Favre ließ ihn nicht spielen Alter Bekannter zurück im Borussia-Park – als Europapokal-Sieger

Drei Ex-Gladbacher unter sich: Christopher Lenz, Lewis Holtby und Marlon Ritter, (v.l.n.r.) kämpfen am 12. Juli 2015 um den Ball.
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Doppelter Grund zum Feiern? Die Borussia-Fans werden da etwas dagegen haben!
In den vergangenen zweieinhalb Jahren wurde Borussia Mönchengladbach bei der Suche nach hoffnungsvollen Linksverteidiger-Talenten gleich zweimal bei Hertha BSC fündig.
Gladbach-Zeit ohne Pflichtspiel – Rückkehr als Europapokal-Sieger
Im Sommer 2021 wechselte Luca Netz (20) aus der Hauptstadt an den Niederrhein. Diesen Schritt machte ihm der aktuelle U20-Nationalspieler Lukas Ullrich (19) in diesem Sommer nach.
Die beiden haben aber einen Vorgänger, den sie zwar kennen dürften: Christopher Lenz (29). Lenz verließ im Sommer 2012 Hertha BSC, um nach Gladbach zu wechseln.
Allerdings lief die Zeit am Niederrhein längst nicht so, wie es sich der damals 17-Jährige bei seinem Wechsel vorgestellt hatte. Lenz galt als hoch veranlagter Linksverteidiger, durfte in vier Jahren bei Borussia aber nie bei den Profis ran.
Die Verantwortung dafür sieht Lenz beim damaligen Trainer Lucien Favre (65). „Ich wäre in Mönchengladbach gerne Profi geworden. Doch leider habe ich von Trainer Lucien Favre nicht die Aufmerksamkeit und die Chance bekommen, die ich mir gewünscht hätte“, sagte er in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“.
Über Jahre hing der Defensiv-Mann mit Borussias U23 in der Regionalliga fest, bevor er sich 2016 zu einem Wechsel zu Union Berlin in die 2. Bundesliga entschied.
Seitdem ging es für den gebürtigen Berliner, der am Freitag (22. September) seinen 29. Geburtstag feierte, Schritt für Schritt die Karriereleiter hoch.
Mit Union spielte er erstmals Bundesliga – mit Eintracht Frankfurt erstmals im europäischen Wettbewerb. Sein bisheriges Karriere-Highlight: der Gewinn der Europa League mit den Frankfurtern 2022.
Seit diesem Sommer 2023 arbeitet Lenz wieder mit Max Eberl (50) zusammen, der einst auch den Gladbach-Transfer von Lenz einfädelte: Die beiden arbeiten gemeinsam bei RB Leipzig und kehren am Samstag (23. September, 15.30 Uhr) an die alte Wirkungsstätte zurück.
Durch die Lenz-Verpflichtung hätte sich Borussia eigentlich einen perfekten Nachfolger für den langjährigen Kapitän Filip Daems (44) in den eigenen Reihen entwickeln können.
Lenz hätte dann zwar zunächst in der Hackordnung hinter Oscar Wendt (37) gestanden, aber gute Perspektive auf eine gute Bundesliga-Laufbahn am Niederrhein gehabt.
Favre blieb aber in seiner üblichen Art und Weise beharrlich, setzte Jahr für Jahr auf die erfahreneren Linksverteidiger und ließ den Nachwuchsmann in der U23 schmoren.
Für Lenz öffnete sich dadurch die Türe am Niederrhein nie richtig. Nun kehrt er als Europapokal-Sieger und Leipzig-Profi in den Borussia-Park zurück – und hofft darauf, nach seinem Geburtstag auch einen Sieg in Gladbach feiern zu können.