand, offenbart er dabei nicht.
„Tatsächlich habe ich mit Hermann Gerland wegen Thomas Müller telefoniert, bevor er durchgestartet ist“, plaudert Eberl im „Bild“-Podcast „Bayern-Insider“ aus dem Nähkästchen. „Wir haben versucht, die Talente in der Schwelle zum Profifußball zu erkennen. Thomas hat sich dann richtig entschieden – ohne zu sagen, dass Gladbach falsch gewesen wäre.“
In seiner Karriere hat der „Raumdeuter“ Thomas Müller vieles richtig gemacht, das dürften auch die eingefleischten Fohlen-Fans anerkennen – ein Wechsel zu Gladbach hätte in den letzten 15 Jahre aber bestimmt den ein oder anderen Torjubel mehr im Borussia-Park ausgelöst, so viel ist sicher.
Eberl erzählt auch, welcher Abgang aus Mönchengladbach besonders schmerzte: „Was mir am meisten wehgetan hat, war, als Bayern uns Dante weggeschnappt hat, der dreieinhalb Jahre eine großartige Rolle gespielt hat.“ Zum Zeitpunkt dieses Transfers, im Jahr 2012, war Müller bereits fester Stammspieler und weltbekannt – sicherlich dürfte sich Eberl damals auch schon über den geplatzten Deal geärgert haben.