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Von Daniel Thiel

Kuriose Maßnahme in der Schweiz Ex-Bayern-Star machte Gladbach-Keeper zum „Radiomoderator“

Torhüter Jonas Omlin wirft am 1. Februar 2023 im Training von Borussia Mönchengladbach einen Ball. Omlin trägt schwarze Trainingskleidung von Borussia.

Jonas Omlin, hier am 1. Februar 2023, musste vor seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach unter Ex-Trainer Markus Babbel komplette Trainingseinheiten kommentieren.

Bisher verläuft der Einstand von Jonas Omlin (29) als Borussias neue Nummer eins reibungslos. Die Sicherheit im Torwartspiel erlangte der Schweizer in seiner Heimat – auch mit verrückten Methoden eines Deutschen!

Gladbach-Keeper Omlin: DFB-Europameister ließ ihn kommentieren

Selbstzweifel im Fußball-Business? Zum Glück nicht mehr so tabuisiert wie noch vor einigen Jahrzehnten. Ein Profi, der offen über seine Selbstzweifel in früheren Tagen gesprochen hat, ist Jonas Omlin.

„Ich hatte manchmal das Gefühl, ich sei zu wenig gut“, sagte der Torhüter von Borussia Mönchengladbach in einem Gespräch über seinen Werdegang im „NZZ Magazin“ 2019.

Wie sich der Gladbach-Goalie im Laufe seiner Karriere entwickelt hat, beschrieb er damals selbst mit einem Vergleich: „Früher dachte ich auf dem Feld: ‚Hoffentlich schießen die nicht.‘ Heute denke ich: ‚Schießt doch, es wird schwierig für euch‘“.

Mittlerweile ist Omlin 29 Jahre alt, ein gestandener Torhüter in Europas Top-Ligen und fiel bei seinen ersten drei Spielen im Borussia-Trikot mit einem souveränen und selbstbewussten Auftreten auf.

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Noch lange, bevor Omlin für Bundesliga-Klubs ein Thema war, kreuzten sich seine Wege mit einem Ex-Star des FC Bayern München. Markus Babbel (50), Europameister von 1996, war Omlins Trainer beim FC Luzern.

Er machte Omlin 2017 zum Stammtorwart des Schweizer Erstligisten. Während Babbels Amtszeit etablierte sich Omlin zu einem der besten Torhüter der Liga und brachte sich so in Stellung für den Wechsel zum Spitzenklub FC Basel im Sommer 2018.

Auf dem Weg zur Torwart-Spitze in seinem Heimatland war Babbels Umgang mit Omlin aber speziell!

Zum einen befahl Babbel Omlin, er solle seinen „Anstand in der Garderobe“ lassen. Offenbar war es dem ehemaligen deutschen Nationalspieler wichtig, an Omlins Ausstrahlung und seinem Auftreten zu feilen. 

Ein weiteres Beispiel? Laut „NZZ“ sorgte Babbel dafür, dass Omlin „ganze Trainingsspiele durchkommentierte“. Omlin wurde unter Babbel zum Non-Stop-Ansager!

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Aber was steckt dahinter? Babbel wollte, dass sein Keeper mehr dirigiert! Der Coach ließ Omlin kommentieren – „wie einen Radiomoderator“, wie Babbel selbst zu seiner eigenartigen Methode sagt.

Babbels Maßnahmen haben aber offensichtlich Früchte getragen. Omlin erklärte anschließend, er sei mit jedem Spiel selbstbewusster geworden.

Seit der „Radiomoderator“-Schocktherapie geht es in Omlins Karriere steil bergauf! Nach seinem Wechsel von Luzern zum FC Basel wurde Omlin erstmals für die Nationalmannschaft nominiert.

Über die Zwischenstation bei HSC Montpellier in Frankreich ist der mittlerweile 29-Jährige in Mönchengladbach angekommen.

Längst ist Omlin ein gestandener Torhüter in Europas Top-Ligen – die kuriosen Maßnahmen von Markus Babbel dürften auf dem Weg dorthin zumindest einen Mini-Anteil gehabt haben.