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Von Achim Müller

Aus angeblichem Party-Skandal wird ein Bußgeldbescheid Diese Summe muss Gladbach-Stürmer zahlen

Gladbach-Stürmer Breel Embolo, hier zu sehen beim Bundesliga-Duell der Borussia am 6. März 2021 gegen Bayer Leverkusen.

Gladbach-Stürmer Breel Embolo, hier zu sehen beim Bundesliga-Duell der Borussia am 6. März 2021 gegen Bayer Leverkusen. 

Mönchengladbach - Ein Bußgeldbescheid in Höhe von 8.400 Euro. Das ist der Betrag, den Gladbach-Stürmer Breel Embolo (24) wegen des angeblichen Party-Skandals von Essen nun bezahlen muss. Das hat die Stadt Essen am Montag (12. April 2021) offiziell gemacht.

  • Gladbach-Stürmer Breel Embolo hat einen Bußgeldbescheid der Stadt Essen wegen des Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung akzeptiert
  • Embolo ist weiterhin keiner Straftat wegen eines vermeintlichen Party-Skandals in Essen überführt
  • Dass Embolo schweigt, ist sein gutes Recht und darf aus juristischer Sicht nicht als Schuldeingeständnis gewertet werden

„Der Bescheid umfasst insgesamt drei Verstöße, darunter die Teilnahme an einer Veranstaltung sowie der Verstoß gegen die Maskenpflicht“, sagte eine Stadtsprecherin. Grund für die Bußgeldhöhe seien die „besonderen Einkommensverhältnisse“. „Diese wurden berücksichtigt.“

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Weiter heißt es: Der Bescheid sei inzwischen ergangen, die Einspruchsfrist sei verstrichen. „Einen Einspruch gab es nicht, daher ist der Bescheid bestandskräftig", so die Sprecherin.

Embolo war vorgeworfen worden, in der Nacht vom 16. Januar auf den 17. Januar 2021 an einer Party in einem Essener Gastronomiebetrieb am Baldeneysee teilgenommen zu haben.

Polizeibeamte trafen seinerzeit in dem aufgrund der Coronaschutzverordnung geschlossenen Lokal gegen 2.30 Uhr insgesamt 23 Personen (15 Frauen/acht Männer) an. Embolo soll an dieser illegalen Party teilgenommen haben. Der Gladbach-Spieler hat dies jedoch bestritten.

Embolo war nicht auf der Party, sondern in einer angrenzenden Wohnung von der Polizei angetroffen worden. Nach eigener Darstellung hatte Embolo in besagter Wohnung Basketball geschaut.

Die Essener Polizei hingegen war davon ausgegangen, dass der VfL-Profi beim Anrücken der Beamten über ein Dach in die Wohnung geflohen ist. In der Darstellung der Polizei konnte die Person auf dem Dach nicht zweifelsfrei identifiziert werden, sie sei aber in die Wohnung geflohen. Und dort habe man eben nur Embolo vorgefunden.

Der Schweizer Nationalspieler hat jedoch bestritten, an der Party teilgenommen zu haben und über das Dach geflohen zu sein.

Bislang ist Embolo offenbar nichts strafrechtlich Relevantes nachzuweisen gewesen.

Die 8.400 Euro Bußgeld der Stadt Essen sind für Embolo noch relativ glimpflich.

GladbachLIVE hat bei der renommierten Düsseldorfer Juristin Anja Riemann-Uwer nachgehakt. Die Rechtsanwältin ist sowohl Fachanwältin für Strafrecht als auch zertifizierte Nebenklage- und Opferschutzvertreterin.

Rieman-Uwer sagt: „Das ist immer noch keine Straftat. Ein Bußgeldbescheid wird nicht ins Führungszeugnis, auch nicht ins Bundeszentralregister eingetragen. Das ist auch keine Geldstrafe, sondern eine Geldbuße. Das ist ein wichtiger Unterschied.“

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Im Fall Embolo dürfte nach Einschätzung der Düsseldorfer Fachanwältin die Coronaschutzverordnung vom 7. Januar 2021 zum Tragen gekommen sein.

Demnach hätte Embolo wegen der Ordnungswidrigkeit nach „Paragraph 2 (1)“ und „Paragraph 18 (1)“ sogar eine Geldbuße von bis zu 25.000 Euro drohen können. Nun sind es offenbar „nur“ 8.400 Euro geworden.

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Dass Embolo keinen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid eingelegt hat, auch das sei erwähnt, ist sein gutes Recht und darf aus juristischer Sicht nicht mit einem Schuldeingeständnis gleichgestellt werden.

Embolo ist nach unseren Informationen auch bislang nie eine Straftat, sondern eine Ordnungswidrigkeit zur Last gelegt worden.

Borussia hatte Embolo wegen der Party-Nummer in Essen, zumindest offiziell, zu einer satten Geldstrafe verdonnert. Diese soll einen Betrag von 100.000 Euro überstiegen haben, was jedoch nicht vom Verein unserer Redaktion gegenüber bestätigt worden ist.

Gladbach: Strafe vom Verein für Embolo höher als von der Stadt Essen?

Manager Max Eberl (47) hatte am 26. Januar gesagt: „Breel hat durch sein unbedachtes und falsches Verhalten in der Nacht nach dem Bundesligaspiel in Stuttgart gegen die Regeln verstoßen, die aktuell für alle Menschen in unserem Land gelten und deren Einhaltung für uns als Klub in der Fußball-Bundesliga die Voraussetzung für den Spielbetrieb ist. Wir haben deshalb entschieden, dass er eine Geldstrafe zahlen muss, die ihn empfindlich trifft. Dies haben wir ihm mitgeteilt und er hat die Strafe akzeptiert.“

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Ebenso hat Embolo nun offenbar den Bugeldbescheid der Stadt Essen über 8.400 Euro akzeptiert. Ist das auch offiziell das endgültige Ende eines angeblichen Party-Skandals um Breel Embolo?