Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Jannik Sorgatz

Immer mit der Ruhe Borussias Trainer will im Geisterspiel kein Rumpelstilzchen werden

Marco Rose im vollen Borussia-Park. Gladbachs Trainer muss sich erst einmal umstellen, will das aber mit großer Ruhe erledigen.

Marco Rose im vollen Borussia-Park. Gladbachs Trainer muss sich erst einmal umstellen, will das aber mit großer Ruhe erledigen.

Mönchengladbach - Borussia-Trainer Marco Rose (43) hat seine erste Geisterspiel-Erfahrung bereits hinter sich: 2018 spielte er mit Salzburg in der leeren Betonschüssel von Belgrad in der Champions-League-Quali (0:0). Sein Urteil: „Unangenehm.“

Marco Rose will für möglichst viel Normalität sorgen

Doch Rose betont vor dem Derby gegen den 1. FC Köln im Borussia-Park: „Es hilft nichts, rumzujammern.“ Das war in dieser Saison schon oft seine Haltung – sei es beim verspäteten Start der Europacup-Reise nach Istanbul, bei den vielen Verletzten im Herbst oder bei mehreren Benachteiligungen durch den Video-Assistenten gewesen.

Der Fohlen-Coach will nun inmitten der Aufregung um das Coronavirus für möglichst viel Normalität sorgen: „Wir reden ganz normal drüber, ohne in Hysterie zu verfallen. Wir alle lesen, hören, bekommen Sachen mit. Alle kennen die Risiken und wissen, warum die Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.“

Marco Rose will kein Rumpelstilzchen sein

Am Dienstagnachmittag absolvierte die Mannschaft ihr Abschlusstraining im Borussia-Park, um die Nicht-Kulisse schon einmal zu simulieren. So ein leeres 54.000-Zuschauer-Stadion entfaltet eben doch eine andere Wirkung als ein Sportplatz im Winter-Trainingslager, auch wenn die Zuschauerzahlen jeweils gen null tendieren. „Es fehlt halt das Salz in der Suppe. Trotzdem werden wir nichts Außergewöhnliches machen. Es hat keinen Sinn, dass ich wie Rumpelstilzchen an der Seitenlinie stehe“, sagt Rose. Und wenn, dann nicht aus Kalkül, sondern weil das Spiel es verursache.

Immerhin geht es sportlich um einiges am Mittwoch: Borussia kann zurückspringen auf einen Champions-League-Platz. Und mit dem FC kommt ein Gegner, von dem Rose sagt: „Sie haben eine tolle Entwicklung genommen, spielen unglaublich intensiven und attraktiven Fußball.“

Jonas Hofmann: Einfach den Ronaldo machen?

So gut es geht, werden die Fohlen deshalb die denkwürdigen Umstände mit Scheuklappen ausblenden. „Vielleicht müssten wir uns ein Beispiel an Ronaldo nehmen“, sagt Jonas Hofmann (27). Der Weltstar hatte nach dem Aussteigen aus dem Mannschaftsbus vor dem Geisterspiel Juventus Turin gegen Inter Mailand mit imaginären Fans am Rand abgeklatscht.

Rose hatte seine Spieler früh mit den möglichen Szenarien konfrontiert. Wie es sich am Ende anfühlen wird, kann vorab sowieso niemand mit letzter Sicherheit sagen. „Wir müssen uns einfach gut drauf einstellen, unseren Weg gehen und die Spannung hochhalten“, sagt Hofmann. „Im Endeffekt zählt es, dass wir die Qualität auf den Platz bringen. Wenn wir das schaffen, haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen. Aber natürlich wäre das Derby mit Fans viel schöner.“

Neuhaus und Zakaria fehlen

Zwei wichtige Personalfragen muss Rose noch klären: Im Mittelfeld fehlen Denis Zakaria (23/verletzt) und Florian Neuhaus (22/gesperrt). Aber das war an diesem Dienstag nur ein Thema am Rande.