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Von Achim Müller , Jannik Sorgatz , Hannah Gobrecht

Gladbachs neuer Franzose Weltmeister-Sohn ist jetzt offiziell ein Borusse

Marcus Thuram hat einen Vierjahresvertrag bei Borussia Mönchengladbach unterschrieben.

Marcus Thuram hat einen Vierjahresvertrag bei Borussia Mönchengladbach unterschrieben.

Mönchengladbach - Ein paar Borussia-Fans haben bereits seit Sonntag ein Foto mit Marcus Thuram auf dem Handy oder ein Autogramm zu Hause. Da absolvierte der französische U21-Nationalspieler den Medizincheck und lief mit seinem Vater am Borussia-Park herum. Seit Montagnachmittag gibt es nun gar keine Zweifel mehr: Der Sohn von Weltmeister Lilian Thuram (47) hat bis 2023 in Gladbach unterschrieben.

Er kommt für etwa zehn Millionen Euro vom Erstliga-Absteiger EA Guingamp aus Frankreich und trägt künftig die Nummer 10. Letzteres verkündete Borussia mit diesem Video:

„Wir freuen uns sehr, dass wir Marcus verpflichten konnten. Er ist ein schneller, robuster und torgefährlicher Angreifer, der sehr gut in unseren Kader passt und wir sind sicher, dass er in der Bundesliga seinen Weg gehen wird“, sagte Borussia-Manager Max Eberl (45).

Thuram verabschiedete sich via Instagram von seinem alten Verein und den Guingamp-Fans: „Danke für zwei wundervolle Jahre!“ Ein paar Worte auf Deutsch gab es beim Medizincheck zu hören: „Ich heiße Marcus. Guten Tag!“ Und in Borussias Instagram-Story sogar: „Die Seele brennt!“

Jetzt heißt es also: Bienvenue, Marcus! Wir stellen den Angreifer vor.

Bodenständige Fußballerfamilie

Thuram wurden die Fußballschuhe in die Wiege gelegt. Sein Vater Lilian Thuram (47) wurde 1998 mit Frankreich im eigenen Land Weltmeister. Der Rekordnationalspieler und ehemalige Star des AC Parma (dort wurde Sohn Marcus geboren), von Juventus Turin und dem FC Barcelona gilt trotz aller Erfolge als bodenständig und ist seit jeher offensiv im Kampf gegen Rassismus aktiv. Mittlerweile engagiert sich das Fußballidol auch darüber hinaus politisch und hat eine eigene Stiftung gegründet.

Brüderliche Verbundenheit

Sein kleiner Bruder Khéphren Thuram (18) ist gerade ebenfalls auf dem Sprung in den Profifußball. Vor zwei Wochen wechselte der zentrale Mittelfeldspieler von seinem Jugendklub AS Monaco ablösefrei zu OGC Nizza. Im Oktober 2018 gab er in der Champions League gegen Atlético Madrid sein Profidebüt. Zu ihm pflegt der Gladbach-Neuzugang eine innige Beziehung. Beide verbringen gerne ihre freie Zeit miteinander.

Karibische Wurzeln

Papa Thuram wuchs auf Guadeloupe, das politisch zu Frankreich gehört, in der Karibik auf. Bis heute fühlt sich die gesamte Familie dort beheimatet. Marcus Thuram nutzte die Sommerpause 2018, um auf der Insel abzuschalten.

Allrounder

Wie wird Marco Rose (42) seine neue „Waffe“ ins System einbauen? Thuram ist vielseitig, kann über den linken Flügel, aber auch durch die Mitte kommen. Denkbar, dass Rose ihn im 4-4-2 als zweite Spitze oder im 4-2-3-1, das er am Tegernsee ausprobierte, auf der Außenbahn einsetzt. Seine 13 Pflichtspieltreffer in der abgelaufenen Saison erzielte Thuram auf ganz unterschiedliche Art: per Elfmeter, wuchtig mit dem Kopf, aus der Distanz oder kühl und überlegt im Eins-gegen-Eins.

Europameister

2016 konnte Thuram seinen ersten Titel feiern. Mit der U19 der Équipe Tricolore holte er sich durch einen 4:0-Finalsieg über Italien den EM-Titel – in Deutschland im Stadion der TSG Hoffenheim. Viele aus dem Team haben mittlerweile den Durchbruch geschafft. An der Seite von Kylian Mbappé (20, Paris St. Germain), Lucas Tousart (22, Olympique Lyon) oder Jean-Kévin Augustin (22, RB Leipzig) wurde Thuram in jeder Partie eingesetzt.

Selbstbewusstsein

Der 1,92-Meter-Mann ist Thorgan Hazards Nachfolger, auch wenn die beiden einige Zentimeter Körpergröße trennen. Gemein haben die beiden – neben berühmten Familien-Mitgliedern – ein großes Selbstbewusstsein und eine nicht gerade lupenreine Elfmeterquote. Thuram verschoss drei seiner acht Elfmeter, so auch einen im Ligapokal-Halbfinale bei Paris Saint-Germain Anfang des Jahres. Der Fehlschuss sollte ihn jedoch nicht davon abhalten, in der Nachspielzeit wieder anzutreten. Stichwort Selbstbewusstsein. Mit Glück ging der Ball über die Linie.