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Von Achim Müller , Jannik Sorgatz

„Momentan ist der Geldbeutel zu leer“ Aber Borussias Manager hat einen Plan

Max Eberl ist seit 2008 Manager von Borussia Mönchengladbach.

Max Eberl ist seit 2008 Manager von Borussia Mönchengladbach.

Mönchengladbach - Während sich die Kids beim Familienfest am Borussia-Park austoben, harren tausende Fans vor der Bühne aus, um den Machern des Klubs zu lauschen. Am Sonntagvormittag äußerte sich Max Eberl (45) ausführlich zur Lage bei den Gladbachern. Das sagte der Manager über...

... Trainer Marco Rose (42): „Man holt ja keinen Trainer und lässt die Mannschaft außen vor. Ich muss immer schauen, ob der Trainer zur Mannschaft passt. Dieses Gefühl habe ich – menschlich und fachlich. Deshalb hoffe ich, dass wir relativ schnell in diesen Lauf kommen, um das umzusetzen, was Marco möchte.“

... den DFB-Pokal am Freitag: „Pflichtspiele sind das Salz in der Suppe. Wir haben mit Sandhausen das schwerstmögliche Los bekommen. Ein Zweitligist, der zwei Spiele hinter sich hat und in den vergangenen Jahren ein sehr gutes Niveau. Da können wir nicht sagen: Wir grooven mal so in die Saison. Aber das Ziel ist klar: Wir wollen weiterkommen.“

... das Buhlen um Malang Sarr (20) vom OGC Nizza: „Wir wissen genau, was wir noch vorhaben. Dafür brauche ich aber Geld. In Gladbach haben wir eben ein begrenztes Budget. Deswegen dauert ein Transfer wie Marcus Thuram etwas länger, weil wir nicht bereit sind, jeden Preis zu bezahlen. Und genauso verhält es sich bei einer Personalie, die wir noch im Kopf haben. Nur ist der Geldbeutel momentan zu leer, um das umzusetzen. Aber wir haben ab Montag noch vier Wochen. Und wenn es nicht klappt, haben wir trotzdem einen Kader, der sehr gut aufgestellt ist.“

... mögliche Abgänge: „Wenn Stephan Schippers nicht noch irgendeinen Großsponsor an Land gezogen hat, ist das der wahrscheinlichste Weg, um etwas Geld zu verdienen. Ob wir den einen oder anderen jungen Spieler verleihen, um ihm Spielpraxis zu geben, überlegen wir noch. Fest steht auch: Wir haben eine lange Saison vor uns, bis zur Winterpause werden wir 25 Spiele haben. Marco ist ein Trainer, der gerne rotiert, um Spielern eine Pause zu geben. Ein zu großer Kader wird es nicht sein. Es muss ausgewogen sein und jeder muss eine Chance bekommen. Das planen wir gerade durch.“

... die Infrastruktur rund um den Borussia-Park: „Es ist großartig. Manchmal verliert man den Blick dafür, was wir hier alles geschaffen haben. Mit Marcus Thuram haben wir einen Spieler geholt, dessen Vater (Frankreichs Rekord-Nationalspieler Lilian Thuram, Anm. d. Red.) allen ein Begriff sein dürfte und der sehr viel erlebt hat. Der kam hier auf den Hof und hat gefragt: ‚Hört mal, wer hat euch denn das ganze Geld gegeben?‘ Und wir konnten sagen: ‚Das haben wir alles selbst gebaut und erwirtschaftet.‘ Er fand das unfassbar. In Europa sucht das seinesgleichen, sagt er. Dass wir nebenbei noch sportlichen Erfolg haben und das Geld nicht nur in Steine investiert haben, macht es noch besonderer. Uns allen sollte bewusst sein, was für ein großer Klub wir sind.“

... seinen Umgang mit Saisonzielen: „Wenn ich etwas bremse in der Erwartungshaltung, dann nicht, weil ich das nicht möchte. Ich bin hochambitioniert und würde gerne jedes Spiel gewinnen. Dann wären wir Deutscher Meister. Das ist schon ein Traum. Aber ich muss die Realität im Auge behalten, weil diese Erwartungshaltung erdrücken kann. Das haben andere Teams im Rheinland erlebt, das hat der Norden erlebt, das hat Stuttgart erlebt. Mannschaften, die einen höheren Personaletat als wir hatten, sind abgestiegen.“