Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Judith Malter

Glück für Gladbach Borussias Bayern-Bezwinger wäre fast in der Premier League gelandet

Ramy Bensebaini sprintet im Derby beim 1. FC Köln.

Ramy Bensebaini hat sich bei Borussia zu einer wichtigen Größe entwickelt. Aber das war nicht immer so.

Mönchengladbach - Spätestens mit seinem Doppelpack in der vergangenen Saison gegen Rekordmeister Bayern München hat sich Ramy Bensebaini (25) in die Herzen der Borussia-Fans gespielt. Der Algerier, der zur Saison 2019/20 von Stade Rennes zu Borussia wechselte, gewann 2019 mit der Nationalmannschaft den Afrika-Cup und mit Rennes den französischen Pokal. Den Wechsel zu den Fohlen krönte er schließlich mit der Qualifikation für die Champions League. Ein äußerst erfolgreiches Jahr für den 25-Jährigen, der in dieser Woche für Algerien am Ball ist.

Doch so gute Zeiten hatte Bensebaini während seiner bisherigen Karriere nicht immer, wie er der Sportseite „Spox“ verraten hat. Im algerischen Paradou ausgebildet, wäre er einmal fast in der Premier League gelandet. Arsenal London hatte ihn einst zum Training eingeladen. Ein Deal scheiterte jedoch, weil englische Vereine zu diesem Zeitpunkt nur ausländische Spieler mit einer bestimmten Anzahl an Länderspielen verpflichten konnten.

„Das alles kam überraschend für mich und ich war auch enttäuscht, aber gleichzeitig zuversichtlich, dass ich trotzdem eines Tages Profi in Europa werden würde“, sagt Bensebaini rückblickend. Wer weiß, wie Bensebainis Karriere verlaufen wäre, wenn es mit dem Wechsel zu Arsenal geklappt hätte. Immerhin bietet die Premier League vielen Fußballern die ganz große Bühne.

Bensebaini: „Es hatte sich lange kein einziger Verein für mich interessiert“

Aber: Statt in England durchzustarten, wechselte Bensebaini zum belgischen Klub Lierse, wo ihm anfangs die Sprachbarriere ordentlich zu schaffen machte. Später wurde er nach Montpellier ausgeliehen, wo er sich zum Stammspieler entwickelte. Unter dem neuen Trainer rückte er dann aber wieder ins zweite Glied. „Ich hatte bis dato fast alle Spiele gemacht, doch der neue Trainer stand offenbar nicht auf mich. Unter ihm stand ich nur noch zweimal in der Startelf und war fast vollständig raus.“

Obwohl er sich in Montpellier wohlgefühlt hatte, musste sich Bensebaini abermals einen neuen Verein suchen. Nicht einfach, denn: „Es hatte sich lange kein einziger Verein für mich interessiert“, erzählt Bensebaini. Kaum vorstellbar, dass der Fohlen-Spieler, der langsam aber sicher bei der Elf von Niederrhein zum Stammspieler avanciert, Schwierigkeiten hatte, einen neuen Verein zu finden.

Letztendlich gab es dann aber doch ein Happy-End für Bensebaini. „Letztlich machte nur Stade Rennes ein Angebot. Da hatte Christian Gourcuff übernommen, unter dem ich im November 2015 mein Debüt in der Nationalmannschaft gefeiert habe.“ Bei Rennes feierte der Algerier schließlich seinen Durchbruch, machte so auch Borussia auf sich aufmerksam – und wechselte 2019 schließlich an den Niederrhein.

Wechsel zu Borussia wäre fast an der Sprachbarriere gescheitert

Doch auch dazu wäre es beinahe nicht gekommen, denn: Bensebaini hatte erneut Angst vor der Sprachbarriere. „Anfangs hatte ich etwas Angst davor, weil ich es ja schon einmal erfahren habe, wie es ist, die Sprache nicht zu sprechen. Ich wusste auch, dass Deutsch sehr schwer zu erlernen ist“, erklärt Bensebaini. Dennoch entschloss er sich letztendlich dafür, in die Bundesliga zu wechseln. Rückblickend eine sehr gute Entscheidung.

„Das Interesse aus der Bundesliga hat mich in erster Linie aber stolz gemacht, denn es war der Beweis dafür, dass ich hart gearbeitet habe, um dorthin zu kommen. Mittlerweile kann ich sagen, dass meine Familie und ich wunderbar zurechtkommen. Ich verstehe mich mit allen gut, es läuft super hier“, so der Algerier. Und mittlerweile darf man davon ausgehen, dass Bensebaini bei mehr als einem Verein auf dem Zettel stehen dürfte.