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Von Daniel Thiel

Suche nach neuen Führungsspielern Dieser Virkus-Deal hat das Potenzial zum Volltreffer – soll nicht untergehen

Roland Virkus im Gespräch mit Tony Jantschke.

Tony Jantschke (l.), hier am 1. Juli 2022, ist nicht nur ein langjähriger Weggefährte von Roland Virkus, sondern auch seit Jahren ein Führungsspieler bei Borussia Mönchengladbach. Nun steht in der Führungsriege ein Umbruch bevor.

Mit diesem Deal nimmt Borussia auch eine wichtige Hürde für die Zukunftsplanung des Vereins!

Bei Borussia Mönchengladbach steht derzeit vieles auf dem Prüfstand – und es zeichnen sich einige wichtige Struktur-Veränderungen innerhalb der kommenden Monate ab. Das liegt schon daran, dass die beiden erfahrensten Profis im Fohlen-Kader vor dem Ende ihrer aktiven Laufbahnen stehen.

Gladbach sucht nach neuen Leadern – rückt ein alter Bekannter auf?

Die Verträge von Tony Jantschke (34) und Patrick Herrmann (33) laufen im Sommer 2024 aus – und ein Umbruch in der Führungsriege innerhalb der Kabine steht bevor.

Borussias Verantwortliche um Trainer Gerardo Seoane (45) und Roland Virkus (57) betonten zuletzt immer wieder, wie wichtig es sein wird, dass sich Borussia in den kommenden Transferperioden auch mit Führungsqualität verstärkt.

Die kann aber nicht nur von extern hinzugeholt werden – auch intern müssen weiter Lösungen gefunden werden, wie Profis ihre Erfahrung einbringen können und sich mit Leistung eine exponierte Stelle im Mannschaftsgefüge kontinuierlich erarbeiten können.

Die Präsenz auf dem Rasen und in den entscheidenden Momenten in Pflichtspielen geht dem aktuell ältesten und erfahrensten Führungs-Quartett der Fohlen ab. Herrmann, Jantschke, Tobi Sippel (35) und Christoph Kramer (33) kommen zusammen nur auf einen Bundesliga-Startelfeinsatz in der laufenden Saison.

Das überbietet der fünftälteste Spieler im Borussia-Kader schon im Alleingang – und das, obwohl er in den ersten vier Monaten der Saison wegen einer Krebs-Diagnose nicht auf dem Platz stand.

Stefan Lainer streckt beide Arme in die Luft.

Großer Moment im Laufe der Saison: Stefan Lainer stand am 21. November 2023 erstmals wieder mit seinem Teamkollegen auf dem Trainingsplatz.

Stefan Lainer (31) hat sich in den vergangenen Jahren, ohne dass er groß auffiel, zu einer erfahrenen Stütze in der Fohlenelf gemausert. Mittlerweile sind neben dem Routinier-Quartett auch nur noch vier weitere Gladbach-Profis (Nico Elvedi, Moritz Nicolas, Flo Neuhaus und Alassane Plea) länger im Verein als Lainer, der 2019 aus Salzburg an den Niederrhein wechselte.

Zuletzt sendeten Lainer und Virkus positive Signale – denn noch steht die Vertragsverlängerung des Österreichers zwar aus, die Bekanntgabe dürfte aber zeitnah folgen. Durch seinen erst zweiten Vertrag als Borussia-Spieler dürfte Lainer auch in der internen Hierarchie einen Sprung machen.

Denn es werden mehr denn je neue Führungsspieler gesucht – Routiniers, die den jungen Spielern auch auf dem Rasen Sicherheit vermitteln. Dafür ist der österreichische Nationalspieler mit seiner schnörkellosen und über weite Strecken sicheren Spielweise prädestiniert.

„Jung und wild“ ist das Motto auf Borussias linker Abwehrseite mit Luca Netz (20), der offensiv zwar viele Akzente setzt, defensiv aber noch sehr viel zulässt. Lainer entwickelte sich nach seinem Comeback in der Rückrunde immer mehr zu einem Gegenpol.

Der beeindruckende Wille des gebürtigen Salzburgers trotzte Fans, Verantwortlichen und den Spielern in den vergangenen Monaten großen Respekt ab. Lainer musste sich in der Hinrunde noch einer Chemotherapie stellen, mittlerweile spielt und trainiert er, als habe er eine Saison ohne Rückschläge hinter sich.

Ein Lautsprecher, der regelmäßig das Rampenlicht sucht, war Lainer schon bei seinem Gladbach-Wechsel vor mittlerweile fast fünf Jahren nicht. Das ist er auch zum Ende seines ersten Borussia-Vertrags nicht. Die Stimme des Österreichers hat aber mehr denn je Gewicht im Verein.

Bei Borussia sind einige Personalfragen noch ungeklärt: Bei Landsmann Max Wöber (26) geht es um eine zweistellige Millionen-Ablöse, bei einigen potenziellen Sommer-Zugängen darum, sie erst einmal von Borussia zu überzeugen.

Bei Lainer geht es nur um eine Unterschrift und ein weiteres Bekenntnis für die Fohlen – genau das könnte mit Blick auf den bevorstehenden Umbruch in der Kabinen-Führung aber ausgesprochen wichtig werden.