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Von Daniel Thiel

Nach Virkus' Transfer-Vorgriff So profitiert Gladbach! Mit diesem Szenario war nicht zu rechnen

Roland Virkus, Nils Schmadtke und Stephan Schippers unterhalten sich am Spielfeldrand im Borussia-Park.

Roland Virkus (l.), hier am 23. September 2023, musste in diesem Sommer Borussias Kader-Umbruch durchführen.

Damit dürfte er auch nicht unbedingt gerechnet haben!

Es waren turbulente Monate für einige Personen im Kosmos von Borussia Mönchengladbach! Im Fokus stand zuletzt besonders die Arbeit von Roland Virkus (56).

Gladbach-Umbruch in diesem Sommer mit Virkus-Vorgriff

In seinem zweiten Sommer als Verantwortlicher für Borussias Bundesliga-Mannschaft musste er einen umfangreichen Umbruch in die Wege leiten, verlor dabei unter anderem die Leistungsträger Marcus Thuram (26), Ramy Bensebaini (28) und Jonas Hofmann (31).

Lange sah es danach aus, als sei noch ein langjähriger Borusse auf dem Sprung: Nico Elvedi (26) machte keinen Hehl daraus, dass er sich in diesem Sommer auch einen Wechsel in eine andere Liga hätte vorstellen können.

Das hatte in diesem Sommer gleich auf mehreren Ebenen einen Einfluss auf Borussias Planungen. Zum einen war Elvedi über Wochen nur teilintegriert in die Gladbach-Vorbereitung.

In den ersten drei Pflichtspielen kam der Schweizer nicht zum Einsatz. Überhaupt wollten die Gladbach-Verantwortlichen verhindern, dass sich der 26-Jährige verletzt. Das hatte auch Einfluss auf die Rolle des Schweizers im Mannschaftstraining.

Darüber hinaus nahm eine weitere Personalie unmittelbar nach der Ankündigung von Elvedis möglichem Wechsel Fahrt auf. Denn: Borussia wurde noch einmal auf der Innenverteidiger-Position tätig – und holte Maximilian Wöber (25) auf Leihbasis an den Niederrhein.

Ein Begriff, der im Rahmen des Wöber-Transfers immer wieder fiel, war „Vorgriff“, Als Zeitpunkt der Verpflichtung des Österreichers Anfang August war eigentlich kaum vorstellbar, dass Elvedis Abschied nicht zustande kommen sollte.

Allerdings wollten die Gladbach-Verantwortlichen da keine Entwicklungen rund um den bevorstehenden Elvedi-Deal abwarten, sondern wurden vorab tätig.

In den vergangenen Woche veränderte sich die Lage aber drastisch: Erst platzte der Premier-League-Wechsel des Borussia-Innenverteidigers, mittlerweile hat er seinen Vertrag in Gladbach gar bis 2027 verlängert.

Elvedis Bekenntnis zu Borussia öffnete ihm am Samstag (23. September 2023) auf den Weg zurück in die Startelf – zum ersten Mal unter Gerardo Seoane (44).

Im Rahmen der bitteren 0:1-Pleite gegen Leipzig kam es damit zu einem Bild, das noch vor sechs Wochen kaum ein Borussia-Beobachter für möglich gehalten hätte: Elvedi und Wöber stehen Ende September gemeinsam in der Fohlen-Startelf.

Zunächst zeichnete sich ein „Entweder oder“ ab: Die Verpflichtung eines neuen Innenverteidigers neben Ko Itakura (26), Marvin Friedrich (27), Fabio Chiarodia (18) und Tony Jantschke (33) dürfte es nur im Falle eins Elvedi-Abschiedes geben.

Gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Sachsen waren beide wichtige Stütze bei Borussias bisher besten Defensiv-Leistung in dieser Saison.

Auch für die Gladbach-Verantwortlichen um Roland Virkus dürfte sich die aktuelle Situation wie ein Bonus-Transfer anfühlen, von dem Borussia trotz des schwachen Starts in den kommenden Wochen und Monaten profitieren könnte.

Durch die langfristige Verlängerung des Schweizers hat der Bundesligist bei der Personalie wieder alle Zügel in der Hand – und kann langfristig mit ihm planen.

Wöber macht – auch mit guten Leistungen – in den ersten Wochen am Niederrhein deutlich, dass er sich bei Borussis ausgesprochen wohl fühlt. Noch steht nicht fest, wie es über die vereinbarte Leihe bis Sommer 2024 hinaus aussieht. 

Fest steht: Eigentlich zeichnete sich lange ab, dass Seoane mit drei Innenverteidigern in der Blüte ihrer Jahre – mit den zusätzlichen Alternativen Routinier Jantschke und Talent Chiarodia – in die Saison 2023/24 gehen könnte.

Nun hat der Schweizer durch den Verbleib und die Verlängerung seines Landsmannes eine Zusatz-Option. Eine zusätzliche Verpflichtung im Winter kann zum jetzigen Zeitpunkt im Grunde ausgeschlossen werden.

Auf dieser Position ist Borussias durch den Deal mit Maximilian Wöber und den „internen Bonus-Transfer“ Nico Elvedi – qualitativ und quantitativ – erst einmal sehr ordentlich besetzt.