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Von Achim Müller

Hochbrisantes Topspiel im Borussia-Park Farke mit Hexenkessel-Appell an die Gladbach-Fans

„Keine Akzeptanz für RB“ – Fans von Borussia Mönchengladbach bringen am 30. August 2019 im Borussia-Park ihre Abneigung gegenüber Gegner RB Leipzig zum Ausdruck. Am Samstag (17. September) sind die Sachsen erneut am Niederrhein zu Gast. Zu sehen sind ein großes Banner und tausende Fans in der Nordkurve.

„Keine Akzeptanz für RB“ – Fans von Borussia Mönchengladbach bringen am 30. August 2019 im Borussia-Park ihre Abneigung gegenüber Gegner RB Leipzig zum Ausdruck. Am Samstag (17. September) sind die Sachsen erneut am Niederrhein zu Gast.

Klarer Fall: Es ist kein Bundesliga-Duell im Normalbetrieb. Gladbach empfängt am Samstag (17. September 2022, 18.30 Uhr) RB Leipzig zum Topspiel im heimischen Stadion.

Die Partie findet in einer Melange im Borussia-Park statt, die durchaus als heikel bezeichnet werden darf.

Nicht nur, weil „RasenBallsport“ als Retorten-Werkself eines Brause-Imperiums per se für zahlreiche Gladbach-Anhänger seit Jahren eine Art rotes Tuch darstellt.

Gladbach: RB, Rose, Eberl – einiger Zündstoff im Topspiel

Mit Marco Rose als neuem Cheftrainer von RB Leipzig kehrt dieses Mal auch eine Person in den Borussia-Park zurück, die zu einer Reizfigur in der aktiven Fohlen-Fanszene geworden ist.

Der 46-Jährige hatte den VfL 2021 mit seinem Ausstiegsklausel-Abgang zu Borussia Dortmund in heftige Turbulenzen versetzt. Fan-Wut, Kabinen-Unruhen, sportlicher Absturz, Kritik an der sportlichen Führung waren die Folge

Im gallischen Dorf am linken Niederrhein brannten seinerzeit alle Feuer.

Doch nicht genug des Zündstoffes vor dem Topspiel am Samstag.

Da wäre ja auch noch die Causa Max Eberl (48). Der ehemalige Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach steht nach seinem Rücktritt vom 28. Januar 2022 offenbar vor einem Manager-Comeback – und das ausgerechnet bei RB Leipzig.

Wie brisant allein dieser Aspekt aktuell für die Gladbacher Fanszene ist, hat das jüngste Wut-Schreiben des Fanprojekts („FPMG Supporters Club“), ein offener Brief an Max Eberl, verdeutlicht. 

Sehen Sie hier den Instagram-Account des „FPMG Supporters Club“:

Es ist also einiges an Schießpulver in den schwarz-weiß-grünen Reihen vor dem Leipzig-Match im Umlauf.

Und es ist Gladbach-Trainer Daniel Farke (45), der mit wohl gewählten Worten im Vorfeld einen Appell an die eigene Fan-Schar richtet.

Tenor: Bitte überspannt den Wut-Bogen nicht, helft uns stattdessen mit eurer ganzen Wucht und Power bei dem Vorhaben, einen zunächst übermächtigen Gegner sportlich in die Knie zu zwingen.

Farke hat den Appell an die Borussia-Treuen so formuliert: „Ich habe großen Respekt vor den Wünschen, Emotionen und Entscheidungen der Fans. (...) Emotionen leben, dass muss doch so sein, bei einem emotionalen Traditionsverein.“

Der Gladbach-Coach betont weiter: „Wir spielen Fußball für die Fans. Das ist wichtig. Wir vergessen es oft, bei allem Kommerz. Ja, Fußball ist ein Geschäft, und da geht es auch um Verträge und viel Geld, aber wir dürfen nicht vergessen, dass dieser Sport für unsere Fans ist und auch nur mit ihnen funktioniert. Deshalb habe ich hohen Respekt vor den Wünschen unserer Fans und schreibe ihnen auch gar nicht vor, was sie zu fühlen, zu machen und zu denken haben.“

Gladbach-Fans reagieren mit diesem Wut-Banner am 17. Februar 2021 im Borussia-Park auf die Nachricht, dass Trainer Marco Rose die Borussia Richtung Dortmund verlassen wird.

Gladbach-Fans reagieren mit diesem Wut-Banner am 17. Februar 2021 im Borussia-Park auf die Nachricht, dass Trainer Marco Rose die Borussia Richtung Dortmund verlassen wird.

Er legt nach: „Wir brauchen einfach eine große Einigkeit, eine große Einheit, einfach einen Hexenkessel, der unsere Mannschaft pusht. Da vertraue ich auf unsere Fans, dass sie noch mehr darauf fokussiert sind, uns als Team zu pushen, als vielleicht Unmut über andere Dinge zum Ausdruck zu bringen. Ich glaube, sie haben da ein sehr gutes Gespür und glaube auch, dass sie eine sehr gute Balance finden werden.“

Und: „Ich hoffe auf eine sehr gute und positive Atmosphäre, weil es uns helfen würde, gegen diese Top-Mannschaft möglichst erfolgreich zu sein.“

Ob der Farke-Appell beim eigenen Anhang Gehör finden wird?

Proteste gegen RB wird es am Samstag auf jeden Fall geben, es sollte möglichst bei Schmäh-Bannern und Trillerpfeifen bleiben. 

Der Borussia-Park (54.042 Plätze) ist, bis auf den Gästebereich, ausverkauft.

Vor den TV-Geräten schaut zum Topspiel ein Millionen-Publikum live mit.