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Von Judith Malter

DFB-Kontrollausschluss ermittelt! Droht Gladbachs Wut-Fohlen jetzt eine Hammer-Strafe?

Benjamin Brand (Mitte) zeigte Gladbach-Profi Ramy Bensebaini (l.) am Samstag (4. März 2023) in der Schlussphase der Partie gegen den SC Freiburg die Gelb-Rote Karte. Der Algerier reagierte mit verbalen Entgleisungen auf die Entscheidung.

Benjamin Brand (Mitte) zeigte Gladbach-Profi Ramy Bensebaini (l.) am Samstag (4. März 2023) in der Schlussphase der Partie gegen den SC Freiburg die Gelb-Rote Karte. Der Algerier reagierte mit verbalen Entgleisungen auf die Entscheidung.

Muss Ramy Bensebaini (27), der am Samstag (4. März 2023) während der Partie zwischen seinem Klub Borussia Mönchengladbach und dem SC Freiburg (0:0) mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war, wegen seiner anschließenden verbalen Entgleisungen gegenüber Schiedsrichter Benjamin Brand (33) mit weiteren Konsequenzen rechnen?

In der Talkrunde „Doppelpass“ auf „Sport1“ jedenfalls ist sich die Expertenrunde einig darüber, dass das Verhalten Bensebainis wohl noch weitere Strafen nach sich ziehen wird.

Gladbach-Profi sieht Gelb-Rot – folgt nun eine noch härtere Strafe?

Droht Ramy Bensebaini, Verteidiger von Borussia Mönchengladbach, nach seiner Gelb-Roten Karte im Spiel gegen den SC Freiburg und den anschließenden verbalen Entgleisungen ein Nachspiel?

Der Algerier hatte in der 87. Minute zunächst Gelb dafür gesehen, den Ball weggeschlagen zu haben. Als der 27-Jährige auf die Entscheidung des Schiedsrichters dann auch noch mit höhnischem Applaus reagierte, zückte Schiedsrichter Benjamin Brand Gelb-Rot.

Was folgte war eine unkontrollierte Schimpftirade des Algeriers, an deren Ende – wie TV-Aufnahmen eindeutig beweisen – eine üble Beleidigung des Referees stand. So sagte der Gladbach-Profi in französischer Sprache „fils de pute“ in Richtung des Spielfeldes. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das „Hurensohn“.

Eine heftige Beleidigung, die vermutlich an Schiedsrichter Brand gerichtet war. Wenig verwunderlich also, dass die Szene auch in der Talkrunde „Sport1-Doppelpass“ unter die Lupe genommen wurde. Die Expertenrunde zeigte sich einig darüber, dass Bensebaini für sein Verhalten wohl mit einer noch höheren Strafe als der Sperre für ein Spiel für die Gelb-Rote Karte rechnen muss.

So sagte „Sport1“-Experte und Ex-Borussia-Profi Stefan Effenberg (54) auf die Entgleisungen Bensebainis angesprochen: „Verständnis gibt es schon, aber du weißt als Spieler, wie die Regeln sind. Ball weg schlagen ist Gelb und wenn du in dieser Situation auch noch Richtung Schiedsrichter klatscht, dann ist die Konsequenz Gelb-Rot. Viel schlimmer ist ja, was er darauf noch setzt im Kabinengang, den Ausspruch.“

Der 54-Jährige ist sich sicher: „Das zieht mit Sicherheit eine härtere Strafe nach sich als dieses eine Spiel Sperre.“

Sascha Stegemann (38), ebenfalls als Schiedsrichter in der Bundesliga tätig, äußerte sich ebenfalls im „Sport1-Doppelpass“ zu der Situation. Der 38-Jährige stellte dabei klar, dass von Seiten der Schiedsrichter keine Möglichkeit bestehe, Bensebaini für die Beschimpfungen nachträglich härter zu bestrafen, wenn die Aussagen nicht im Spielbogen vermerkt seien.

Ungestraft komme Bensebaini deshalb aber noch lange nicht davon. Stegemann: „Dann würde der DFB-Kontrollausschuss ermitteln. Grundlage für die Sportgerichtsbarkeit sind immer der Spielbericht und die Dinge, die im Spielberichtsbogen eingetragen sind. In dem Moment, in dem ich Gelb-Rot zeige, ist der Spieler allerdings aus dem Spiel. Das heißt: Ich könnte jetzt nicht Gelb-Rot zurücknehmen und dafür Rot geben oder Rot noch oben drauf geben. Sondern: Es bleibt Gelb-Rot. Ich könnte darüber hinaus nur eine Meldung in den Spielbericht schreiben, die dann wiederum eine Grundlage für eine vermutlich etwas härtere Sanktion und Strafe wäre.“

Ob eine solche Meldung im Fall von Bensebaini gemacht worden sei, wisse Stegemann nicht. „Es ist  allerdings so, dass, wenn der Schiedsrichter das nicht wahrgenommen hat und sich im Spielbericht nichts findet, vermutlich der DFB-Kontrollausschluss ermitteln wird“, so sein abschließendes Urteil.

Als Beispiel verweisen die Experten auf Bayern-Coach Julian Nagelsmann (35), der vor einigen Wochen wegen seiner Äußerungen gegenüber dem Schiedsrichtergespann nach der Partie gegen Gladbach (3:2) ebenfalls vom DFB-Kontrollausschluss zu einer empfindlichen Geldstrafe von 50.000 Euro verurteilt worden war.

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Nagelsmann hatte damals nach einer Roten Karte für Verteidiger Dayot Upamecano (24) das Schiedsrichtergespann als „weichgespültes Pack“ bezeichnet. Da Bensebainis Beleidigung noch weiter unter die Gürtellinie ging, rechnen die Talkgäste in der Expertenrunde mit einer noch höheren Strafe für den Algerier.

Ob sie damit Recht behalten, wird wohl die kommende Woche zeigen. Wie der DFB am Sonntag (5. März) mitteilte, werde der Kontrollausschuss im Falle von Bensebaini nun ermitteln.