Gladbachs heißes Transfer-Eisen Preisschild übersteht auch Albtraum-April – es gibt ein warnendes Beispiel

Roland Virkus dürfte im Laufe des Transfer-Sommers den einen oder anderen Gesprächspartner begrüßen. Das Foto zeigt ihn am 20. April beim Spiel von Borussia Mönchengladbach in Dortmund.
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Dass Borussia Mönchengladbach ein heißer Transfer-Sommer bevorstehen dürfte, ist unabhängig vom Ausgang der aktuellen Bundesliga-Saison klar.
Mit zwei frühzeitig eingetüteten Neuzugängen (Kevin Diks und Jens Castrop) hat Sport-Boss Roland Virkus (58) den Transfer-Druck in weiser Voraussicht etwas rausgenommen, dennoch dürfte diesmal mehr passieren als im vergangenen Sommer mit gerade mal drei Neuzugängen. Und dann wäre da ja noch die Abgangsseite …
Gladbach-Bosse legen sich auf Schmerzgrenze fest
Gerüchte um Gladbach-Profis gab es schon vor dem Start in die heiße Saison-Phase im Wochen-Rhythmus. Diese Frequenz dürfte in naher Zukunft definitiv eher zu- als abnehmen. Eine große Konstante sind dabei die gehandelten Namen.
Abwehrchef Ko Itakura (28), dessen immer wieder wechselwilliger Nebenmann Nico Elvedi (28) und Strippenzieher Julian Weigl (29) werden immer wieder in der Gerüchteküche gehandelt. Und dann wäre da noch die Situation von Tim Kleindienst (29).
In seinem ersten Gladbach-Jahr hat der zum Nationalspieler aufgestiegene Torjäger seinen Marktwert noch einmal deutlich in die Höhe geschraubt. Für die sieben Millionen Euro, die Virkus im vergangenen Sommer noch selbst in die Hand genommen hatte, würde er inzwischen nicht mal den Telefonhörer abnehmen.
Auf dem Transfermarkt ist Kleindienst daher Gladbachs heißestes Eisen – bei Itakura etwa drückt der nur bis 2026 laufende Vertrag auf den Preis, Elvedi hat trotz stabilisierter Leistungen nicht mehr den Markt früherer Tage.
Dass Borussia sich im Albtraum-April nun komplett ohne Kleindienst-Treffer durch den Monat quälte, hat an den Begehrlichkeiten nichts geändert. Und das gilt auch für das intern veranschlagte Preisschild.
20 Millionen Euro meldeten „Bild“ und „Sky“ in den vergangenen Wochen übereinstimmend als Mindest-Beitrag, bei dem sich Gladbach gesprächsbereit zeigen könnte. Im Falle eines Wettbietens mehrerer Vereine wäre sogar eine höhere Summe drin, auch wenn der große Wunsch aller Beteiligten natürlich mindestens eine zweite Kleindienst-Saison im Borussia-Park ist.
Der Sturmtank spielte sich nicht nur mit seinen Toren in die Herzen der Fans, sondern auch mit seinem schnellen Aufstieg in die Führungsriege einer Mannschaft, in der zeitweise verzweifelt nach den nötigen Leuchttürmen in schweren Zeiten gesucht wurde.
Weil ein Kleindienst-Abgang so auf allen Ebenen ein großes Loch reißen würde, setzt Borussia die Ablöse-Forderung entsprechend hoch an. Denn trotz seiner 15 Saisontore und zusätzlich acht Vorlagen sind 20 Millionen Euro für einen zum Ende der Transferphase 30-Jährigen kein Schnäppchen.
Ein Ausschlusskriterium, auch das wissen Virkus und Co., ist der Betrag allerdings dennoch nicht. Als warnendes Beispiel taugt der zweieinhalb Jahre ältere Niclas Füllkrug (32), dem Kleindienst beim DFB zuletzt den Rang abgelaufen hat. Ihn verkaufte der BVB im vergangenen Sommer sogar für 27 Millionen Euro an West Ham United nach England, wo das Geld für derartige Investitionen bekanntermaßen etwas lockerer sitzt.