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Von Leo Bach (lb)

Leitwolf im Mittelfeld Neuer Effenberg? Das gab’s bei Borussia seit über 20 Jahren nich

Stefan Effenberg im orangen Wolfsburg-Trikot spielt den Ball. Igor Demo versucht im Trikot von Borussia Mönchengladbach dazwischenzugehen.

Stefan Effenberg (l.) und sein Nachfolger bei Borussia Mönchengladbach, Igor Demo (r.) im Zweikampf am 19. Februar 2003. Gute Technik und reichlich Torgefahr zeichnete das Spiel der Ex-Profis aus. 

Eines der neuen Gesichter in der Fohlenelf steht schon voll im Fokus!

Nach dem XXL-Umbruch bei Borussia Mönchengladbach in der vergangenen Sommer zählen unter anderem in Franck Honorat (27) und Max Wöber (25) zwei neue Spieler zu den Leistungsträgern.

Gladbach-Profi begeistert! Effenberg über Jahre die Benchmark

Aktuell trumpft unter anderem ein Fohlen auf, der schon lange die Raute auf der Brust trägt, nun aber unter Gerardo Seoane (45) zeigt, dass er in die Gladbach-Startelf zählt.

Rocco Reitz (21) erlebt die persönlich wohl erfolgreichste Saison seiner bisherigen Profi-Karriere. Das Borussia-Eigengewächs ist mittlerweile ein fester Bestandteil in den Plänen der Fohlen.

Dabei ist er nicht bloß als Kämpfer oder Techniker im Zentrum gefragt, sondern macht auch ein Problem vergessen, das in den vergangenen Jahren immer wieder bei Borussia ein Thema war.

Denn: Reitz taucht auch immer wieder gefährlich vor dem Tor auf. Das stellte er besonders im November und Dezember unter Beweis – und steht nun schon bei vier Bundesliga-Treffern in der laufenden Saison.

Rechnet man diesen Wert auf die verbleibende Saison hoch, würden bei konstanter Leistung sogar mehr als acht Tore herausspringen. Es sind noch der 17. Spieltag, die komplette Rückrunde sowie mindestens eine Partie im DFB-Pokal zu absolvieren.

Nach vier Treffern in 18 Pflichtspielen stehen Reitz, sollte er weiterhin verletzungsfrei bleiben, mindestens noch 19 weitere Spiele – im Idealfall sogar 21 Partien – bevorstehen.

Mehr als acht Pflichtspiele-Tore in einer Saison, das gab es für einen zentralen Mittelfeldspieler schon seit über 20 Jahren nicht mehr. Damals ließ ein „Fußballgott“ die Fohlen-Fans jubeln.

Igor Demo (48) war das bisher letzte Fohlen mit mehr als ach Pflichtspiel-Treffern in einer Spielzeit – in der Saison 2001/02 traf der Slowake sogar elfmal. In einer spielerisch sehr schwachen Fohlenelf nach dem Wiederaufstieg stach der leichtfüßige Mittelfeldspieler heraus und spielte sich in die Herzen der Fans.

Wenn es um abschlussstarke Mittelfeldspieler der Fohlen geht, galt über Jahre Stefan Effenberg (55) als Benchmark. Der Tiger erzielte in seiner letzten Gladbach-Saison 1997/98 acht Bundesliga-Tore, insgesamt traf er 41-mal für die Fohlen.

Danach stach Reitz-Teamkollege Florian Neuhaus (26) noch mit einer Acht-Tore-Saison unter Marco Rose (47) heraus. Außer Demo und Neuhaus schaffte es nach Effenberg kein weiterer Akteur aus dem Zentrum des Feldes so oft zu treffen – auch Gladbach-Größen wie Christoph Kramer (32), Granit Xhaka (31) und Denis Zakaria (27) waren nie so treffsicher.

Nun hat Reitz beste Chance, diese Marke einzuholen – oder gar zu übertreffen. Wenn er alles richtig macht, kann auch er der nächste „Fußballgott“ im Borussia-Park werden. Der aktuelle Erbe Demos ist Tony Jantschke (33), bei dem aber die Bezeichnung einen Hauch Ironie mit sich bringt.

Reitz, der noch am Anfang seiner Karriere steht, erfreut sich jetzt schon großer Beliebtheit bei den Fans. Sollte er an Gladbach-Größen wie Effenberg und Igor Demo anknüpfen und seinen Tor-Riecher behalten, profitiert davon auch das Fan-Ansehen des gebürtigen Duisburgers.