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Von Achim Müller

„Das ist ja schon in Richtung Betrug!“ Ex-Gladbach-Star watscht Borussias Schwalben-Täter ab

Marcus Thuram (l.) und Ramy Bensebaini (r.) diskutieren mit Schiedsrichter Benjamin Brand während der Bundesliga-Partie gegen den SC Freiburg (4. März 2023) im Borussia-Park. Beide Gladbacher sind mit einer Entscheidung nicht einverstanden.

Marcus Thuram (l.) und Ramy Bensebaini (r.) diskutieren mit Schiedsrichter Benjamin Brand während der Bundesliga-Partie gegen den SC Freiburg (4. März 2023) im Borussia-Park.

Schwalben-Alarm im Borussia-Park!

Marcus Thuram (25) ist in die Kritik geraten. Der Stürmer von Borussia Mönchengladbach hatte bei der Nullnummer gegen den SC Freiburg (4. März 2023) versucht, einen Elfmeter im zweiten Durchgang herauszuschinden.

Der Franzose hatte sich bei einem Zweikampf mit Freiburgs Nicolas Höfler (32) im Strafraum zu einer „Schwalbe“ hinreißen lassen.

Gladbach: Thuram sieht keine Gelbe Karte für Schauspieleinlage

Schiedsrichter Benjam Brand (33) war zunächst auf die Schauspieleinlage reingefallen und hatte auf Strafstoß entschieden. 

Mit Hilfe des Videoassistenten kassierte Brand seine Entscheidung allerdings wieder ein. Kein Strafstoß!

Auf Thuram hingegen prasselt seither einiges an öffentlicher Kritik ein. Denn es ist nicht das erste Mal gewesen, dass der Fohlen-Angreifer solch eine Fallobst-Nummer im gegnerischen Strafraum abgezogen hat.

Nach „Sky“-Experte Dietmar Hamann („Schande für den Fußball“) hat am Sonntag (5. März) Ex-Gladbach-Kapitän Stefan Effenberg (54) sich zur Schalben-Nummer vom linken Niederrhein geäußert.

In der Talkrunde „Doppelpass“ des TV-Senders „Sport1“ nahm Effenberg, DFB-Pokalsieger von 1995 mit Gladbach, kein Blatt in Richtung Thuram in den Mund.

Tiger Effenberg rechnete mit Thuram ab!

„Das ist einfach unsportlich. Da sind wir uns ja alle einig. (...) Was Thuram da macht, hat im Sport nichts zu suchen. Weder in der Bundesliga, noch in anderen Klassen. Sogar die kleinen Kinder werden schon so erzogen, dass das nicht im Fußball vorkommen und man sich so nicht verhalten darf.“

Der ehemalige Nationalspieler und Bayern-München-Star legte nach: „Dass er das auf dem allerhöchsten Niveau macht, ist lächerlich. Damit tut er sich selbst keinen Gefallen. Und auch im internationalen Fußball, wenn du Champions League spielst, vor allem auch in der Premier League – das sehen die Schiedsrichter gar nicht gerne. Das ist ja schon in Richtung Betrug! Und das geht nicht.“

Gleich nach dem Spiel hatte bereits Gladbach-Trainer Daniel Farke (46) zu diesem Thema bemerkt: „Wir haben Anfang der Saison darüber gesprochen. (...) Ich finde, dass gehört sich nicht. Das ist auf Bundesliga-Niveau auch nicht üblich. Ich habe eine Zeit lang in England gearbeitet, wenn du da so etwas machst, wirst du von den eigenen Fans ausgepfiffen. Das akzeptiert dort niemand. Und diese Mentalität habe ich zu einhundert Prozent übernommen.“

Borussias Sportdirektor Roland Virkus (56) sagte nach Spielende zu diesem Thema lediglich unwirsch: „Die Szene habe ich nicht gesehen, deswegen kann ich gar nichts dazu sagen.“

Allerdings: Thuram ist für die Schwalben-Nummer nicht vom Unparteiischen verwarnt worden.

Effenberg: „Da hätte ich auch vom Schiedsrichter erwartet, der einen klaren Blick hatte, dass er das sofort erkennt und dementsprechend die Gelbe Karte zeigt. Das hat er nicht gemacht. Er hat aber den Elfmeter zurückgenommen, logischerweise.“

DFB-Schiedsrichter Sascha Stegemann (38) sagte bei „Sport1“: „Wir sind alle froh, dass es diesen Strafstoß nicht gegeben hat und dass das Spiel nicht über diesen Strafstoß dann auch entschieden worden ist. Deshalb ist es wichtig, auch noch einmal zu erwähnen, dass der Videoassistent seine Daseinsberechtigung hat. (...) Die Jungs in Köln haben da einen sehr guten Job gemacht.“ 

Stegemann sagte weiter: „Ich habe mit Benjamin Brand Kontakt gehabt. Ich kann das aus seiner Sicht schildern. (...) Er hat sich ausschließlich auf die Frage konzentriert, ob es ein Foul gewesen ist oder nicht. Er hat sich das drei Mal angesehen, er ist dann zu dem Ergebnis gekommen, dass kein strafbarer Kontakt vorgelegen hatte und es entsprechend kein Foul war. Er hat im Nachgang aber auch gesagt, ‚Mensch, wenn ich das jetzt noch mal sehe, dann hätte da eine Gelbe Karte sehr gut hingepasst‘.“

Über Thuram hat sich Fußball-Deutschland nicht zum ersten Mal echauffiert. Erinnert sei an die Spuck-Attacke 2020 gegen den den Ex-Hoffenheimer Profi Stefan Posch (25, jetzt FC Bologna).