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Von Daniel Thiel

Vereins-Verantwortlicher sauer Öffentliche Abrechnung mit Gladbach-Hoffnungsträger!

Andreas „Zecke“ Neuendorf (r.) spricht am 3. Juli 2021 mit Luca Netz, damals Spieler von Hertha BSC.

Andreas „Zecke“ Neuendorf (r.) verliert nach Luca Netz das nächste Linksverteidiger-Talent von Hertha BSC an Borussia Mönchengladbach. Lukas Ullrich wechselt im Sommer 2023 nach Gladbach. Das Foto zeigt Hertha-Legende Neuendorf mit Netz am 3. Juli 2021 – kurz vor dessen Borussia-Wechsel.

Wirbel um einen Gladbach-Hoffnungsträger!

Für Borussia Mönchengladbach steht im Sommer ein Kader-Umbruch um. Dieser wird auch wegen gleich dreier Ablösefrei-Abgänge nötig. Neben Marcus Thuram (25) und Lars Stindl (34) verlässt auch Ramy Bensebaini (28) den Verein.

Gladbach-Zugang Lukas Ullrich von Hertha-Verantwortlichem kritisiert

Damit steht fest: Auf der Linksverteidiger-Position entsteht eine Lücke, in den vergangenen drei Jahren war der algerische Nationalspieler unumstrittener Stammspieler – zuletzt auch unter Trainer Daniel Farke (46).

Als potenzieller Bensebaini-Nachfolger steht Luca Netz (20) in den Startlöchern, zudem hat Fohlen-Manager Roland Virkus (56) auf der Linksverteidiger-Position den bisher einzigen bereits offiziellen Transfer unter Dach und Fach gebracht.

Der deutsche U19-Nationalspieler Lukas Ullrich (19) wechselt im Sommer ablösefrei von Hertha BSC zu Borussia. Zu einem Einsatz für die Profis des designierten Bundesliga-Absteigers kam Ullrich bisher noch nicht.

Dennoch gilt Ullrich, der die Junioren-Auswahl des DFB zuletzt als Kapitän auf das Feld führte, als Top-Talent auf der Außenverteidiger-Position.

Bitter für Hertha: Zum einen kassiert der in eine finanzielle Schieflage geratene Hauptstadt-Klub keine Ablöse für den Teenager, darüber hinaus ist es das zweite Verteidiger-Talent binnen weniger Jahre, das an den Niederrhein wechselt.

Bereits 2021 verpflichtete Borussias Ex-Manager Max Eberl (49) Luca Netz – nun der zweite Abgang eines Hoffnungsträgers in nur 24 Monaten.

Die Reaktion der Herthaner? Mittlerweile knallhart! Im Spielbetrieb – sei es bei den Profis, der U23 oder gar der U19 der Berliner – sucht man Ullrich seit der Länderspielpause Ende März vergeblich.

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Das Tischtuch zwischen Ullrich und Hertha BSC ist offensichtlich zerschnitten – daran lässt zumindest die Vereinsseite keinen Zweifel.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Klubs am vergangenen Sonntag (14. Mai 2023) nutzte die Hertha-Ikone Andreas „Zecke“ Neuendorf (48) die große Bühne für eine öffentliche Abrechnung mit Ullrich.

Seit Januar 2023 ist Neuendorf Direktor Akademie und Lizenzspielerbereich. Seine erste Mitgliederversammlung in Amt und Würden nutzte er, um der Ullrich-Seite mit harten Vorwürfen entgegenzutreten! 

In erster Linie geht es dabei um die Vertragsverhandlungen, die es zwischen Hertha und dem Teenie-Verteidiger gegeben hat.

Neuendorfs Knallhart-Urteil: „Wir haben Gespräche geführt, aber keine ehrlichen.“ Der ehemalige Bundesliga-Profi wütet über das Vorgehen in den vergangenen Monaten.

Auch diese Aussage hat es in sich! „Für uns wirkte es so, als ob er auf Zeit spielt. Er wollte das Training der Profis mitnehmen, damit er bis zum Sommer, wenn er nach Gladbach geht, die bestmögliche Ausbildung hat“, sagte der 48-Jährige laut „Berliner Kurier“ ebenfalls auf der Hertha-Versammlung.

Wie sahen Herthas Pläne mit dem DFB-Talent aus? Darauf ging Neuendorf ebenfalls ein: „Er hat immer auf mehr Wertschätzung gepocht. Wir haben ihn dann mit ins Profi-Trainingslager genommen, obwohl er verletzt war. Auch danach hat er bis vor sechs Wochen bei den Profis trainiert und uns immer erzählt, er sei sich noch nicht sicher. Wir haben ihm aufgezeigt, dass er eine gute Möglichkeit hat, bei uns in der ersten Mannschaft zum Einsatz zu kommen.“

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Zu einem Ullrich-Einsatz bei den Hertha-Profis kommt es aber nicht mehr. Seit Wochen ist der Linksverteidiger beim Bundesliga-Schlusslicht außen vor. Dass die Hertha-Verantwortlichen sauer sind, daraus machte „Zecke“ Neuendorf keinen Hehl.

Spielen durfte Ullrich zuletzt aber trotzdem: Beim letzten U19-Länderspiel in dieser Saison kam der 19-Jährige am vergangenen Mittwoch (10. Mai) über 90 Minuten zum Einsatz.

Ein aktueller Borussia-Spieler wurde für die Partie der DFB-Junioren gegen Dänemark (1:2) derweil nicht nominiert. Ab Juli ist Ullrich dann auch offiziell ein Borusse, am Niederrhein setzen die Verantwortlichen große Hoffnungen in ihn. Sein Traum vom Bundesliga-Debüt soll sich dann im Trikot der Fohlenelf erfüllen.