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Gegner veräppeln Gladbach schon Borussia als „Robin Hood der Liga“

Manu Koné von Borussia Mönchengladbach ärgert sich am 24. Februar 2023 über die 0:4-Niederlage beim 1. FSV Mainz 05. Koné hat seinen Trikot-Kragen im Mund und die Augen geschlossen

Manu Koné ärgert sich. Borussia Mönchengladbach verliert am 24. Februar 2023 bei Mainz 05 und damit wieder gegen einen Mittelfeld-Konkurrenten.

Die Gladbacher Achterbahnfahrt hört nicht auf.

Siege gegen Bayern, Dortmund und Leipzig, aber Niederlagen gegen Mainz, Augsburg und Hertha BSC. Die konstante Inkonstanz von Borussia Mönchengladbach in der Saison 2022/23 nervt vor allem die Gladbach-Fans.

Seit März 2022 – also fast ein ganzes Jahr – gab es keine zwei Bundesliga-Siege am Stück mehr innerhalb einer Saison. Zuletzt gelang das da gegen Hertha BSC und beim VfL Bochum (jeweils 2:0).

Auch nach dem fulminanten 3:2-Heimsieg gegen die Bayern (18. Februar 2023) setzte es eine 0:4-Klatsche bei Mainz 05 (24. Februar).

Gladbach: Stark gegen Top-Teams, schwach gegen das Mittelfeld

Das Team von Trainer Daniel Farke (46) schlägt sich in dieser Saison vornehmlich gegen die stärkeren Teams der Liga ordentlich. Von den bisher sieben Spielen gegen die Top-6 der Tabelle (zweimal Bayern, Dortmund, Union, Freiburg, Leipzig, Frankfurt) verloren die Fohlen nur zwei – bei drei Siegen und zwei Unentschieden.

Gegen die Kellerkinder sieht es da anders aus. Gegen Schalke, Hertha, Hoffenheim (jeweils zweimal), Bochum, Stuttgart und Augsburg gab es zwar vier Siege, aber auch zwei Unentschieden und drei Niederlagen. Zu viele für einen Klub, der zumindest an die internationalen Plätze anklopfen sollte.

1,57 Punkte pro Spiel gegen die Top-Teams, 1,55 gegen die Kellerkinder, das würde auf eine Saison gerechnet immerhin eine Punktzahl von 53 ergeben. In den vergangen beiden Jahren hätte das mindestens für Platz sieben gereicht. 

Eine „stabile“ Saison wäre das also, wie es die Entscheider um Farke und Sportdirektor Roland Virkus (56) zu Beginn der Spielzeit angepeilt hatten. 

Gegen die aktuell direkte Konkurrenz im grauen Tabellenmittelfeld sieht es allerdings ganz anders aus. Aus den Duellen gegen Mainz (zweimal), Wolfsburg, Leverkusen, Bremen und Köln gab es nur einen einzigen Sieg. Den zwar immerhin im Derby gegen den Rheinland-Rivalen, ansonsten setzte es vier Niederlagen bei einem Remis: 0,66 Punkte im Schnitt!

Die Leistungs- und Ergebnisunterschiede der Gladbacher gegen Top- und Mittelfeldteams bleibt wohl auch der Konkurrenz nicht verborgen. Nachdem Gladbach am Freitag (24. Februar) wieder einmal ein Spiel gegen ein Mittelfeldteam mit 0:4 in den Sand gesetzt hatte, konnte es sich das Social-Media-Team vom FSV Mainz 05 wohl nicht verkneifen, den Finger noch einmal tiefer in die Wunde der Fohlen-Fans zu legen.

Am Samstagmittag (25. Februar) veröffentlichten die Rheinhessen auf ihrem Twitter-Account ein Foto, das die Ergebnisse von Gladbach gegen den FC Bayern (3:2) und Mainz (0:4) zeigt. Neben der Überschrift „Nimmt die Punkte von den Reichen und gibt sie den Armen!“ ist noch die Hauptfigur aus dem Disney-Film „Robin Hood“ zu sehen. Der Fuchs wird mit einem VfL-Logo auf der Brust dargestellt, „Der Robin Hood“ steht darunter.

Als Tweet-Nachricht schreiben die Mainzer nur ein händeschüttelndes Emoji, bedanken sich also bei den Gladbachern.

Ein lustiger Scherz unter Konkurrenten oder unsportliches Verhalten als schlechter Gewinner?

Dass sich Bundesliga-Klubs in den sozialen Medien gegenseitig ein wenig aufs Korn nehmen, gehört mittlerweile dazu. Erst in der vergangenen Woche hatte der englischsprachige Gladbach-Twitter-Account den Sieg gegen die Bayern mit einem wütenden Bild von FCB-Boss Oliver Kahn (53) gefeiert.

Zumindest bei den Gladbach-Fans scheint der Mainzer Tweet auch nicht für böses Blut zu sorgen. „Es ist irgendwie witzig. Grüße aus Gladbach“, kommentiert beispielsweise ein Fan. „Da muss ich als Gladbacher selber drüber lachen“, ergänzt ein anderer.

Die nächste Möglichkeit, Punkte von den „Reichen“ zu nehmen, gibt es bereits am kommenden Samstag (4. März, 15.30), wenn Borussia Mönchengladbach den fünftplatzierten SC Freiburg im Borussia-Park empfängt.