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Von Achim Müller

Gemeinsam Borussia! Irre Solidaritäts-Welle in Gladbach zur Corona-Krise

Nicht nur die Profis bekennen sich zum Slogan „Gemeinsam Borussia“. Auch Fans, Sponsoren, Mitglieder und Mitarbeiter stehen in Zeiten der Coronavirus-Krise treu zu ihrem VfL.

Nicht nur die Profis bekennen sich zum Slogan „Gemeinsam Borussia“. Auch Fans, Sponsoren, Mitglieder und Mitarbeiter stehen in Zeiten der Coronavirus-Krise treu zu ihrem VfL.

Mönchengladbach - Das Millionen-Loch bei Borussia wächst. Am Sonntag ist das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen wegen der Coronavirus-Krise ausgefallen. Weitere zwei Millionen Euro netto an Einnahmen sind dem VfL so mindestens abhandengekommen. Eine ähnliche Summe ist es bereits beim Geister-Derby (2:1) am 11. März gegen den 1. FC Köln gewesen.

Mitarbeiter, Sponsoren, Fans helfen

Wann überhaupt weitergespielt werden kann – das ist noch offen. Der von der Deutschen Fußball Liga (DFL) angepeilte 2. April dürfte es nicht sein. Die Bosse in Gladbach bleiben dennoch zuversichtlich. Offenbar hat sich rund um Borussia in den vergangenen Tagen eine gewaltige Solidaritätswelle entwickelt. Spieler, Fans, Sponsoren, Mitglieder, Mitarbeiter – sie ziehen an einem Strang.

So sagt Manager Max Eberl (46): „Wir versuchen nicht nur monetär zusammenzustehen, sondern auch in allen anderen Bereichen. Wir erleben gerade eine besondere Lage. Ich spüre, dass daraus auch eine besondere Stimmung in dieser Mannschaft, in diesem Verein, mit dieser Zusammengehörigkeit, mit den Fans und Menschen zusammen, entsteht.“

Eberl und Schippers eine Symbiose

Es sollen sich zig Sponsoren und jede Menge Fans bei Borussia gemeldet haben, die den Klub in Zeiten der Coronavirus-Krise nicht im Regen stehen lassen wollen. So soll immer wieder die Bereitschaft signalisiert worden sein, dass die Anhänger auf eine Erstattung von Ticketpreisen verzichten wollen.

Zwischen Manager Max Eberl (l.) und Finanz-Boss Stephan Schippers passt in Tagen der größten Corona-Virus-Bedrohung bei Borussia kein Blatt Papier.

Zwischen Manager Max Eberl (l.) und Finanz-Boss Stephan Schippers passt in Tagen der größten Corona-Virus-Bedrohung bei Borussia kein Blatt Papier.

Finanz-Boss Stephan Schippers (52): „Es kam uns unheimlicher Zuspruch entgegen. Das ist Borussia Mönchengladbach. Darauf bin ich ganz besonders stolz, das zeichnet uns aus.“ Schippers erläutert weiter: „Es haben sich Sponsoren gemeldet. Mit der Botschaft: Macht euch keine Gedanken, wenn eine Werbeleistung nicht eins zu eins so ausgeführt wird, wie wir es uns normalerweise wünschen.“

Schippers ergänzt: „Es gibt weitere Zusprüche. Von Menschen, die über die Dauerkarte etwas entrichten. Fans, die sagen, ich hätte das Köln-Spiel gerne gesehen, aber was soll ich jetzt mit einer Gelderstattung für die Eintrittskarte. Wenn das mein Beitrag ist, dann möchte ich keine Rückerstattung haben. Alle Facetten der Solidarität sind vorhanden: Das ist etwas ganz Besonderes, was wir in diesen Stunden erfahren. Borussia ist ein ganz besonderer Verein. Darauf bin ich sehr stolz.“

Schippers vergisst auch die Mitarbeiter, die der Klub aus der Corona-Not heraus schon in Kurzarbeit schicken musste, nicht. „Sie tragen es mit Würde. Sie sind jederzeit da, wenn sie gebraucht werden.“ Manager Eberl: „Für uns alle gilt es, dies Alles so zu lenken, dass Borussia auch in Zukunft noch bestehen wird und im Fußball eine große und gute Rolle spielen kann.“

Wir sind Borussia! Slogan beatmet

Bei der Solidaritäts-Welle rund um den VfL dürfte das nicht zu einer Mission Impossible werden. So haben neben den Bossen, dem Profi-Team und Trainern auch die Spieler der U23 verkündet, dass sie auf Gehalt verzichten wollen. Damit der VfL die globale Krise übersteht. Der Rauten-Evergreen der Gladbach-Fan-Band „B.O.“, „Wir sind Borussia“, bekommt so noch einmal eine ganz aktuelle Bedeutung.