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Von Jannik Sorgatz

Wegen Gladbachs Zakaria Bern-Manager mit Seitenhieb gegen den BVB

Borussia Dortmund war schon mehrmals an Denis Zakaria interessiert.

Borussia Dortmund war schon mehrmals an Denis Zakaria interessiert.

Mönchengladbach - Christoph Spycher hat die Young Boys Bern wachgeküsst. Seit der ehemalige Frankfurt-Profi im Herbst 2016 Sportchef bei den Schweizern geworden ist, geht der Klub durch die Decke: Zweimal Meister, zuletzt acht Spieltage vor Saisonende, erstmals Champions League gespielt, Juventus Turin geschlagen. Und das auch, weil ein vielversprechendes Talent im Sommer 2017 für einen Geldregen sorgte: Denis Zakaria.

Behalten hätte Spycher den damals 20-Jährigen natürlich gerne, so ist es nicht. Aber Bern hatte damals eben den Ruf eines Discounters, bei dem sich größere Klubs günstig bedienen können. Dieses Image wollten die Young Boys loswerden. Borussia Mönchengladbach überwies zwölf Millionen Euro für Zakaria, der damals einen Marktwert von nur vier Millionen hatte. Heute liegt er bei 20 Millionen. Wer die Mittelfeld-„Krake“ jetzt kaufen wollte, müsste drei Jahre vor Vertragsende noch deutlich mehr bezahlen.

Auch Borussia Dortmund wollte Denis Zakaria

„Der Wechsel von Zakaria hat uns schon geholfen“, sagt Spycher im Interview mit „Watson“. Zum einen brachte der Rekord-Verkauf genug Kohle, um den eigenen Kader zu verstärken. Zum anderen zeigte Zakaria mit seinem rasanten Aufstieg in Gladbach (galt als Gewinner der Hinrunde 2017/18): In Bern gibt es neuerdings Qualität zu holen.

Die andere Borussia aus Dortmund schien daran noch nicht zu glauben, als Zakaria vor zwei Jahren auf dem Markt war. Spycher sagt: „Ich weiß, dass Dortmund heute bereut, Denis Zakaria nicht verpflichtet zu haben. Es ist halt so, dass Sportchefs teilweise auch politisch agieren müssen. Insbesondere wenn sie unter Druck stehen. Dann fragen sie sich: Welche Angriffsfläche biete ich, wenn ich einen Spieler von YB verpflichte? Und dann holt man eben keinen Spieler von YB.“

Das hat sich durch die Erfolge der vergangenen zwei Jahre geändert. In diesem Sommer wechselte Kevin Mbabu, in Bern zum Schweizer Nationalspieler gereift, für neun Millionen Euro zum VfL Wolfsburg. Djibril Sow, ebenfalls Nationalspieler, ging für die gleiche Summe zu Eintracht Frankfurt.

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Den Mittelfeldspieler hatte Spycher in jenem Sommer, als Zakaria ging, überraschend günstig aus Gladbach geholt. Mehr als ein Drittel der Einnahmen aus Frankfurt mussten die Young Boys nun zwar an Max Eberls Borussen weiterleiten. Doch beide Manager konnten sich vor ein paar Wochen auf die Schulter klopfen, weil sich ihre Weitsicht ausgezahlt hatte.

Bei Manuel Akanji schlug Borussia Dortmund später zu

Beim BVB haben sie sich ein halbes Jahr nach dem verpassten Zakaria-Deal dann doch an einen jungen Spieler aus der Schweiz getraut. Manuel Akanji kam für gut 20 Millionen Euro vom FC Basel, der Marktwert des Innenverteidigers liegt inzwischen bei 40 Millionen.

Derweil klopften die Dortmunder im Frühjahr vergeblich in Gladbach wegen Denis Zakaria an. Der 1,91-Meter-Mann soll mit seinem Speed ein Schlüsselspieler unter dem neuen Coach Marco Rose werden.