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Von Jannik Sorgatz

Banner als „Retourkutsche“ Borussias Vize-Boss findet Eberl-Kritik „peinlich“

Borussias Vize-Präsident Rainer Bonhof und Manager Max Eberl.

Borussias Vize-Präsident Rainer Bonhof und Manager Max Eberl.

Mönchengladbach - Es war ein regelrechtes Banner-Festival in der Nordkurve: Beim Heimspiel gegen den BVB haben die Gladbacher Ultras nicht nur den DFB, dessen Präsidenten Fritz Keller (62) oder die Medien ins Visier genommen. Eine Breitseite richtete sich auch gegen Borussia-Manager Max Eberl (46).

Rainer Bonhof verteidigt Max Eberl

Der hatte die Übeltäter nach dem Anti-Hopp-Eklat unter anderem als „Hornochsen“ bezeichnet. Die Botschaft aus der Ultra-Fraktion: „Eberl: Sportlich Champions League, fanpolitisch Kreisliga!“ Lob vor dem Komma, Kritik dahinter – wobei der kritische Teil einigen Vereinsvertretern offenbar sauer aufgestoßen ist.

Dieses Banner war kurz vor dem Abpfiff des Dortmund-Spiels im Borussia-Park zu sehen.

Dieses Banner war kurz vor dem Abpfiff des Dortmund-Spiels im Borussia-Park zu sehen.

Vize-Präsident Rainer Bonhof (67) bezeichnete das Eberl-Banner auf der Borussia-Homepage nun als „Retourkutsche“: „Ich muss sagen, dass mir das wehgetan hat. Max hat für Borussia Position ergriffen und unser aller Meinung vertreten. Seine Wortwahl war emotional, was ich verständlich finde, wenn man sich unmittelbar nach so einem Spiel äußern soll. Dass ihm das genau die Leute vorwerfen, die mit ihrer Wortwahl total danebengegriffen haben, finde ich peinlich.“

Bonhof über Rest der Proteste: Kreativ, klar, kritisch

Bonhof weiter: „Wir alle sollten uns lieber glücklich schätzen, dass wir einen Sportdirektor haben, der mit Haut und Haaren für diesen Klub arbeitet. Er lebt Borussia und das schon viele Jahre länger als so mancher Fan, der sich nun über seine emotionalen Worte aufregt. Noch mal: Mir war das peinlich.“

Das Eberl-Banner tauchte erst kurz vor dem Abpfiff auf. Bis dahin war Bonhof nach eigenen Angaben mit der Art und Weise des Protests gegen Dortmund einverstanden gewesen. „Das war kreativ, in der Aussage trotzdem klar und kritisch, aber nicht hasserfüllt und unmenschlich“, so der Weltmeister von 1974. Borussia hatte im Vorfeld verkündet, Kritik und Proteste zuzulassen, solange sie nicht menschenverachtend oder hasserfüllt seien (hier lesen Sie mehr).

Ultras von „Sottocultura“ dürfen Shop nicht mehr betreiben

Der Verein hat den Ultras von „Sottocultura“ nach den Vorfällen beim Hoffenheim-Heimspiel mehrere Sanktionen auferlegt: Die Ultras dürfen bis auf Weiteres ihren Shop hinter der Nordkurve nicht betreiben. Zudem wurden die Abläufe bei der Genehmigung von Spruchbändern verschärft.

„Sottocultura“ zieht deshalb Konsequenzen: „Dass ein diskutables Banner nun dafür sorgen soll, Inhalte zukünftig nur noch mit Genehmigung zu zeigen, stellt für uns keine Alternative dar. Aus diesem Grund wird es bis zur Rücknahme dieser Maßnahme keine Choreos mehr im Borussia-Park geben.“