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Von Daniel Thiel

Vor sechs Monaten noch vereinslos Ex-Gladbach-Hoffnungsträger steht vor Bundesliga-Comeback

Keanan Bennetts (r.) gelang ebenso wie Josip Drmic, seinem ehemaligen Teamkollegen bei Borussia Mönchengladbach, der Gladbach-Durchbruch nicht. Das Foto zeigt die beiden Ex-Fohlen im Training am 13. Februar 2019.

Keanan Bennetts (r.) gelang ebenso wie Josip Drmic, seinem ehemaligen Teamkollegen bei Borussia Mönchengladbach, der Gladbach-Durchbruch nicht. Das Foto zeigt die beiden Ex-Fohlen im Training am 13. Februar 2019.

Nur sechs Pflichtspiel-Einsätze für Borussias Profis  – und nun die Gelegenheit, den Deutschland-Durchbruch im zweiten Versuch zu schaffen.

Bevor Keanan Bennetts (24) im Sommer 2018 zu Borussia Mönchengladbach wechselte, galt der Engländer als eines der Top-Talente der Tottenham Hotspur.

Gladbach: Ex-Profi Bennetts steht mit Darmstadt vor dem Bundesliga-Comeback 

Wenige Monate vor Bennetts' Wechsel nach Deutschland begann Jadon Sancho (23) seinen kometenhaften Aufstieg in der Bundesliga und entwickelte sich schnell zu den Stars der Liga.

Die damaligen Gladbach-Bosse um Max Eberl (49) hofften vermutlich darauf, dass sich Bennetts ähnlich wie sein Landsmann bei Borussia Dortmund entwickeln würde. Rund zwei Millionen Euro investierten Eberl und Co. in Bennetts.

Mittlerweile sind fast fünf Jahre seit dem Bennetts-Transfer vergangen und es ist längst klar: Der Außenbahnspieler aus England erlebte eine enttäuschende Zeit am Niederrhein.

In keinem Pflichtspiel für Borussias Profis stand er in der Startelf, überhaupt kam er nur auf 56 Einsatzminuten – im Grunde nur Kurzeinsätze. Auf seinen Durchbruch warteten Bennetts und Borussias Verantwortliche im Zeitraum von 2018 bis 2022 vergeblich.

Als der Vertrag des mittlerweile 24-Jährigen im Sommer 2022 auslief, zogen die Borussia-Bosse die Reißleine. Bennetts war neben Matthias Ginter (29) eines von zwei Fohlen, das Gladbach nach Ablauf seines Vertrages im vergangenen Sommer ablösefrei verließ.

Während Ginter schon frühzeitig öffentlich machte, dass es ihn wieder in seine Heimat zum SC Freiburg ziehe, war Bennetts' Zukunft lange unklar. Ein Wechsel zu einem anderen Bundesligisten ergab sich nicht.

Bis Oktober 2022, also rund vier Monate nach Bennetts' Vertragsende in Gladbach, suchte er einen neuen Klub, war vereinslos. 

Dann kam es zu einem kuriosen Transfer: Wenige Tage, nachdem Zweitligist Darmstadt 98 seinen ehemaligen Arbeitgeber Borussia aus dem DFB-Pokal warf (2:1), schloss sich der Engländer den „Lilien“ an.

Bennetts brauchte etwas Eingewöhnungszeit bei Darmstadt, die gab ihm Trainer Torsten Lieberknecht (49) bis zur zweieinhalbmonatigen WM-Pause, die Mitte November begann.

Seit Beginn der Rückrunde ist Bennetts bei den Darmstädtern mittendrin. In acht der vergangenen neun Ligaspielen kam der einstige Hoffnungsträger von Borussia Mönchengladbach zum Einsatz.

Und: Mit den Darmstädtern ist Bennetts auf dem besten Wege, für sein bisheriges Karriere-Highlight zu sorgen. Denn der Traditionsklub steht vor der Rückkehr in die Bundesliga und steht sechs Spieltage vor Saisonende an der Tabellenspitze. Der Vorsprung auf den aktuell Viertplatzierten Fortuna Düsseldorf beträgt elf Punkte.

Bennetts' Vertrag in Darmstadt läuft im kommenden Sommer aus. Aktuell versucht er, sich für eine Verlängerung zu empfehlen – seinen bisher wohl auffälligsten Auftritt im Trikot des Zweitliga-Tabellenführers hatte Bennetts im Spitzenspiel gegen den Hamburger SV (1:1).

Das erste Ziel für Bennetts dürfte es aber sein, mit den „Lilien“ den Vorsprung an der Tabellenspitze über die Ziellinie zu bringen, und den Aufstieg zu feiern.

Wenn Bennetts' Zukunft dann über den Sommer hinaus in Darmstadt liegen sollte, steht einem Bundesliga-Comeback und einem Wiedersehen mit den einstigen Teamkollegen aus gemeinsamen Borussia-Zeiten nichts mehr im Wege.