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Von Leo Bach (lb)

„Auf jeden Fall zu wenig“ Gladbacher Fan-Liebling kritisiert Weigl scharf und fordert Reaktion ein

Julian Weigl schaut enttäuscht auf den Boden.

Ein enttäuschter Kapitän geht vom Feld: Julian Weigl am 20. Dezember 2023.

Die Gladbach-Profis müssen aktuell einiges an Kritik einstecken – ein Ex-Fohlen spricht den Fans dabei aber wohl aus der Seele.

Die sportliche Situation ist mehr als angespannt bei Borussia Mönchengladbach – seit Ende Februar warten alle, die es mit der Raute halten, auf einen Sieg. Eine Gladbach-Legende hat sich nun zur aktuellen Situation geäußert und die Mannschaft dabei kaum in Watte gepackt. Außerdem warnt er vor dem Abstiegs-Szenario.

Gladbach-Legende warnt vor Abstieg und zählt Vize-Kapitän an

Zu seiner Zeit als aktiver Fußballprofi war Roel Brouwers (42) ein echter Fan-Liebling im Borussia-Park. Der ehemalige Innenverteidiger ging mit Mönchengladbach durch dick und dünn, schaffte den Wiederaufstieg in die Bundesliga 2008 und feierte den Einzug in die Champions League.

Dabei absolvierte der Niederländer 210 Pflichtspiele für Borussia und verfolgt den Verein bis heute. Was ihm aber in der laufenden Saison geboten wird, schockiert die Gladbach-Legende. 

Im Gespräch mit „Sport1“ kritisiert Brouwers unter anderem die Defensiv-Arbeit der Fohlen-Mannschaft: „Du musst dich cleverer anstellen, um die Tore zu verhindern. Es muss sich definitiv etwas ändern! Wie sie die Treffer kassieren, ist viel zu einfach. Der Gegner muss kaum etwas machen, um zu treffen. Das ist schon bedenklich.“

Aktuell leidet der Ex-Profi bei Borussia mit und schlägt Alarm für die restliche Saison. Angesprochen auf die Abstiegsplätze bilanziert er: „Gladbach braucht jetzt auf jeden Fall mal ein paar Siege, um da wegzubleiben.“ Dann rechnet er aus: „Es sind nur noch acht Punkte, also drei Spiele – das kann ganz schnell gehen!“

Im Ergebnis-Loch der Gladbacher werden unter Fans und Medien schnell die Ursachen für diese Krise gesucht. Für Brouwers ist klar, woran es liegt: „Es fehlen die Führungsspieler. Wer zieht die Mannschaft mit? Wer nimmt sie ins Schlepptau? Ko Itakura, von dem ich viel halte, war lange verletzt. Im Mittelfeld gab es viele Wechsel: Christoph Kramer, Manu Koné, immer wieder verletzt.“

Dann zählt er direkt den Vize-Kapitän der Niederrhein-Elf an – von Julian Weigl (28) hatte der zwischen 2006 und 2017 für Gladbach aktive Holländer mehr erwartet. „Julian Weigl hätte ein Spieler sein können, der die anderen mitnimmt. Solche Spieler holst du, um die Mannschaft zu führen. Aber das war in dieser Saison auf jeden Fall zu wenig“, kritisiert Brouwers knallhart. 

Die Qualität im Kader sei vorhanden, aber man müsse nun eine Reaktion der Mannschaft sehen. Dabei könne die Unterstützung der Fans eine entscheidende Rolle spielen, diese „müssen sich die Spieler aber auch auf dem Platz verdienen.“

„Man muss sehen, dass gegen jedes Gegentor und um jeden Punkt gekämpft wird. Das war gegen Freiburg nicht immer der Fall.“ Damit spricht der 42-Jährige wohl vielen Borussia-Fans direkt aus der Seele. Bei der bitteren 0:3-Heimpleite, bei der auch Brouwers im Stadion anwesend war, forderte die Nordkurve geschlossen: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“ Fan-Liebling Roel Brouwers dürfte sich angeschlossen haben.