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Von Daniel Thiel

Erneute Leihe eine Option? So erlebte Gladbachs neuer Stammspieler seinen turbulenten Sommer

Alassane Plea und Ko Itakura unterhalten sich mit Moritz Nicolas.

Alassane Plea (l.) und Ko Itakura (2.v.l.) klatschen am 2. September 2023 mit Moritz Nicolas vor dessen ersten Bundesliga-Spiel für Borussia ab.

Turbulente Wochen und Monate für einige Fohlen!

Wer spielt am Ende der Transferperiode überhaupt noch bei Borussia Mönchengladbach? Wer kann sich darüber freuen, Stammspieler unter Gerardo Seoane (44) zu sein?

Gladbach-Abgang im Sommer eine Option? Moritz Nicolas offen

Die Gladbach-Verantwortlichen haben Monate des Umbruchs hinter sich. Unter anderem mussten zahlreiche Abgänge kompensiert werden – darüber hinaus war auch lange nicht klar, ob etwa Florian Neuhaus (26) und Nico Elvedi (26) Borussia erhalten bleiben.

Dazu kamen aber auch immer wieder Baustellen auf, bei denen sich Manager Roland Virkus (56) eigentlich gedacht haben dürfte, dass sie in der Saison 2023/24 eigentlich kein Thema mehr sein sollten.

Die Torhüter-Position sticht da ganz klar heraus: Nach dem turbulenten Januar mit dem Abgang von Yann Sommer (34) und der davon abhängigen Suche nach einem Nachfolger war klar, dass Jonas Omlin (29) auch unter Seoane die erste Option ist.

Der Schweizer wurde von seinem Landsmann sogar zum Kapitän gemacht – und soll in den kommenden Jahren große Verantwortung im Borussia-Gebilde übernehmen.

Umso bitterer ist es, dass Omlin nach seiner Schulter-OP wohl bis Ende des Jahres ausfällt. Das hätte sich Seoane sicherlich ganz anders vorgestellt. Sportlich kann er sich bisher aber auf den Omlin-Ersatz verlassen.

Der Borussia-Coach schenkt seit Anfang September Moritz Nicolas (25) das Vertrauen. Der Keeper steht seit mittlerweile acht Jahre in Gladbach unter Vertrag, kam aber vor dem Liga-Kracher gegen den FC Bayern (1:2) noch nie für Borussia in der Bundesliga zum Einsatz.

Zuvor verbrachte Nicolas die vergangenen vier Jahre bei vier verschiedenen Klubs auf Leihbasis. Erst ging es für ihn zu Union Berlin, danach über Osnabrück zu Viktoria Köln und zuletzt zu Roda in die niederländische Stadt Kerkrade.

Wie erlebte der 25-Jährige den bisher wohl turbulentesten Sommer seiner Profi-Karriere? „Ich sage mal so: Damit konnte keiner rechnen“, sagte Nicolas im Interview mit der „Rheinischen Post“.

Über die jetzige Situation als Omlin-Ersatz erklärt der Torhüter: „Natürlich gehört das Glück dazu, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Letztendlich ist es wichtig, dass man immer dranbleibt und alles reinhaut, was man hat, sich immer steigert und dann auf seine Chance wartet und bereit ist, wenn sie sich eröffnet.“

Bisher zeigt Nicolas als Borussias Nummer eins auf Zeit stabile Leistungen. Bei den Gladbach-Fans stand er – ohne Bundesliga-Einsätze wenig überraschend – noch nie so im Fokus wie aktuell.

War es für ihn nach vier Leihstationen auch in diesem Sommer eine Option, den Verein zu verlassen – sei es erneut auf Leihbasis oder diesmal, um einen komplett neuen Schritt zugehen?

„Für mich war das in diesem Jahr tatsächlich kein Thema und es war klar, dass ich bleibe. Ich habe vier Leihen hinter mir und war an einem Punkt, an dem ich gesagt habe, dass ich mich hier präsentieren möchte“, erklärt Nicolas: „Das war immer in meinem Kopf, sonst hätte ich zu einem früheren Zeitpunkt den Verein auch ganz verlassen können.“

Am 21. Oktober feiert Nicolas seinen 26. Geburtstag. Da wäre auch der Schritt, zu einem anderen Klub zu wechseln, um dort Stamm-Keeper zu sein, durchaus nachvollziehbar gewesen.

Nicolas setzte in diesem Sommer alles auf die Karte, sich bei der Fohlenelf in den Fokus zu spielen – und steht nun in Borussias Bundesliga-Team zwischen den Pfosten.

Woche für Woche hat er so die Möglichkeit, sich vor einem Millionen-Publikum zu beweisen. Wie es nach Omlins Comeback in den kommenden Monaten für Nicolas weitergeht, wird sich zeigen. Wie schnelllebig der Fußball sein kann, das weiß der gebürtige Gladbecker spätestens nach diesem turbulenten Karriere-Sommer bestens.