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Von Achim Müller , Jannik Sorgatz

Zähes Spiel in Berlin Doch Borussia freut sich riesig über Vize-Herbstmeisterschaft

Es war oft eine körperliche Angelegenheit zwischen Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC.

Es war oft eine körperliche Angelegenheit zwischen Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC.

Berlin - Borussia geht sensationell als Liga-Zweiter in die Weihnachts-Ferien! Die Elf vom Niederrhein holte zum Abschluss der Hinserie bei Hertha BSC ein Remis (0:0) und überwintert hinter Herbstmeister RB Leipzig in der Tabelle.

Wer hätte das vor dem Saisonstart gedacht? Der Vorsprung auf Bayern München beträgt zwei Zähler, der auf Dortmund bereits fünf. Die Fohlen sind also voll drin im Rennen um den Titel und die Champions-League-Plätze.

Marco Rose und Jürgen Klinsmann beide guter Dinge

Und nach dem letzten Top-Spiel-Schlusspfiff des Jahres gibt es im Olympiastadion eine herzliche Umarmung zwischen den derzeit wohl interessantesten Trainer-Persönlichkeiten der Fußball-Bundesliga: Gemeint sind Borussias Marco Rose (46) und Berlins Jürgen Klinsmann (56). Beide können guter Dinge in die Kameras lächeln.

Rose sagt: „Ich wäre auch unabhängig vom Ergebnis dieses Spiels nicht enttäuscht über meine Mannschaft gewesen, weil das auch nicht passen würde, denn sie hat eine sehr gute Hinrunde gespielt. Man sieht schon, wo wir hinwollen, auch wenn das ein sehr schwieriges Spiel in Berlin für uns gewesen ist.“

Lesen Sie hier: Die Noten zur Nullnummer von Borussia Mönchengladbach in Berlin

Klinsmann: „Wir sind mit der Hertha auf einen guten Weg. Es waren intensive Wochen für mich und uns alle. Am Ende geht das Remis in Ordnung. Wir hatten in der ersten Halbzeit Vorteile, die Borussia dann in zweiten Durchgang.“

Eduard Löwen setzt Freistoß an die Latte

Bei aller Leichtigkeit der Protagonisten in den Interviews – zunächst einmal erlebten die rund 50.000 Zuschauer in der Bundeshauptstadt eine zähe Nummer.

Die erste Hälfte in der Bundeshauptstadt entpuppte sich aus Borussen-Sicht zunächst als zähe Nummer. Die Fohlen kamen gegen die kompakt und aggressiv agierenden Berliner lange Zeit nicht ins Spiel. Die Herthaner hingegen wirkten frischer. Und wären beinahe früh in Führung gegangen, als Löwen einen Hammer-Freistoß aus rund 30 Metern an die Tor-Latte knallte. Da hätte VfL-Schlussmann gar keine Chance gehabt, noch an den Ball zu kommen.

Ebenso, als nur wenige Minuten später Herthas Lukebakio auf dem Flügel aufdrehte, nach innen zog und mit dem linken Fuß die lange Ecke anvisierte. Doch sein herrlicher Schuss sauste nur Millimeter am Gladbacher Gehäuse vorbei. Erneut hatte die Elf vom Niederrhein Dusel.

Die rund 6000 mitgereisten Fans im Olympiastadion mussten lange warten, bis sich auch mal im Hertha-Strafraum Gefährliches ereignete. Die Gäste schafften es mal, mit Tempo einen Angriff vorzutragen, prompt konnte Thuram sich den Ball mal im Sechzehner zurecht legen, scharfer Schuss mit links, Keeper Jarstein konnte den zu zentralen Schuss jedoch noch abklatschen. Das war die beste Offensiv-Aktion der Fohlen.

Borussia Mönchengladbach in der zweiten Hälfte flüssiger

In der Pause brachte Sky-Experte Lothar Matthäus es auf den Punkt: „Gladbach spielt nicht gut, sie können es sicherlich besser. Sie spielen nicht schnell genug, Hertha hatte immer wieder Zeit, die Räume eng zu machen.“

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild allerdings. Borussia agierte zielstrebiger und flüssiger, Hertha bekam prompt Probleme hinten, konnte sich aber auf Jarstein verlassen. Der parierte einen wuchtigen Schuss von Zakaria sicher. Und war wenige Minuten später ebenfalls hellwach, als Neuhaus Plea in Szene setze, doch der Franzose aus bester Einschussposition in Jarstein seinen Meister fand.

Weiter Borussia: Embolo setzte sich durch, lief auf Jarstein zu – doch scheiterte mit seinem Lupfer am Hertha-Torhüter. Berlin antwortete: Nach einer Ecke kam Boyata zum Kopfball – doch die Kugel sauste knapp am Tor vorbei. Andere Seite: Neuhaus brachte einen Freistoß herein, Ginter stieg am höchsten, doch dessen Kopfstoß verpasste knapp das Ziel.

Unter Marco Rose erst das zweite Remis in der Liga

Da war nach hinten heraus mehr drin für Borussia. Fohlen-Stürmer Breel Embolo: „Wir hätten gewinnen können, aber man muss auch sagen, dass Hertha deutlich besser ist als zu Saisonbeginn. Diesen Punkt nehmen wir mit.“

Heißt: Gladbach geht nach dem erst zweiten Liga-Remis unter Rose als Vize-Herbstmeister das neue Jahr und hat erneut alle Chancen auf ein Königsklassen-Ticket in den eigenen Händen.