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Von Jannik Sorgatz

Jansen hielt die Leute zusammen Borussias ehemaliger Aufsichtsrats-Chef ist gestorben

An seinem 75. Geburtstag bekommt Hermann Jansen ein Trikot von Borussia Mönchengladbach überreicht.

An seinem 75. Geburtstag bekommt Hermann Jansen ein Trikot von Borussia Mönchengladbach überreicht.

Mönchengladbach - Von 2000 bis 2012 war er Vorsitzender des Aufsichtsrates bei Borussia Mönchengladbach. In dieser Zeit hat Hermann Jansen zwei Wiederaufstiege in die Bundesliga, den Umzug ins neue Stadion, die finanzielle Konsolidierung des Vereins und mit seinem Ausscheiden die Rückkehr in den Europapokal erlebt. Am Montag ist Jansen im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte Borussia auf ihrer Webseite mit.

Hermann Jansen saß für die SPD im Landtag

Nicht nur mit Borussia schrieb er eine Aufstiegsgeschichte, Jansens Leben war eine: Der Maler und Anstreicher aus dem Stadtteil Giesenkirchen arbeitete sich hoch zum Vorsitzenden der SPD-Fraktion, zog mehrmals in den Landtag in Düsseldorf ein. Dort war er, wie bei Borussia, bekannt für seinen Fleiß und wurde geschätzt für seine herzliche, zurückhaltende Art. Gladbach-Fans erlebten ihn genau so bei seinen meist kurzen, aber immer von niederrheinischer Lebensfreude geprägten Reden auf den Mitgliederversammlungen.

„Ich habe mich nie als Guru oder Ähnliches gesehen. Ich wollte mitmachen, in einem Team und in einer korrekten Form des Miteinanders – und das gerne im Hintergrund. Ich habe meine Aufgabe auch darin gesehen, die Leute zusammenzuhalten“, zitiert Borussia ihren ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden in einem Nachruf. Bereits 1997 war er ins Kontrollgremium gewählt worden.

Jansen half, dass Borussia eine Landesbürgschaft erhielt

„Hermann Jansen hat in seinen 15 Jahren als Aufsichtsratsmitglied des Klubs die Entwicklung Borussias erlebt, mitgestaltet und geprägt“, sagt Präsident Rolf Königs (78). „Er hat die Fohlen-Familie und seine Werte vorgelebt und den Zusammenhalt innerhalb des Vereins stets gefördert. Wir werden Hermann Jansen immer in dankbarer Erinnerung behalten.“ Besonders würdigt Borussia seine Verdienste um den Stadionneubau. Jansen nutzte seine Kontakte in Düsseldorf, damit Nordrhein-Westfalen dem Klub eine Landesbürgschaft erteilte.

Hermann Jansen im Jahr 2003 mit dem damaligen Ministerpräsidenten von NRW, Peer Steinbrück, auf dem Bökelberg. Rechts: Vizepräsident Siegfried Söllner und Präsident Rolf Königs.

Hermann Jansen im Jahr 2003 mit dem damaligen Ministerpräsidenten von NRW, Peer Steinbrück, auf dem Bökelberg. Rechts: Vizepräsident Siegfried Söllner und Präsident Rolf Königs.

Vor einigen Jahren hatte sich Jansen weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen und auch den Vorsitz der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Mönchengladbach abgebeben. 2016 feierte er seinen 85. Geburtstag bei einem Bundesligaspiel in der Loge des Vereins, dessen Ehrenmitglied er längst ist.

Jansen hielt die Menschen zusammen

Bei seinem Rückzug aus dem Aufsichtsrat sagte Jansen damals: „Ich halte die Zeit für gekommen, Platz zu machen für andere, die sich für und bei Borussia engagieren wollen. Dass ich dies in einem Moment tun kann, in dem unsere Borussia sowohl wirtschaftlich auch als sportlich ausgezeichnet dasteht und in ihrer Geschlossenheit stark auftreten kann, erfüllt mich mit großer Freude.“

Von 2012 bis heute hat sich nichts daran geändert. Dass dies so ist, dazu hat auch Jansen einen bedeutenden Teil beigetragen.