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Von Achim Müller

Geilster Derby-Rausch ever! Kinospaß und Ausstellung – so feiert Gladbach das Pokal-Märchen-Jubiläum

Günter Netzer (r.) springt nach seinem sensationellen Siegtreffer im DFB-Pokal-Finale am 23. Juni 1973 gegen den Erzrivalen 1. FC Köln seinem Borussia-Mönchengladbach-Team-Kollegen Jupp Heynckes (l.) im Düsseldorfer Rheinstadion in die Arme. Beide jubeln ausgelassen.

Günter Netzer (r.) springt nach seinem sensationellen Siegtreffer im DFB-Pokal-Finale am 23. Juni 1973 gegen den Erzrivalen 1. FC Köln seinem Borussia-Mönchengladbach-Team-Kollegen Jupp Heynckes (l.) im Düsseldorfer Rheinstadion in die Arme.

Für Anhänger des Rheinland-Rivalen Köln ist es ein Tag zum Vergessen! Für die Fohlen-Fans hingegen eines der wichtigsten und ruhrmreichsten Kapitel in der großen Borussia-Geschichte.

Am Freitag (23. Juni 2023) jährt sich zum 50. Mal der Sieg von Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Köln

Rund 70.000 Fans sahen 1973 im Düsseldorfer Rheinstadion eines der wohl spektakulärsten und berühmtesten Endspiele der deutschen Pokalgeschichte.

Gladbach ehrt seine Titel-Legenden: Borussia feiert 50 Jahre „Selbsteinwechslung“

Gladbach und Köln lieferten sich seinerzeit wahrlich eine Fußballschlacht, beide Teams warfen alles in die Waagschale, elektrisierten mit ihrem Spiel die Fans im Stadion. Die Düsseldorfer Betonschüssel brodelte und bebte damals.

Herbert „Hacki“ Wimmter hatte die Fohlen in diesem Rheinland-Spektakel zunächst in Führung (24.) gebracht. Der FC antwortete kurz vor der Pause mit dem 1:1 (40.) durch Herbert Neumann.

Die zweite Halbzeit entpuppte sich schließlich als ein Nervenkrimi. Zunächst verschoss Jupp Heynckes, der zuvor im Strafraum gefoult (58.) worden war, einen Strafstoß.

Anschließend hatte die Kölner Mega-Pech, Jürgen Glowacz (67.) und Heinz Flohe (81.) ballerten den Ball jeweils an die Latte des Gladbacher Gehäuses.

Auch Gladbach hatte noch einen Pfostenknaller durch Heynckes (86.), es ging schließlich in die Verlängerung.

In dieser ereignete sich dann die legendäre Selbsteinwechslung von Günter Netzer.

DFB-Pokalfinale 1973: Günter Netzer erzielt für Borussia Mönchengladbach in der Verlängerung den Siegtreffer zum 2:1 gegen den 1. FC Köln. Der Ball schlägt unhaltbar im Torwinkel ein.

DFB-Pokalfinale 1973: Günter Netzer erzielt für Borussia Mönchengladbach in der Verlängerung den Siegtreffer zum 2:1 gegen den 1. FC Köln.

Fohlen-Trainer Hennes Weisweiler hatte Spielmacher und Superstar Netzer im Pokalfinale auf die Bank degradiert, da unmittelbar vor der Partie durchgesickert war, dass Netzer zur nächsten Saison zum spanischen Ausnahme-Klub Real Madrid wechseln würde.

Als das Finale gegen Köln schließlich auf des Messers Schneide stand, wechselte Netzer sich in der Verlängerung selbst für den erschöpften Christian Kulik ein. Coach Weisweiler informierte er darüber lediglich mit den Worten: „Ich spiel dann jetzt.“

Schließlich folgte der Netzer-Genie-Streich, der alle Gladbacher ausflippen ließ, die Kölner hingegen jedoch bis ins Mark traf.

Es lief die 94. Spielminute, als Netzer, mit seiner zweiten Ballberührung, nach einem Doppelpass mit Rainer Bonhof, ein fulminanter Schuss in den Winkel zum 2:1-Siegtreffer gelang.

Später sagte Netzer, dass er den Ball „völlig falsch“ mit dem „Außenspann“ getroffen habe. Dadurch sei sein Schuss unhaltbar gewesen.

Er bezeichnete diesen Treffer als „das größte Glück meines Lebens auf dem Fußballplatz“. Netzers Treffer wurde anschließend zum „Tor des Monats“ und er selbst zum „Fußballer des Jahres“ gewählt.

Gladbach hatte im Finale gegen den Erzrivalen Köln sich den Pokal, einen Titel, gesichert.

So sehen Pokalhelden und Derbysieger aus! Die Spieler von Borussia Mönchengladbach feiern mit Trainer Hennes Weisweiler 1973 im Düsseldorfer Rheinstadion den Finaltriumph im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln. Herbert Wimmer zeigt dabei stolz die Trophäe.

So sehen Pokalhelden und Derbysieger aus! Die Spieler von Borussia Mönchengladbach feiern mit Trainer Hennes Weisweiler 1973 im Düsseldorfer Rheinstadion den Finaltriumph im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln.

An diesem Freitag heißt es dann im Borussia-Park 50 Jahre Selbsteinwechslung und geilster Derby-Sieger-Rausch ever! 

Der VfL Borussia hat sich zu diesem Jubiläum einiges einfallen lassen. So wird in Borussias interaktivem Vereinsmuseum, der „Fohlen-Welt“, eine Sonderausstellung mit dem Titel „Tore für die Ewigkeit“ eröffnet.

Die Besucher können dabei ganz besondere Borussia-Tore noch einmal nacherleben – natürlich auch den Köln-Hammer von Goldfuß Netzer.

Die Besucher können in der Ausstellung ihren Favoriten unter den gezeigten Treffern küren. Aber auch darüber hinaus dürfte es sicher Diskussionen geben, welche Treffer unter den „Toren für die Ewigkeit“ womöglich sogar noch fehlen könnten.

„Wir wollen die Besucher einladen, auch über ihre ganz persönlichen Tore für die Ewigkeit nachzudenken“, sagt „Fohlen-Welt“-Chef Matthias Rech.

Zur Sonderausstellung „Tore für die Ewigkeit“ gibt es zudem ein hochwertig produziertes Magazin mit exklusiven Hintergründen, Interviews und Geschichten. Es ist ab dem 23. Juni 2023 in allen Fohlen-Shops und online erhältlich. Preis: 14,95 Euro.

Und: Borussia zeigt die legendäre Pokalschlacht gegen den 1. FC Köln am Freitag auch noch mal in voller Länge. Kino-Spaß sozusagen. Dieser beginnt ab 15 Uhr. 

Sehen Sie hier den Twitter-Account von Borussia Mönchengladbach

Zu Gast sind auch zwei der Pokalsieger von 1973, Wolfgang Kleff und Christian Kulik. Moderiert wird die Veranstaltung von Stadionsprecher Torsten „Knippi“ Knippertz.

Wer einen der rund 270 Plätze in der Fohlen-Sportsbar ergattern möchte, kann eine Reservierungsanfrage per E-Mail (sportsbar@borussia.de) an den Klub senden.

Gladbach feiert 50 Jahre Pokaltriumph gegen Köln samt Netzers legendäre Selbsteinwechslung.