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Von GladbachLIVE Redaktion

„Der Fußball wurde dann zweitrangig“ Gladbach-Star Ginter spricht über größten Erfolg in 2021

Nationalverteidiger Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach, hier zu sehen am 18. Dezember 2021 im Bundesligaspiel bei 1899 Hoffenheim. Ginter hat den Ball vor sich und schaut nach vorne.

Nationalverteidiger Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach, hier zu sehen am 18. Dezember 2021 im Bundesligaspiel bei 1899 Hoffenheim. 

Im exklusiven Interview mit GladbachLIVE hat Matthias Ginter am 17. September 2021 erstmals ausführlich über seine Coronavirus-Erkrankung trotz doppelter Impfung gesprochen. „Das war schon krass“, hatte der Nationalspieler und Verteidiger von Borussia Mönchengladbach im Gespräch mit unserer Redaktion durchblicken lassen. Drei Monate später lässt der 27-Jährige die Zeit der Infektion noch einmal Revue passieren.

Gladbach-Profi Ginter: „Gemerkt, wie gefährlich dieses Virus ist“

„Im ersten Moment war es sehr ärgerlich, weil ich sportlich raus war und die ersten Länderspiele unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick anstanden. Als es mir aber so schlecht ging, hoffte ich nur, dass es nichts Längeres wird. Der Fußball wurde dann zweitrangig, die Gesundheit stand da an erster Stelle, als ich merkte, wie gefährlich dieses Virus für die Gesundheit ist“, sagte Matthias Ginter nun dem „Kicker“ (27. Dezember).

Zwölf Tage hatte Ginter im heimischen Keller in Quarantäne verbracht. Die Impfung hätte das Schlimmste verhindert. 

Ginter: „Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wäre ich nicht geimpft gewesen. Deswegen kann ich nur für die Impfung werben.“

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Ginter hatte GladbachLIVE verraten, dass er einige Tage lang stärkere Symptome gehabt hatte. Zuvor war er am 21. August während des Bundesliga-Duells bei Bayer Leverkusen (0:4) vorzeitig ausgewechselt worden. 

Der Körper streikte. Vor dem Rheinland-Duell hatte Ginter leichten Schnupfen gehabt, während des Spiels ging ihm dann nach einer Stunde die Puste aus.

Tags darauf wurde er vorsorglich noch einmal auf das Coronavirus getestet – das Ergebnis war positiv.

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Die Symptome hatten es in sich. Bei der kleinsten Aktion fühlte er sich sehr schlapp. „Damit hätte ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gerechnet. Ich hatte Fieber, Geschmacksverlust, war völlig fertig, allein der Weg vom Bett bis ins Badezimmer erwies sich als wahre Kraftanstrengung.“

Ginter hatte sogar daran gedacht, sich ins Krankenhaus einliefern zu lassen. Nach drei Tagen besserte sich sein Zustand aber wieder.

Ginter sagte dem „Kicker“: „Ich bin froh, dass es so kurz war, wenn auch heftig.“

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Während Ginter am 12. September im Bundesligaspiel gegen Bielefeld wieder durchspielte, haben andere Profis deutlich länger gebraucht, um sich von den Folgen der Coronainfektion zu erholen. 

So hatte der Freiburger Jonathan Schmid sich Ende August mit dem Coronavirus infiziert. Gespielt hat der 31-Jährige, der zum Zeitpunkt der Infektion ungeimpft gewesen sein soll, seither nicht mehr in der Bundesliga.

Ginter hingegen hatte sich schon vor der EM im Sommer vorsichtshalber impfen lassen. Und das hat ihn mit großer Wahrscheinlichkeit vor einem längeren Ausfall bewahrt.

Der Gladbach-Verteidiger, der seinen 2022 auslaufenden Vertrag im Borussia-Park weiterhin nicht verlängert hat, hat auch den Fall seines Nationalmannschafts-Kollegen Joshua Kimmich, der seine Skepsis zur Impfung kundgetan hatte, verfolgt.

Kimmich hatte sich später mit dem Coronavirus infiziert, der Mittelfeldstar des FC Bayern fiel wochenlang aus, am 2. Januar 2022 soll er beim Trainingsauftakt in München wieder dabei sein. Kimmich hat mittlerweile angekündigt, sich impfen lassen zu wollen. 

Ginter: „Ich kann einerseits Bedenken nachvollziehen, auch wenn man Ängste hat. Aber wenn es um die Gemeinschaft geht, kann man zum Beispiel schwierig auf Langzeitstudien warten oder hoffen. Wichtig ist der Schutz vor schweren Verläufen. Eine gewisse Ängstlichkeit verstehe ich, aber keine Corona-Leugner oder grundsätzliche Impfverweigerer, weil sie die Solidarität untergraben. Aber das war Jo Kimmich ja auch nicht.“

Ginter sagt, dass das Überstehen der Covid-19-Erkrankung der größte Sieg im Jahr 2021 für ihn gewesen sei. „Es war wichtig, schnell wieder allgemein gesund und sportlich fit zu sein und dass keine Langzeitwirkungen blieben. Das vergisst man manchmal, wenn man in diesem Tunnel ist.“

Mit Gladbach lief das Jahr sportlich gar nicht gut für Matthias Ginter. Die Borussia schneidet in der Jahrestabelle 2021 so schlecht ab wie seit Jahren nicht mehr. Die Fohlen-Elf steckt nach einer verkorksten Hinrunde im Abstiegskampf.

Ob Ginter, der mit Klubs wie Bayern München, Dortmund oder aus der Premier League in Sachen Wechsel in Verbindung gebracht wird, seinen Teil im neuen Jahr dazu beitragen kann, dass die Fohlen-Elf sportlich wieder in die Erfolgsspur findet?