Mönchengladbach - Mehr als 60 Punkte waren in den vergangenen zehn Jahren nur einmal nötig, um Platz vier zu erreichen. 2014 hatte der VfL Wolfsburg mit dieser Ausbeute das Nachsehen in Sachen Champions League.

Diese Saison wird es erneut ein Team treffen, wenn nichts Außergewöhnliches passiert. Vor dem 29. Spieltag hatten Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen oberhalb und unterhalb des Königsklassen-Striches in der Tabelle je 53 Punkte gesammelt.

Borussia Mönchengladbach: „Sehr gute Ausgangslage“

„Wenn große Mannschaften schwächeln, wollen wir da sein“, wiederholte Manager Max Eberl (46) am Donnerstag an das Mantra seiner Ära: „Jetzt schwächelt von den Großen nur Schalke 04 etwas. Alle anderen spielen auch eine sehr gute Saison. Trotzdem sind wir mit dabei und haben für den Endspurt eine sehr gute Ausgangslage.“

Mit einem Sieg am Sonntag gegen Union Berlin (Anpfiff 15.30 Uhr) würde Borussia auf 56 Punkte springen und einige Marken übertreffen: die Bilanz der Vorsaison unter Dieter Hecking (55) und die Bilanz der Saison 2015/16, als André Schubert (48) den VfL nach Lucien Favres (62) Rücktritt in die Champions-League-Play-offs führte. Und: Es wäre dann schon die drittbeste Fohlen-Spielzeit seit Einführung der Drei-Punkte-Regel vor 25 Jahren.

Marco Rose fordert 100 Prozent

Doch richtig schwungvoll startet Borussia nicht in den Endspurt. Nach einem 1:3 gegen Leverkusen und einem 0:0 bei Werder Bremen bemängelte Trainer Marco Rose (43) fehlende Leichtigkeit. Es sei relativ simpel, erklärte er auf der Pressekonferenz vor dem Union-Spiel: „Wir stehen für einen bestimmte Art Fußball, mit der wir bisher 53 Punkte geholt haben. Wenn wir die nicht zu 100 Prozent auf den Platz bringen, laufen wir in der Bundesliga gegen jeden Gegner Gefahr, Punkte zu verlieren.“

Als der gesamte Betrieb noch ruhte, ermahnte Rose seine Mannschaft schon wieder, die nötige Galligkeit zu zeigen, sobald es wieder losgeht. Beim 3:1 in Frankfurt zum Restart war sie da, seitdem ist sie den Fohlen ein wenig abhandengekommen.

Gladbach biss sich an Union Berlin die Zähne aus

Dass seine Jungs mit dem harmlosen Auftritt am Dienstag selbst gehadert haben, hat Rose erfreut zur Kenntnis genommen: „Zum Glück sind wir so weit, dass wir nicht damit zufrieden sind, ein solides Spiel in Bremen zu machen und mit einem Punkt nach Hause zu fahren.“

Borussia hat wenig Lust, im Fünfkampf um vier Champions-League-Plätze den Kürzeren zu ziehen. Gegen Aufsteiger Union, an dem sich das Rose-Team beim 0:2 in der Hinrunde die Zähne ausbiss, soll das auch wieder auf dem Rasen zu sehen sein.