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Von GladbachLIVE Redaktion

Vor Champions-League-Duell in Gladbach Böller- und Dosen-Attacke auf Hotel von Inter Mailand

Polizei-Einsatz am Dorint-Hotel in Mönchengladbach, in dem die Mannschaft von Inter Mailand eingecheckt hat.

Polizei-Einsatz am Dorint-Hotel in Mönchengladbach, in dem die Mannschaft von Inter Mailand eingecheckt hat. Dort haben Chaoten am Dienstag unter anderem Böller gezündet. Auf diesem Foto handelt es sich um einen Vorfall aus 2002.

Mönchengladbach - Kawumm. Radau. Vermummte Chaoten. Jede Menge Dosen. Polizeieinsatz. So lässt sich kurz zusammenfassen, was sich am Dienstagmorgen vor dem Gladbacher „Dorint“-Hotel abgespielt hat.

Waren es Chaoten aus der Fanszene?

Dort wurden in den frühen Morgenstunden die Fußball-Profis von Inter Mailand in ihrem Hotel in der Vitusstadt während der Nachtruhe gestört. Noch unbekannte Täter hatten dort am Tag des Champions-League-Duelles gegen Borussia (21 Uhr) Böller gezündet.

Nicht nur das: Auf der Zufahrt zum Hotel wurden am Dienstag gegen vier Uhr jede Menge pyrotechnisches Material wie Feuerwerksbatterien abgebrannt. Wie die Polizei mitteilte, seien nach Zeugenangaben mehrere dunkel gekleidete Personen, die anschließend mit Autos wegfuhren, beobachtet worden.

Dass es einen Zusammenhang mit der Gladbacher Fanszene gibt, ist offenkundig. Im Zugangsbereich des Hotels wurde ein Transparent mit der Aufschrift „Ricordati Inter, things go better with Coke“ („Merke es dir, Inter, die Dinge laufen besser mit Coke“). Zudem wurden im Bereich der Hotelauffahrt Cola-Dosen entdeckt, es sollen 1.971 gewesen sein.

Von einer Cola-Dose war Inter-Spieler Roberto Boninsegna 1971, vor 49 Jahren, im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach angeblich so schwer getroffen worden, dass er nicht weiterspielen konnte und die von Gladbach mit 7:1 im Europapokal der Landesmeister gewonnene Partie später annulliert wurde.

Sehen Sie hier die komplette Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach vor dem Champions-League-Heimspiel gegen Inter Mailand:

Die Polizei kann sich einen Zusammenhang durchaus vorstellen. „Das liegt nahe, aber es ist nichts bewiesen“, sagte eine Polizeisprecherin. Nach weiteren Angaben haben sich Verantwortliche der Borussia bei Inter Mailand für den Vorfall entschuldigt.

1971 hatte Gladbach das große Inter im Landesmeisterpokal beim 7:1 schwindelig gespielt. Die Gala taucht aber in keiner offiziellen Statistik mehr auf, weil der Sieg nach dem berühmten Büchsenwurf auf Inters Roberto Boninsegna (77) von der UEFA nicht gewertet wurde. Gladbachs Spieler warfen dem damaligem Star-Stürmer Schauspielerei vor. Durch das 2:4 in Mailand und dem 0:0 im Wiederholungsspiel in Berlin am 1. Dezember 1971 schied Gladbach aus.

Sportlich hatte Borussia dann im November 1979 Revanche an Inter Mailand nehmen können. Im UEFA-Pokal setzte sich die Elf vom Niederrhein gegen den Top-Klub aus Italien durch. Nach einem 1:1 im Hinspiel gelang der Fohlen-Elf in Giuseppe Meazza vor 81.000 Zuschauern der Eurpapokal-Coup. 3:2 hieß es am Ende nach Verlängerung für Gladbach. Bei dieser Europapokal-Schlacht auf Mailänder Boden gelang dem mittlerweile im Alter von 66 Jahren verstorbenen Stürmer Harald Nickel mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 damals zugleich das Tor des Jahres.

Nun, vor dem Champions-League-Match am Dienstagabend (21 Uhr/GladbachLIVE-Ticker), die Böller- und Dosen-Attacke auf das Team-Hotel von Inter Mailand in Mönchengladbach. Die Ermittlungen der Polizei nach den Tätern laufen auf Hochtouren.

Hotel schon einmal in Schlagzeilen

Einen Großeinsatz der Polizei vor dem Dorint-Hotel in Mönchengladbach hatte es zuvor auch schon im Januar 2002 gegeben, als ein mutmaßliches Mitglied der afghanischen Terrororganisation El Kaida festgenommen wurde. Das Bundeskriminalamt hatte zuvor einen Hinweis einer ausländischen Behörde erhalten, dass sich eine oder mehrere Personen mit El Kaida-Hintergrund in dem Hotel aufhalten. (dpa/AM)