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Von Gianluca Vogt

„Unglaubliches Talent“ Neue Waffe im Abstiegskampf? Gladbach plötzlich mit Luxus-Problem

Winsley Boteli beim Warmmachen.

Einer, der weiß, wo das Tor steht: Winsley Boteli im Einsatz für die U23 von Borussia Mönchengladbach am 2. März 2023.

Einer bei Gladbach, der weiß, wie man Tore schießt!

Jeder Treffer zählt im Moment bei der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach – da kommt ein Tor-Garant wie Winsley Boteli (17) wie gerufen. Eigentlich spielt er in der U19, doch bei seinen Qualitäten ist der nächste Schritt nur eine Frage der Zeit.

Shooting-Star verzaubert Gladbach-Trainer – kommt er jetzt öfter?

Roland Virkus (57) erkannte das Talent des jungen Schweizers früh und lotste ihn im Juli 2022 aus Genf an den Niederrhein. Damals war Boteli gerade einmal 16 Jahre alt geworden. 

Innerhalb eines Jahres stieg der Mittelstürmer von der U17 in die U19 auf und wurde nach einem halben Jahr in der A-Junioren-Bundesliga zum ersten Mal in die U23 berufen. 

Der kometenhafte Aufstieg des Top-Talents blieb nicht unbemerkt.  Juventus Turin bot Boteli bereits einen Profi-Vertrag an. Bisher konnte Gladbach den U18-Nationalspieler der Schweiz noch halten.

In der U23 weist Boteli eine überragende Quote auf: In sechs Kurzeinsätzen in der Regionalliga traf er schon viermal. Dabei feierte er jeweils einen Doppelpack nach Einwechslung – gegen Ahlen (3:1) am 18. November 2023 und gegen Wegberg-Beeck (2:0) am 2. März 2024.

Beide Siege waren immens wichtig für das Team von Trainer Eugen Polanski (38), es waren jeweils Big Points gegen direkte Abstiegskonkurrenten. Der ehemalige Fohlen-Profi weiß daher genau, was er an Boteli hat: „Der Junge weiß und jeder sieht, dass er ein unglaubliches Talent hat. Vor allem, was den Bereich rund um den Strafraum angeht, ist er sehr stark. Es ist auch nicht selbstverständlich, dass er sich im Männerfußball schon so behaupten kann“, lobt Polanski in der „Rheinischen Post“.

Seit dem letzten Doppelpack lief er erstmal nicht mehr für die U23 auf. Bei seiner Rückkehr zur U19 traf er gleich wieder – aktuell führt er die Torschützen-Liste in der A-Junioren-Bundesliga mit 17 Toren noch vor Konkurrent Paris Brunner (18; 16 Tore) an.

So eröffnet sich ein Luxus-Problem für Borussia: Wohin mit dem Stürmer, der am Fließband trifft? Auch, wenn er eigentlich zum Kader der U19 gehört, weiß Polanski, dass alle Seiten davon profitieren, wenn er bei den Senioren mitspielt: „Was das Mitspielen und gewisse Abläufe angeht, hat er schon noch Luft nach oben. Ihm tut gut, dass er regelmäßig mit uns trainiert – dementsprechend können wir ihn mehr einbinden und fordern.“

Der nächste Abstiegskampf-Kracher für die U23 steht am 6. April (14 Uhr) an, wenn Gladbach den SV Lippstadt empfängt. Gut möglich, dass Polanksi, der Ende Februar seine Pro-Lizenz als Trainer erwarb, dann wieder auf seine Geheim-Waffe setzt. Wenn er am Spielende einen oder zwei Treffer benötigt, ist Winsley Boteli die richtige Wahl.