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Von Achim Müller

Manager schaltet in den Poker-Modus Max Eberl erklärt Borussias Top-Stars für unverkäuflich

Max Eberl, Manager bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach.

Max Eberl, Manager bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach.

Mönchengladbach - Es ist der Fluch der guten Tat, mit dem sich Max Eberl in diesen Tagen auseinandersetzen muss. Der 46-Jährige hat Gladbach zu einem Top-Fünf-Klub in Deutschland gemanagt. Was zur Folge hat, dass in der Borussia-Basis die Zahl derer, die wegen einer Teilnahme am Europapokal euphorisch hupend über die Straßen am linken Niederrhein fahren, immer geringer wird.

Erwartungshaltung an VfL gestiegen

Königsklasse, Champions League, das ist inzwischen die neue Erwartungshaltung an den VfL. Noch hat Eberls Borussia im Liga-Schlussspurt, in den Duellen gegen Paderborn und Hertha BSC, die Chance, dies zu erreichen. Klappt das nicht, bleibt Gladbach die Europa League als Trostpreis.

Jedoch: Eberls Fluch der guten Tat würde dann ein immer größeres Problem darstellen. Denn dem Fohlen-Macher gingen dann, in Zeiten der Coronakrise, schlichtweg so viele UEFA-Millionen durch die Lappen, dass es sehr kompliziert werden dürfte, ein Borussen-Team für die kommende Saison zusammenzustellen, das erneut um die Champions-League-Plätze mitspielen könnte.

Millionen-Verluste wegen Coronakrise 

Die Folgen der Pandemie haben tiefe Löcher in die Klub-Kassen geschlagen. Eberl sagt: „Wir haben als Verein in dieser Zeit völlig begrenzte Mittel. Da muss man überlegen, wie man vorangeht, wie man sich Mittel schaffen kann, die bis jetzt noch nicht da sind. Und natürlich ist es finanziell ein Unterschied, ob ein Verein an der Europa League oder der Champions League teilnimmt. Champions League bedeutet auch nicht, dass du dann riesige Schritte machen könntest.“

Eine verzwickte Situation: Gladbach hat keinen Mäzen, keinen Supersponsor, keinen Investor, kein Werk oder strategische Partner, die dem Klub eine Corona-Aufbau-Spritze verpassen könnten. Kurzum: Es dürfte äußerst unwahrscheinlich sein, dass Gladbach, wie noch im vergangenen Sommer, über 40 Millionen Euro in neues Personal investieren kann.

Borussia will Tafelsilber behalten

Es sei denn, der VfL würde an das Tafelsilber gehen, sprich Top-Stars wie Matthias Ginter (26), Nico Elvedi (23), Denis Zakaria (23), Marcus Thuram (22) oder Alassane Plea (27) verkaufen. Eberl hat nun in den Poker-Modus geschaltet und alle Stars in das Regal „unverkäuflich“ gestellt.

Er sagt: „Bei den Top-Spielern wird sich nichts tun. Wir werden unseren Kader zusammenhalten. Wir wollen mit diesem Kader als Basis in die neue Saison gehen. Um dann mit den Möglichkeiten, die wir uns schaffen können, die sich ergeben, zu schauen, wie man punktuell das Team ergänzen kann.“

Eberl und Borussia stehen vor einer knackigen Herausforderung in Sachen Zukunftsplanung. Zumal – und das ist in der Szene auch kein Geheimnis: Ein Marco Rose (43) ist vergangenes Jahr von RB Salzburg nach Gladbach als Trainer gewechselt, um nachhaltig die Top Vier anzugreifen. Ohne frische Millionen könnte das für die Fohlen in der neuen Saison schwierig werden.