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Von Judith Malter

„Geil, so ein Wikinger Typ“ So denkt Kölner TV-Moderator über Ex-Gladbach-Coach, Saudi-Transfers und die neue Saison

Tommi Schmitt, hier am 18. August 2023 beim Bundesliga-Eröffnungsspiel zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München.

Tommi Schmitt, hier am 18. August 2023 beim Bundesliga-Eröffnungsspiel zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München.

Comedian Tommi Schmitt (34) dürfte den meisten vor allem durch seinen Podcast „Gemischtes Hack“, den er seit einigen Jahren mit Felix Lobrecht (34) betreibt, bekannt sein. 

Dass der 34-Jährige allerdings daneben auch glühender Fußball-Fan ist, wissen viele gar nicht.

Gladbach: Comedia Tommi Schmitt ist großer Fan und hat sogar eine Borussia-Vergangenheit

Allerdings: Die Karriere des Comedy-Stars fand damals ausgerechnet beim Volontariat in der Presseabteilung bei seinem Herzensverein Borussia Mönchengladbach ihren Ursprung. Dort nämlich war Schmitt vor einigen Jahren im Medienbereich tätig, merkte dabei aber, dass seine Talente doch eher woanders liegen.

Fan der Fohlen ist der heute 34-Jährige aber immer noch. Seine Leidenschaft für den Fußball lebt Schmitt nun sogar auch auf beruflicher Ebene aus – in seinem neuen Podcast „Copa TS – der Fußball-Podcast mit Tommi Schmitt“ mit Studio Bummens.

Kein Wunder also, dass Schmitt mittlerweile auch selbst zu Fußball-Thermen – vor allem rund um seinen Lieblingsklub aus Gladbach – befragt wird.

So geschehen auch im jüngsten Interview mit „SPOX“ und „GOAL“ am Mittwoch (23. August 2023). 

Darin verrät der gebürtige Detmolter beispielsweise, dass er zu Beginn durchaus große Erwartungen an Ex-Trainer Daniel Farke (46) hatte. Warum, erklärt er so:  „Zu Beginn der Saison dachte ich wirklich: Geil, das ist so jemand, so einer in Klopp'scher und Baumgartner-Manier – so jemand, der ein bisschen Feuer macht, ein Wikinger Typ, der allein schon durch sein Auftreten Gladbach etwas gibt, was es lange nicht gab. Ich glaube, das ging vielen so!“

Dass sich die Lage dennoch anders entwickelt habe, stimme ihn nun aber keinesfalls negativ. „Aber ich glaube, es gibt auch keinen Gladbach-Fan, der jetzt böse ist. Es passt dann manchmal einfach nicht. Ich glaube, das wird man irgendwann einordnen als nicht funktionierendes Experiment“, so Schmitt, der im Gespräch verrät, dass er Fußballer wie Christoph Kramer (32) oder Robin Gosens (29) besonders verehrt.

„Es gibt sehr viele Spieler, die eigentlich intelligent und nicht auf den Kopf gefallen sind“, erklärt er. „Aber wenn man sich mal damit beschäftigt, ist Profifußballer halt auch ein Job. Wir Fans sind ja oft so, dass wir einfach davon ausgehen, dass Spieler unseren Verein genauso lieben wie wir. Aber das ist ja nicht so, wenn wir ehrlich sind.“

Gleiches gelte auch für Funktionäre, wie beispielsweise Ex-Gladbach-Manager Max Eberl (49), der mittlerweile für RB Leipzig arbeitet, was Schmitt durchaus bedauert.  „Jemand, der so fußballsozialisiert ist wie ich, findet es natürlich schade, wenn jemand wie Max Eberl, den ich sehr verehrt habe und wegen seiner Arbeit für Gladbach noch immer verehre, jetzt für Leipzig arbeitet. Das ist doch klar.“

Auch der generellen Entwicklung im Fußball, beispielsweise mit zahlreichen Wechseln von Top-Spielern nach Saudi-Arabien, kann Schmitt nicht viel abgewinnen. „Mich berührt das aber alles so wenig. Soll Neymar da halt spielen, werde ich mir sowieso nicht angucken. Vielleicht erschließt sich da ein Markt und es gibt irgendwann sehr junge Europäer, die sich das dann auch trotzdem anschauen. Aber ich bin da raus“, sagt er auf das Thema angesprochen.

Bei einer Personalie muss Schmitt dann allerdings doch schlucken, wenn er an dessen Wechsel in den Mittleren Osten denkt. „Bei Steven Gerrard, da war ich wirklich sauer. Das hätte ich irgendwie einfach nicht gedacht, dass er da Trainer wird.“

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Zurück zum Thema Borussia erklärt Schmitt, dass er sich auf die neue Spielzeit unter Coach Gerardo Seoane (44) freue. „Ich spüre tatsächlich so ein Feuer. Ich freue mich sehr auf die neue Saison, weil ich glaube, wir haben schwere Zeiten hinter uns. Marco Rose ist überraschend zum BVB gegangen. Wir hatten Geisterspiele und mit Adi Hütter einen Trainer, der nicht funktioniert hat. Dann kam Daniel Farke, der auch nicht funktioniert hat, und dann Max Eberl, der erst gegangen ist und dann ein halbes Jahr später bei Leipzig war. Es kam einfach viel zusammen, was so eine Fan-Seele ein bisschen entfernen oder unemotional werden lässt. Dazu kommt noch, dass wir in der letzten Saison auch Spieler dabei hatten, bei denen du wusstest, die wären ganz gerne gar nicht da und die sind jetzt weg.“

Er fährt fort: „Jetzt haben wir einen Neuanfang. Es ist ja so eine Mannschaft, bei der in der ersten Elf um die vier Spieler sind, bei denen wirklich auch gestandene Fußballfans von anderen Vereinen sagen: ‚Hey, wer ist das denn? Wer spielt da denn jetzt bei Gladbach?‘ Das finde ich total spannend, weil das ist so dieser Umbruch, den man sich gewünscht hat. Wie das sportlich am Ende aussieht, wird man sehen, aber mir würde schon eine Sache reichen: Mir würde es schon reichen, wenn die Jungs einfach alles geben und ihr Herz auf dem Platz lassen. Das klingt jetzt sehr verlogen, aber es ist wirklich so. Dann steigst du sowieso nicht ab und dann kann man mal gucken, was daraus wird. Die Gladbacher Fanseele ist meiner Meinung nach gerade so gestimmt, dass man einfach eine Mannschaft haben will, die wieder den Funken überspringen lässt von Platz zur Kurve.“

Großen Anteil an seinem guten Gefühl für die Zukunft hat laut Schmitt vor allem Gladbach-Trainer Seoane. Zwar gibt er zu:  „Aber nach meinem Glorifizieren von Daniel Farke muss ich vorsichtig sein“.

Betont dann aber: „Als Fan sagt man natürlich: Wieder ein Schweizer, noch dazu so ein ruhiger Typ: Das hat uns immer schon gut getan! Ich bin irgendwie guter Dinge und ich glaube grundsätzlich, dass es sehr dankbar ist, als Fußballprofi in Nordrhein-Westfalen zu spielen. Das klingt so pathetisch, aber es ist so einfach: Von Köln über Gladbach bis Schalke, Bochum oder Essen – Du musst einfach nur alles geben, dann wird das schon honoriert. Eigentlich ist es total easy. Mein Paradebeispiel ist Schalke in der vergangenen Rückrunde: Die sind zwar trotzdem abgestiegen, aber die Fans haben einfach diese Mannschaft unterstützt, weil sie gemerkt haben, die Jungs wollen.“