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Von Achim Müller , Jannik Sorgatz , Hannah Gobrecht

Der Borussia-Park flippt aus Jetzt hat Gladbach alles in der eigenen Hand

Marcus Thuram verschwindet nach seinem Tor gegen die AS Rom in der Jubeltraube von Borussia Mönchengladbach.

Marcus Thuram verschwindet nach seinem Tor gegen die AS Rom in der Jubeltraube von Borussia Mönchengladbach.

Mönchengladbach -Borussi-Ja! Wahnsinn. Irre. Gladbach wendet in letzter Sekunde das wahrscheinliche Aus im Europapokal ab. Der VfL besiegte am Donnerstag die AS Rom in einer rauschenden Europapokal-Nacht mit 2:1 – und ist damit in der Gruppe J der Europa League wieder voll im Geschäft. Mit zwei Siegen gegen den Wolfsberger AC (28. November) und Istanbul Basaksehir (12. Dezember) wäre Borussia nicht nur weiter, sondern sogar Gruppenerster. Vier Punkte reichen sicher für den Einzug in die Zwischenrunde.

Marcus Thuram mit dem Siegtor

Held des Abends war Thuram, der in der fünften Minute der Nachspielzeit den Borussia-Park mit seinem Kopfballtreffer zum Beben brachte. Plea legte seinem Landsmann auf, der sein achtes Pflichtspieltor erzielte und nach dem Abpfiff unter dem Jubel der Fans wie gewohnt die Eckfahne hisste. „Wir haben nie aufgegeben und immer an unsere Chance geglaubt. Der Trainer hat gesagt, dass wir nicht aufgeben sollen, und das hat sich am Ende ausgezahlt", sagte Matchwinner Thuram.

Schon in Istanbul und in Rom hatte Borussia in der Nachspielzeit getroffen (damals zum 1:1). Trainer Rose über den Last-Minute-Wahnsinn: „Wenn du das ein paar Mal so packst, dann glaubst du irgendwann, dass es immer wieder funktionieren kann. Das macht total Sinn. Ich glaube nicht, dass man das trainieren kann. Wir gehen immer raus, um Spiele zu gewinnen. Das dauert manchmal auch 95 Minuten. Dementsprechend wollen wir das auch zu Ende spielen. Das bekommen wir im Moment ganz gut hin und werden dann auch immer ganz spät belohnt.“

Patrick Herrmann bei seiner schwangeren Frau

Vor dem Anpfiff hatte Borussen-Coach Rose noch kurzfristig auf Offensiv-Flitzer Herrmann verzichten müssen – bei dessen hochschwangerer Frau Sandra hatte sich die Geburt von Sohn Leonard angekündigt. So mussten die personell arg gebeutelten Borussen ohne neun Profis in die Europapokal-Schlacht gegen die „Roma“ gehen.

Dennoch sahen die 44.570 Fans im Borussia-Park eine couragierte Vorstellung des Bundesliga-Spitzenreiters. Die Fohlen bissen und drückten – Rom kam gleich ins Schwitzen. Kapitän Stindl zog aus der Distanz ab, dessen Schuss sauste knapp am Tor vorbei. Kurz darauf bejubelten zahlreiche Fans bereits den vermeintlichen Führungstreffer, als Zakaria wuchtig abgezogen hatte. Doch die Kugel hatte nur die obere Lattenkante geknutscht, war dann gegen die Tornetzbefestigung geklatscht und hinter dem Gehäuse im Außennetz gelandet.

Aber: Ein Treffer der Borusssia (die plötzlich auch noch den verletzten Jantschke durch Hofmann ersetzen musste) lag in der Luft. Und fiel auch: Thuram setzte sich auf dem Flügel durch, scharfe Hereingabe – und Roms Fazio bugsierte den Ball unglücklich in die Maschen. Eigentor, 1:0.

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Und die Gäste? Hatten zwei Chancen (Zaniolo, Pastore), gingen aber verdient mit dem Rückstand in die Pause. Dusel für die Italiener, dass gleich nach Wiederanpfiff Stindl nicht erhöhte, doch Borussias Kapitän traf nach einem Abpraller freistehend den Ball nicht richtig.

AS Rom mit starker Phase

Die Gäste antworteten, Pastore zog auf, starker Schuss, doch Sommers Parade war noch stärker. Rom drückte weiter – und belohnte sich: Fazio knipste nach einer Standard-Situation zum 1:1, die Fohlen waren angezählt, die „Roma“ ließ weitere Chancen liegen, und das rächte sich.

In der Nachspielzeit schlugen die Fohlen durch Super-Stürmer Thuram zu, 2:1, Kreisch-Alarm bei den Fans. Gladbach hatte den Römern wie schon im Hinspiel in der Nachspielzeit den Tor-Streich gespielt.