Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Jannik Sorgatz

Umgekrempelt in zwölf Wochen An diesen Stellen ist Borussia kaum wiederzuerkennen

Trainer Marco Rose an der Seitenlinie im Borussia-Park

Trainer Marco Rose an der Seitenlinie im Borussia-Park

Mönchengladbach - Seit knapp drei Monaten schuftet Marco Rose (43) mit Borussia an einem Projekt, auf das die Bundesliga mit großem Interesse schaut. In der Politik würde der Trainer langsam auf die 100-Tage-Bilanz zusteuern. GladbachLIVE schaut nach der Vorbereitung und inzwischen sieben Pflichtspielen: Wie weit sind die Fohlen auf ihrem Weg vorangekommen?

Unter Marco Rose haben sich viele Zahlen verändert

„Die Frage bekomme ich in den letzten Wochen oft gestellt“, sagt Rose. „Sie ist schwierig zu beantworten, eigentlich gar nicht.“ Sein Credo: „Entwicklung hört nie auf.“

Und wenn man sich ein paar Kernzahlen des Gladbacher Saisonstarts ansieht, wird noch deutlicher, was alles umgekrempelt worden ist. Zehn Punkte aus fünf Ligaspielen sind die gleiche Ausbeute wie 2018/19 unter Dieter Hecking (55). Viele Gewissheiten, an die sich die Fans in den vergangenen Jahren unter verschiedenen Trainern klammern konnten, sind dagegen verschwunden.

In diesen Punkten hat sich Gladbach verändert

Zweikampf-Maschinen Borussia hat die meisten Duelle aller Bundesliga-Mannschaften geführt – 1130. Wo früher nach Ballverlusten (besonders in der Ära Lucien Favre) der sofortige Rückzug verordnet wurde, soll nun nahezu bedingungslos zum Gegenangriff geblasen werden. Noch sieht es mit der Quantität aber besser aus als mit der Qualität: Denn eine Quote gewonnener Zweikämpfe von knapp 50 Prozent bedeutet nur Platz 13.

Pressing-Monster Haben Sie schon mal von PPDA gehört? Hat nichts mit Blutdruck-Werten oder Aktien-Fonds zu tun, es geht ums Pressing. Genau genommen um die Frage: Wie viele Pässe erlaubt eine Mannschaft dem Gegner im Spielaufbau, bevor sie ihn attackiert? Balleroberung, Tacklings, Fouls – all das wird als defensive Aktion gewertet, aber nicht das reine Begleiten und Zustellen. Wie gut das Pressing ist, lässt sich deshalb nicht direkt bestimmen. Fest steht jedoch: Borussias PPDA-Wert ist von 15,15 auf 7,68 gesunken. Damit presst nur Bayer Leverkusen früher und aktiver, vergangene Saison war Gladbach noch auf dem 16. Platz zu finden.

Immer gefährlicher So einschneidend der Stilwechsel unter Rose auch sein mag: Borussias Fußball ist keineswegs aufs Zerstören ausgelegt. Den größten Möglichkeiten und den Toren gegen Düsseldorf gingen feine Kombinationen voraus, meist ausgehend von Laszlo Bénes (22) und Florian Neuhaus (22). Trotz des zittrigen Starts ins Spiel war der Sieg am Ende verdient. Im Liga-Vergleich bedeuten 81 Torschüsse den dritten Platz.

Folgen Sie uns bei Instagram: @gladbachlive

Nicht unfair, aber hart Es ist nicht so, dass die Borussen sich plötzlich böse Fouls am laufenden Band leisten. Die Zahl der Foulspiele ist dennoch enorm gestiegen an den ersten fünf Spieltagen: Von 9,8 pro Spiel in der Vorsaison auf 15,8 (die viertmeisten der Liga). Wenig überraschend hat keine Mannschaft mehr Gelbe Karten gesehen als Gladbach (zwölf). Die 13 Fouls von Denis Zakaria (22) übertrifft nur ein RB-Leipzig-Spieler: Konrad Laimer, früher Salzburg.

In Bewegung Trotz des Europa-League-Spiels drei Tage vorher hatte Borussia gegen Düsseldorf mehr Kilometer, Sprints und intensive Läufe im Tank. Friedhelm Funkel (65) regte sich auch deshalb fürchterlich auf, dass seine Fortuna die Führung noch aus der Hand gab. Mit 1004 Sprints in fünf Spielen ist Roses Team Neunter, mit 3175 intensiven Läufen Siebter. Ein Fortschritt, nachdem die Fohlen in diesen Belangen jahrelang weit hinten zu finden waren.