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Von Achim Müller

Derby ohne Fans „Die Seele brennt“-Hymne wird in Gladbach dennoch gespielt

Gladbachs Manager Max Eberl erlebt derzeit turbulente Tage. Seine Fohlen müssen im Kampf um ein Champions-League-Ticket nun im Derby gegen Köln im eigenen Stadion wegen des Coronavirus ohne Zuschauer antreten.

Gladbachs Manager Max Eberl erlebt derzeit turbulente Tage. Seine Fohlen müssen im Kampf um ein Champions-League-Ticket nun im Derby gegen Köln im eigenen Stadion wegen des Coronavirus ohne Zuschauer antreten.

Mönchengladbach - Am linken Niederrhein wird in diesen Tagen nicht zum ersten Mal Fußball-Geschichte geschrieben. Wenn Borussia Mönchengladbach (Mittwoch, 18.30 Uhr) im heimischen Stadion zum Rheinland-Duell gegen den Erzrivalen 1. FC Köln antritt, erlebt die Fußball-Bundesliga ihr erstes sogenanntes Geisterspiel. Wegen des Coronavirus findet die insgesamt 107. Auflage des Derbys ohne Zuschauer statt.

Eberl: Derby unbedingt gewinnen

Das steht seit Dienstag, 11 Uhr, fest. Fohlen-Manager Max Eberl sagt: „Irgendwie bin ich immer dabei, wenn etwas Geschichtsträchtiges in Gladbach passiert. Jetzt ist es das erste Geisterspiel der Bundesliga. Wir möchten das Derby, auch wenn die Voraussetzungen ganz andere sind als sonst, trotzdem unbedingt gewinnen.“

Der 46-Jährige sagt weiter: „Natürlich haben wir einen sportlichen Nachteil, ein besonderes Heimspiel ohne Zuschauer bestreiten zu müssen, aber es gibt eben wichtigere Dinge als den Fußball. Fußball ist die schönste Nebensache der Welt, aber die Gesellschaft steht über dem Sport. Wir sind alle keine Gesundheitsexperten, aber wir alle verstehen, dass die Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden soll. Wir können uns hinreichend darüber ärgern, aber es ist, wie es ist. Wir haben eine Verantwortung. Und daher spielen wir das Derby ohne Zuschauer.“  

So ganz ohne Atmosphäre wird es am Mittwoch im Borussia-Park dann allerdings auch nicht abgehen. So haben die Ultras ihr Kommen angekündigt: Sie wollen der Fohlen-Elf zujubeln, wenn diese sich per Team-Bus auf den Zufahrtsstraßen Richtung Arena befindet. Hinter der Nordkurve, vor den geschlossenen Stadiontoren, soll zudem vor Anpfiff gesungen und angefeuert werden.

Stadionsprecher Torsten Knippertz (49) wird wie immer die Aufstellungen durchsagen, vor Spielbeginn soll die VfL-Hymne „Die Seele brennt“ über die Lautsprecher laufen. Sollte Gladbach ein Tor erzielen, soll das obligatorische Borussia-Park-Döp-Döp-Döp (Scooter: „Maria, I like it loud“) aus den Lautsprechern wummern. Es ist auch damit zu rechnen, dass dutzende Fans das Stadion als Treffpunkt auswählen, um sich von dort schließlich gemeinsam zum Derby-Rudel-Gucken in Gladbacher Kneipen und Bars auf den Weg zu machen.

Kein Fan soll sich in Arena schleichen

Rund ums Stadion sollen Ordnungskräfte und Polizei dafür sorgen, dass keine Fans versuchen, sich heimlich ins Stadion zu schleichen. Das Stadion-Gelände, wird, bis auf den Hotel-Betrieb, abgeschottet. Neben den beiden Teams sind in der Arena zum Bundesliga-Duell noch die Borussen-Mitarbeiter vor Ort, die es braucht, um das Derby durchführen zu können. Dazu einige Dutzend Journalisten, die jedoch keinen Kontakt zu den Profis haben werden.