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Von Judith Malter

Frau von Ex-Gladbacher über Schattenseiten des Spielerfrau-Lebens „Fühle mich oft mit meinem Sohn allein“

Christina Ginter, Ehefrau von Ex-Gladbach-Profi Matthias Ginter, bei einem Spiel der deutschen Nationalmannschaft am 23. Juni 2021 auf der Tribüne in München.

Christina Ginter, Ehefrau von Ex-Gladbach-Profi Matthias Ginter, bei einem Spiel der deutschen Nationalmannschaft am 23. Juni 2021 auf der Tribüne in München.

Mit einer 1:2-Niederlage gegen Japan ist die deutsche Nationalmannschaft am Mittwoch (23. November 2022) in die WM in Katar gestartet. Matthias Ginter (28/SC Freiburg), Ex-Spieler von Borussia Mönchengladbach, saß dabei 90 Minuten lang auf der Bank.

Seine Ehefrau Christina verfolgte die Partie mit dem gemeinsamen Sohn Matteo (2) von der Tribüne des „Khalifa International Stadium“. Zuvor sprach die beliebte Spielerfrau in einem Interview, über ihren Alltag als Ehefrau eines Fußball-Profis und gab zu: Sie fühlt sich manchmal allein mit dem gemeinsamen Kind.

Ex-Borusse kann auf Unterstützung von Ehefrau zählen

Christina Ginter ist in Katar angekommen. Bei der 1:2-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan bei der WM am Mittwoch (23. November) saß die hübsche Ehefrau von Verteidiger Matthias Ginter auf der Tribüne, so wie einige andere Spielerfrauen auch. Wobei ihr diese Bezeichnung eigentlich gar nicht so gut gefällt, wie sie jetzt im Interview mit der „Bunte“ betonte.

„Der Begriff ist mit etwas Negativem behaftet“, sagte sie auf das Thema angesprochen. „Viele denken, da hat sich eine junge Frau einen reichen Mann geangelt und ruht sich den ganzen Tag aus. So was mag es früher gegeben haben, aber diese Klischees stimmen schon lange nicht mehr. Ich habe Abitur und einige Semester BWL studiert, bevor ich schwanger wurde. Als Leiterin der Stiftung meines Mannes habe ich einen Vollzeitjob. Und organisiere das Familienleben. Nebenbei unterrichte ich Kinder in der Ballettschule, das ist meine Passion. Manchmal bin ich abends sehr erschöpft – so wie viele Mütter. Nur weil mein Mann mehr verdient als andere, hört das Kind in der Nacht ja nicht auf, zu schreien.“

Zudem lege sie großen Wert darauf, nicht nur als „Anhängsel“ ihres berühmten Mannes angesehen zu werden. „Ich bin kein Anhängsel. Mein Mann hat seinen Beruf, ich meinen. Die heutigen Spielerfrauen ruhen sich nicht auf den Lorbeeren ihrer Männer aus, sie sind selbstbestimmt, reflektiert, ehrgeizig und machen ihr eigenes Ding. Wenig Arbeit, viel Geld – das ist ein Irrglaube. Wir Frauen von heute wollen uns auch beruflich verwirklichen.“

Aus diesem Grund sei es ihr auch nicht wichtig, sich modisch bei den Spielen ihres Ehemannes in Szene zu setzen. Sie sagt: „Ich muss mich nicht inszenieren. Die Zeit der großen Sonnenbrillen und Luxustaschen ist vorbei. Die Spielerfrauen waren früher extrovertierter. Die Tribüne ist für mich kein Laufsteg.“

Dennoch: Ihrem Mann während der laufenden Bundesliga-Saison oder bei einem großen Turnier, wie eben jetzt bei der WM, den Rücken freizuhalten und ihn zu unterstützen, ist für Chrissy Ginter selbstverständlich. „Wir geben Rückhalt und Motivation für unsere Männer“, erklärt sie. „Sie leben ja in einer Blase, da ist es gut, mal für vier Stunden rauszukommen und die Familie zu treffen. Und wenn es Niederlagen gibt, baue ich Matthias wieder auf. Nach dem Vorrundenaus in Russland waren alle verzweifelt. Aber es gibt auch noch andere Dinge im Leben als Fußball.“

So wie die Familie, die Fußballspieler während eines großen Turniers eher selten sehen, wie Chrissy Ginter erklärt. „An manchen Tagen, meistens nach den Spieltagen, werden wir Matthias treffen können.“ An den anderen Tagen müssen sie jedoch auf das Telefon ausweichen. Das ist vor allem für ihren gemeinsamen Sohn nicht leicht. „In dem Alter versteht Matteo es noch nicht, warum sein Papa so lang weg ist“, so die Frau des Ex-Borussen.

Das Leben mit einem aktiven Fußball-Profi bringe aber noch andere Schattenseiten mit sich, so Ginter. „Der Spielplan ist wahnsinnig voll, mein Mann ist ja nicht erst am Spieltag weg, sondern schon am Tag vorher. Und am Tag danach muss er regenerieren. Im Prinzip haben wir bei zwei Spielen in einer Woche nur einen freien gemeinsamen Wochentag für die Familie“, erklärt sie.

Sie habe zwar Glück, da der Ex-Borussia-Profi ihr nach seiner Rückkehr immer helfe, zum Beispiel beim Aufräumen der Küche oder Ins-Bett-bringen des gemeinsamen Sohnes, dennoch fühle sie sich in manchen Situationen sehr auf sich gestellt. „Ich fühle mich nicht alleinerziehend, aber oft mit meinem Sohn alleine“, so das Fazit der jungen Mutter.

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Matthias Ginter ist deutscher Nationalspieler, wurde 2014 mit dem DFB-Team Weltmeister und stand von 2017 bis 2022 bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Im Sommer wechselte er zurück in seine Heimat, wo er mittlerweile wieder beim SC Freiburg spielt.

Der 28-Jährige und seine Christina kennen sich bereits aus ihrer Kindheit, gefunkt hat es jedoch erst später. Seit 2018 ist das Paar verheiratet, Sohn Matteo kam 2019 zur Welt.