Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Antje Rehse (are)

„Gladbacher Herz“ Matthäus lobt Virkus – Trainer-Vorschlag nicht zu realisieren

Lothar Matthäus spricht mit Sky-Mikro in der Hand im Borussia-Park.

Lothar Matthäus sah die Gladbach-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt als Sky-Experte live im Stadion. Nun hat er eine Einschätzung zur aktuellen Lage abgegeben.

An der Seitenlinie steht ein Interimstrainer, bei dem noch unklar ist, ob er weitermachen darf. Nun ist der Sportchef weg. Bei Borussia Mönchengladbach gibt es derzeit mindestens genauso viele Fragezeichen wie Punkte in der Bundesliga-Tabelle.

Nach dem Rücktritt von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) läuft die Suche nach einem Nachfolger. Die Neu-Besetzung dürfte gegenüber der Trainerfrage klare Priorität haben.

Matthäus-Vorschlag schon vom Markt

Elversberg-Sportvorstand Nils-Ole Book (39) gilt als Wunsch-Kandidat, eine Einigung liegt aber in weiter Ferne. Um den Ex-Augsburger Marinko Jurendic (47) gibt es ebenfalls Gerüchte.

Auch Lothar Matthäus (64) mahnt zur Eile. „Gladbach muss jetzt Nägel mit Köpfen machen und zwar schnell, aber vor allem muss die Entscheidung eine gute sein“, sagte der ehemalige Gladbach-Profi und heutige TV-Experte bei Sky.

Es ist eine schwierige Situation. Einerseits muss Gladbach schnell handeln, andererseits muss der Schuss beim aktuellen Tabellenletzten sitzen, um die Krise des Vereins nicht noch weiter zu verschärfen.

„Die Borussia muss sich auch überlegen, wofür man auf dem Feld stehen will“, sagte Matthäus. „Welchen Fußball möchte man spielen? Für welchen Stil hat man die passenden Spieler und wer soll sportlich die Verantwortung auf und neben dem Rasen tragen?“

Interimstrainer Eugen Polanski (39) hatte Gladbach zunächst zu einem Achtungserfolg (1:1 in Leverkusen) geführt, dann aber eine empfindliche 4:6-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt kassiert – zwischenzeitlich hatte es 0:6 gestanden, bevor die Hessen mehr als einen Gang rausgenommen hatten.

Um die Arbeit von Polanski zu bewerten, sei es „viel zu früh“, betonte Matthäus. „Ich denke, er wird das nächste Spiel sicher noch betreuen und dann hat man die Länderspielpause, welche man natürlich nutzen sollte.“ 

Als mögliche Alternative brachte der Weltmeister von 1990 Roger Schmidt (58) ins Spiel, „falls man sich diesen Trainer leisten kann“. Bei Schmidt stehen aber nicht bloß womöglich zu hohe Gehaltsforderungen im Weg: Wie am Mittwoch (1. Oktober) bekannt wurde, hat der frühere Bundesliga-Coach just in diesen Tagen einen neuen Job als Berater in Japan angenommen, will die Trainer-Tätigkeit vorerst ruhen lassen.

Den Rücktritt von Virkus lobte Matthäus derweil als „sehr konsequent“: „Er hat die Situation richtig eingeschätzt und es zeigt, dass er ein Gladbacher Herz hat. Weil er die aktuellen Probleme nicht lösen und die richtigen Signale im Moment nicht setzen kann, die Gladbach benötigt, ist das jetzt die richtige Konsequenz von ihm“, so der DFB-Rekordspieler über den gebürtigen Gladbacher.