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Von Leo Bach (lb)

Trotz überragender Quote Eberls Millionen-Einkauf mit Mega-Absturz – Marktwert auf Amateur-Niveau

Eine Bank von Borussia Mönchengladbach mit Spielern auf den Stühlen.

Eine Bank mit Routiniers und Talenten: Die Jüngeren unter ihnen, Michael Cuisance (m.), Reece Oxford (2.v.r.) und Julio Villalba (r.), spielen heute nicht mehr bei Mönchengladbach.

Diesen Absturz hat damals wohl niemand kommen sehen! 

Im Jahr 2017 kauft Max Eberl (50) als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach im großen Stil ein. Einer der Einkäufe spielt heute in der 2. Liga in Paraguay – sein Karriereweg ist tragisch, dabei hatte er bei Gladbach eine überragende Tor-Quote. 

Ex-Gladbach-Talent mit starkem Wert-Verfall – Eberl zahlte Millionen-Ablöse

Der Verkauf von Mittelfeld-Stratege Granit Xhaka (31) spülte 2016 ordentlich Geld in die Borussia-Kasse. Rund 45 Millionen Euro überwies der FC Arsenal für die Dienste des Schweizer Nationalspielers an den Niederrhein.

Teilweise wurde die Summe direkt in neue Transfers investiert. Unter anderem verpflichtete Gladbach im Sommer Christoph Kramer (33) für 15 Millionen Euro, Jannik Vestergaard (31) für 12,5 Millionen Euro und im Winter Timothée Kolodziejczak (32) für 7,5 Millionen Euro. 

Große Summen für Spieler, die sofort helfen sollten – Eberl tätigte aber auch eine Investition in die Zukunft. Auszahlen sollte sich die Ablöse nicht. 

Für 1,25 Millionen Euro holten die Fohlen den erst 18-jährigen Julio Villalba (25) von Cerro Porteño aus Paraguay. Der Mittelstürmer sollte sich über Leihen entwickeln und eher langfristig in die Borussia-Elf rücken.

Nach einem Abstecher bei Jugendklub Cerro ging es nach einigen Jahren am Borussia-Park für Villalba leihweise nach Österreich. Beim SCR Altach absolviert der Offensiv-Spieler nur acht Partien, Scorer sammelt er dabei nicht.

Zurück in Gladbach kam es zunächst noch zum Karriere-Highlight: Beim Zweitrundenspiel im DFB-Pokal gegen die SV Elversberg (22. Dezember 2020, 5:0) erzielte Villalba seinen einzigen Pflichtspiel-Treffer für die Borussia-Profis.

Neben einer späten Einwechslung in der Bundesliga im Jahr 2017 blieb es sein einziger Einsatz für die Fohlen – macht in Summe 18 Minuten Borussia Mönchengladbach. Immerhin: Der eine Treffer in derart kurzer Spielzeit hätte auf mehr Einsatzzeit hochgerechnet eine Top-Quote ergeben. Doch Villalba sollte ein „was wäre, wenn …“-Fall bleiben.

Im Sommer 2021 ließen die Fohlen ihn schließlich ablösefrei nach Ecuador ziehen, dann folgten zwei Stationen in seinem Heimatland – dort wechselte er im Januar in die 2. Liga zu F.B.C. Independiente.

Trotz des besten Fußballer-Alters wurde sein Marktwert beim Fachportal „Transfermarkt“ zum Zeitpunkt des Transfers nur noch mit schmalen 50.000 Euro geschätzt – noch einmal deutlich unter dem Durchschnitts-Spielerwert der Regionalliga-West (82.000 Euro), wo Gladbachs U23 aktuell gegen den Abstieg kämpft. Ein Talent-Absturz, den kaum jemand vorausgesehen hatte – Max Eberl wohl am wenigsten.