Emotionen nach dem Derby FC-Coach Kwasniok: „Ich hasse ihn“
Ein hitziges Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln, das am Ende vor allem ein Thema hatte: den VAR.
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Was für ein Derby! Das Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln bot alles: Kampf, Emotionen und am Ende einen 3:1-Sieg für Gladbach.
Doch nach dem Abpfiff sorgte eine überraschende Einigkeit der beiden Trainer für Aufsehen. Kölns Coach Lukas Kwasniok fand deutliche Worte: „Das macht den Sport nicht gerechter. Das macht ihn, finde ich, total unsexy. Es dauert immer alles ewig lang. Du kannst dich bei keinem Tor mehr richtig freuen und ich finde es keine gute Entwicklung“, schimpfte er.
VAR: Polanski sucht den Sinn
Was war passiert? Schiedsrichter Deniz Aytekin war im Spiel gleich zweimal von VAR Benjamin Cortus zum Bildschirm gerufen worden. Beide Male korrigierte er seine ursprüngliche Entscheidung zuungunsten der Kölner, obwohl es sich nicht unbedingt um klare Fehlentscheidungen handelte. Das brachte die Kölner im Derby auf die Verliererstraße.
Überraschende Unterstützung erhielt Kwasniok von seinem Gegenüber. Obwohl sein Team von den Entscheidungen profitierte, fand Gladbach-Trainer Eugen Polanski ebenfalls klare Worte: „Ich bin wirklich gar kein Freund vom VAR, das wird immer schlimmer bei mir. Ich sehe dahinter nicht den Sinn.“
Auf der anschließenden Pressekonferenz legte Kwasniok dann richtig los, nachdem er die Worte seines Kollegen gehört hatte. „Gott sei Dank gibt es jetzt einen Trainerkollegen, der die gleiche Meinung hat. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich allein auf weiter Flur bin. Ich mag ihn nicht nur nicht, ich hasse ihn!“, polterte der FC-Coach.
Seine Abneigung erklärte er so: Für klare Dinge wie Abseits sei der VAR sinnvoll, aber nicht bei dynamischen Aktionen im Strafraum. „Er verfälscht alles. Ich habe das Gefühl, dass der VAR der Chef ist, nicht mehr der Unparteiische. Das finde ich ein bisschen schade. In der Super-Slowmotion sieht alles einfach anders aus“, so Kwasniok.
Am liebsten würde der Kölner Trainer den Videobeweis in seiner jetzigen Form abschaffen, hat aber die Hoffnung aufgegeben. „Ich werde es nicht mehr ändern können“, sagte er resigniert. Polanski konterte lachend: „Ich bleibe dran.“ (red)