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Von Daniel Thiel

Spontan-Reise ohne Happy End DFB-Entscheidung verwundert – für Gladbach-Profi ernüchternd

Antonio di Salvo mit seinem Trainerstab bei der U21-Nationalmannschaft.

U21-Nationaltrainer Antonio di Salvo (2.v.l.), hier am 13. Oktober 2023, nominierte zwei Borussia-Spieler, das aber unter verschiedenen Vorzeichen.

Er hat einige chaotische Tage hinter sich – bis auf eine spannende Erfahrung bleibt dabei aber wenig übrig.

Nach dem 2:2 von Borussia Mönchengladbach gegen Mainz 05 am 6. Oktober 2023 wurde Florian Neuhaus (26) darauf angesprochen, ob er nicht schon wieder ein Kandidat für eine Reise zur deutschen Nationalmannschaft sei.

Gladbach-Profi mit spontaner DFB-Reise – dann wird’s ernüchternd

Der Borussia-Profi hielt sich zurück – drei Tage später bekam sein Mittelfeld-Kollegen Rocco Reitz (21) einen Anruf der DFB-Verantwortlichen.

Am Montagvormittag (9. Oktober) absolvierte der 21-Jährige mit den Gladbach-Profis noch die erste Einheit in der Länderspielpause, wenig später begann für ihn ein Abenteuer.

Der Shooting-Star der bisherigen Fohlen-Saison wurde für die U21-Nationalmannschaft nachnominiert und reiste umgehend zu seinen Teamkollegen.

Für Reitz gab es also nicht die Gelegenheit, sich weiter mit Gerardo Seoane (44) auf die kommenden Aufgaben mit Borussia vorzubereiten, und weiter um seinen erarbeiteten Stammplatz zu kämpfen. Stattdessen hatte er fortan sein U21-Debüt beim EM-Qualifikationsspiel in Bulgarien am Freitag (13. Oktober) vor Augen.

Mittlerweile ist klar: Die Nominierung dürfte zwar für einen Spieler, der zuvor nur eine Partie für die U16-Nationalmannschaft bestritt, eine Genugtuung gewesen sein. Sportlich hätte es ihm zumindest nicht geschadet, die Woche mit seinen Borussia-Teamkollegen zu verbringen.

Grund dafür ist, dass Reitz beim Spiel in Bulgarien nicht zum Einsatz kam – er saß nicht einmal auf der Ersatzbank. Genauso wie der ebenfalls nachnominierte Clemens Riedel (20) aus Darmstadt war für das Gladbach-Eigengewächs schon vor Anpfiff klar, dass er sich weiter auf sein Debüt gedulden müsse.

Mit Blick auf diese Begründung des U21-Nationaltrainers kommt das alles andere als überraschend. „Unser Kader, den wir bei den letzten Länderspielen im September hatten, hatte aber Kredit – weil die Jungs es da auch sehr gut gemacht haben“, sagte Antonio di Salvo (44) nach dem 3:2-Erfolg der DFB-Auswahl der „Bild“.

Rocco Reitz und Luca Netz im Borussia-Trikot beim Spiel in Bochum.

Rocco Reitz (l.) und Luca Netz (r.), hier am 30. September 2023, waren zuletzt beide bei Borussia gesetzt.

Der Fokus habe also ohnehin auf den Spielern gelegen, die von Anfang an für die Länderspielreise nominiert waren – wie auch Reitz’ Teamkollege Luca Netz (20).

Ein weiteres Pflichtspiel steht für die U21-Truppe nicht an: Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Israel wurde ein geplantes Spiel gegen die israelische Mannschaft von der Uefa verlegt.

Bei Borussia hätte Reitz eine wichtige Trainingswoche mit seinem Cheftrainer und Top-Spielern wie Manu Koné (22) sowie einige Tage der Regeneration an diesem Wochenende gehabt.

Zudem stand ein Testspiel gegen den Klub, bei dem er in den vergangenen beiden Spielzeiten zweimal auf Leihbasis spielte, an. Den 4:1-Sieg gegen St. Truiden verpasste der 21-Jährige aufgrund seiner Nachnominierung.

Dass er das verpasste, dafür kann der Borussia-Profi rein gar nichts. Dennoch verwundert die DFB-Entscheidung, zwei Spieler nachzunominieren, wenn offensichtlich im Vorhinein schon klar war, dass die Spieler im Fokus stehen, die auch bei der vorherigen Länderspielreise dabei waren.