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Von Daniel Thiel

Während sich der Schweizer vorbildlich verhält Bringt ein Streik den Elvedi-Deal über die Ziellinie?

Nico Elvedi sitzt nach dem Bundesliga-Spiel von Borussia Mönchengladbach beim VfB Stuttgart am 29. April 2023 auf dem Rasen.

Wartet seit einigen Wochen auf seinen Transfer: Nico Elvedi, hier am 29. April 2023, steht seit 2015 bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag.

Borussia und Nico Elvedi (26) setzen offensichtlichen auf einen fairen und transparenten Umgang – das sieht aber nicht überall so aus.

Die Transferperiode in den letzten Zügen! Bis Freitag (1. September 2023) haben die Vereins-Verantwortlichen in der Bundesliga noch die Gelegenheit, letzte Verpflichtungen zu tätigen.

Gladbach-Hoffnung auf Elvedi-Millionen – kommt es noch zum Deal?

Im Falle von Borussia Mönchengladbach liegt aber offenbar die Priorität darauf, erst einmal den Wechsel-Wunsch einiger Abgangs-Kandidaten zu erfüllen.

Neben Hannes Wolf (24) und Semir Telalovic (23) zählt auch Innenverteidiger Nico Elvedi (26) zu den Spielern, die Gladbach noch verlassen können.

Der Vertrag des Schweizer Nationalspielers läuft im kommenden Sommer aus. Somit hat Borussia nur noch zwei Gelegenheiten, wichtige Transfer-Einnahmen für Elvedi zu erzielen – in der Schlussphase des Transfer-Fensters im Sommer oder spätestens im Winter.

Denn: Bereits im Tegernsee-Trainingslager machte Gladbach-Manager Roland Virkus (56) publik, dass Elvedi seinen Wechsel-Wunsch geäußert hat. Während Florian Neuhaus (26) seinen Vertrag bei Borussia verlängert hat, stehen bei Elvedi die Zeichen auf Abschied.

Zudem zeichnet sich ab, dass es Elvedi auf die Insel zieht. Seit Wochen wird er mit den Wolverhampton Wanderers in Verbindung gebracht, auch Premier-League-Konkurrent Everton soll interessiert sein.

Die „Wolves“ haben aktuell nur ein Problem: Sie benötigen noch Einnahmen durch Spielerverkäufe. Sonst drohen ihnen offenbar Probleme mit dem „Financial Fair Play“.

Da dürften auch die Gladbach-Verantwortlichen vor wenigen Tagen mit großem Interesse vernommen haben, dass ausgerechnet Scheich-Klub Manchester City einen „Wolves“-Spieler unbedingt noch im Sommer verpflichten will.

Fällt ein erstes Dominostein durch einen Spielerverkauf von Wolverhampton, könnte das Geld zeitnah reinvestiert werden, um den Elvedi-Deal über die Bühne zu bringen.

Der Spieler, mit dem Pep Guardiola (52) sein Starensemble noch weiter verstärken will, ist der portugiesische Nationalspieler Matheus Nunes (25).

Der 25-Jährige wechselte erst im vergangenen Sommer für umgerechnet rund 48 Millionen Euro aus Lissabon nach England, zuvor spielte er für Sporting.

Nun fordert der Premier-League-Klub rund 70 Millionen Euro für den Mittelfeld-Star und hat englischen Medienberichten zufolge schon ein erstes Angebot von Champions-League-Sieger Manchester City abgelehnt.

Im Transfer-Poker um Nunes' Zukunft hat der Spieler nun offenbar selbst die harten Bandagen aufgepackt. Er ist laut „Sky Sports“ in den Streik getreten und verweigert seit dem Wochenende, am „Wolves“-Mannschaftstraining teilzunehmen.

Auf diese Weise erzwangen in den vergangenen Jahren einige Spieler ihre Transfers – unter anderem Ousmane Dembele (26), als er sich 2017 vom BVB wegstreikte, um seine Wechsel zum FC Barcelona zu erwirken.

So moralisch bedenklich das Mittel des Streiks ist, so häufig hat es in den vergangenen Jahren funktioniert. Es zeichnet sich also ab, dass diese Spieler-Reaktion für enorme Einnahmen bei den „Wolves“ sorgen könnte.

Wie Transfer-Journalist Pedro Almeida am Dienstagnachmittag (29. August) berichtet, steht der Nunes-Wechsel zum englischen Meister inzwischen auch unmittelbar bevor.

Dem Premier-League-Klub würde nur ein Bruchteil der kolportierten Nunes-Ablöse genügen, um den Elvedi-Transfer zu stemmen. Bringt der Streik des Portugiesen letztlich den Gladbach-Deal über die Ziellinie?

Dass es auch anders gehen kann, zeigen in dieser Causa Elvedi und die Borussia-Verantwortlichen. Öffentlich zeigte sich Virkus äußerst verständnisvoll für die Entscheidung des Schweizers, nach acht Jahren bei Borussia einen nächsten Karriere-Schritt gehen zu wollen.

Seitdem zählte der 26-Jährige noch einmal zum Borussia-Kader in einem Pflichtspiel – beim 7:0-Sieg der Fohlen im DFB-Pokal gegen Bersenbrück.

Danach verzichtete Borussia darauf, Elvedi bei Bundesliga-Spielen einzusetzen, um nicht eine Verletzung zu gefährden, die wiederum ein Problem für einen möglichen Transfer sein könnte.

Spätestens am Freitagabend (1. September) herrscht dann Klarheit für Elvedi und die Borussia-Verantwortlichen. Bis dahin könnte aber der eine oder andere Transfer-Dominostein noch schneller als erwartet in Bewegung kommen.