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Von Leo Bach (lb)

Nach Borussia-Abschied Thema Ex-Gladbacher äußert sich zu ewiger Kritik – Weltmeister macht es vor

Yann Sommer klärt als Bayern-Torwart einen Ball vor Jonas Hofmann im Gladbach-Trikot.

Bei Gladbach waren sie lange Zeit Kollegen, hier sind Yann Sommer (l.) und Jonas Hofmann (r.) erstmals Gegenspieler in der Bundesliga am 18. Februar 2023.

Besonders nach seinem Gladbach-Abschied war es das Thema um seine Person – nun äußert sich der Spieler selbst und gibt zu, dass er Glück hatte.

Schon bei Borussia Mönchengladbach musste sich Yann Sommer (35) immer wieder mal anhören, dass er zu klein sei für einen Torwart. Nach seinem Abgang ging die Diskussion erneut los. Er selbst verfügt über eine sehr positive Sicht auf sein Defizit – in der Fußball-Historie finden sich namhafte Vorbilder mit einem ähnlichen „Problem“.

Trotz Rekord bei Gladbach: Yann Sommer musste Kritik einstecken

Stolze 333 Spiele absolvierte Sommer für die Fohlen. Kein ausländischer Profi bestritt je mehr Partien für Gladbach. Als er in der Winterpause 2022/23 nach der Verletzung von Manuel Neuer (37) zum FC Bayern wechselte, gab es kein böses Blut zwischen Spielern und Fans. Kritik musste der Keeper sich bei beiden Vereinen aber vor allem wegen einer Sache anhören, für die er gar nichts kann: seine Körpergröße. 

„Nur“ 1,83 Meter groß ist der Schweizer. Für einen Torwart ist das durchaus ungewöhnlich. Als Schlussmann des deutschen Rekordmeisters rückte er noch mehr in den medialen Fokus, als noch zu Gladbacher Zeiten. Die Diskussion um die fehlenden Zentimeter nahm neuen Schwung auf. 

Nach einem durchaus soliden halben Jahr in München zog es das Ex-Fohlen nach Italien. Für Inter Mailand ist Sommer seit dieser Saison Stammkeeper und zeigt gute Leistungen – doch auch in Italien reden Fans und Presse über die zurückhaltende Figur des Torhüters. Für ihn selbst ist das aber schon lange kein Thema mehr.

„Ich mache mir keine Gedanken mehr darüber. Klar, als ich jünger war, so in der Jugendzeit, war das mehr Thema, aber ich hatte das Glück, dass ich Trainer hatte, die nicht viel wert auf die Körpergröße gelegt haben. Weil wenn ich Coaches gehabt hätte, die gesagt hätten, sie brauchen einen Torwart, der 1,90 Meter groß ist, dann wäre ich wahrscheinlich nicht Profi geworden.“ So äußerte sich Sommer kürzlich im Podcast „Copa TS“ von Gladbach-Fan und Moderator Tommi Schmitt (35).

„Ich hab dann für mich gesagt, ich muss in anderen Bereichen besser sein, als ein großer Torwart. Ich muss höher springen können, ich muss explosiver sein, ich muss bessere und schnellere Schritte haben, ich muss flinker sein, ich muss schnell am Boden sein. An all diesen Dingen habe ich viel und hart gearbeitet.“ 

Das scheint sich auch ausgezahlt zu haben. Inzwischen zählt die Vita von Sommer 696 Pflichtspiele im Klub-Bereich, dazu kommen noch 87 Länderspiele für die Schweiz. Dort wurde er bereits drei Mal zum Fußballer des Jahres gewählt. 

Wie man auch als kleiner Torwart Erfolg haben kann, machen zwei Legenden vor: Iker Casillas (42) schaffte es mit einer Körpergröße von 1,82 Metern zum Welt- und Europameister, ebenso wie Fabien Barthez (52). Der Franzose, sogar nur 1,80 Meter groß, gehört ebenso wie sein spanischer Kollege trotzdem bis heute zu den größten Torhütern aller Zeiten – wörtlich ist das sicher nicht gemeint.