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Von Jannik Sorgatz

Der neue Fohlen-Code Borussia nur noch ganz schwer zu entschlüsseln

High Five! Marco Rose freut sich mit dem Trainerteam von Borussia Mönchengladbach über einen Treffer gegen RB Leipzig.

High Five! Marco Rose freut sich mit dem Trainerteam von Borussia Mönchengladbach über einen Treffer gegen RB Leipzig.

Mönchengladbach - Die Rotation ist weiter ein großes Thema bei Borussia – obwohl die Mannschaft nur noch im Wochenend-Rhythmus unterwegs ist. Seit der Winterpause wechselt Marco Rose (43) nicht nur seine Spieler weiter durch, sondern auch die Formationen. Alles ist möglich!

Während die Konkurrenz in dieser Woche im Pokal gefordert ist, darf auf dem Trainingsplatz in Gladbach gespannt beobachtet werden, was Rose und sein Staff fürs rheinische Derby am Sonntag gegen Köln (15.30 Uhr) aushecken. Wird die Einfachbelastung bald zum großen Borussia-Trumpf? In Kürze geht es für Bayern, Dortmund, Leipzig, Leverkusen auch in Europa weiter. Aus der Spitzengruppe sitzt dann lediglich Schalke ebenfalls vor dem Fernseher.

Borussia Mönchengladbach bei RB Leipzig im 5-2-2-1

Auf den neuesten Zahlencode hätte Rose jedoch getrost verzichten können. Beim 2:2 in Leipzig war in Unterzahl ein 5-3-1 angesagt. Die Fohlen verbarrikadierten sich eine halbe Stunde lang am und im eigenen Strafraum. Doch erst Christopher Nkunkus (22) Sonntagsschuss führte zum Durchbruch bei RB. Im Elf-gegen-elf dagegen hatte Borussia zuvor nicht nur eine kämpferische und spielerische, sondern auch eine taktische Meisterleistung hingelegt.

Rose schickte seine Mannschaft in einem 3-5-2 in die Partie, das gegen den Ball zum 5-2-2-1 wurde. „Wir sind super angelaufen und haben Leipzig zu vielen langen Bällen gezwungen. Hinten hat es unsere Kette mit den Sechsern dann super verteidigt“, sagte Jonas Hofmann (27), der auf der Zehnerposition eine Hälfte lang kaum zu bändigen war.

Marco Rose überrascht Julian Nagelsmann

Mit der Dreierketten-Lösung um Denis Zakaria (23) hatte Rose seinen Hype-Kollegen Julian Nagelsmann (32) taktisch auf dem falschen Fuß erwischt. Dem Leipziger blieb, angesprochen auf die – bis zum Platzverweis gegen Alassane Plea (26) – schwache Leistung seiner Mannschaft, nichts anderes übrig, als sich mit dem Hinweis zu verteidigen: „Häufig wird vergessen, dass auch ein Gegner dabei ist.“

Julian Nagelsmann wurde in Leipzig von Marco Rose ausgecoacht.

Julian Nagelsmann wurde in Leipzig von Marco Rose ausgecoacht.

Auf Schalke bei der 0:2-Pleite war Borussias Mittelfeld im 4-2-1-3 etwas dünn besetzt, nach der Umstellung auf ein 3-3-1-3 wirkte Hofmann als alleiniger Sechser einsam. Der Plan ging auch deshalb nicht auf, weil die Basics zu wünschen übrig ließen. Beim 3:1 gegen Mainz funktionierte das 4-2-3-1 bzw. 4-3-3 dafür: Christoph Kramer (28) war auf der Doppelsechs neben Zakaria der richtige Mann, um bei zweiten Bällen zu bestehen und Räume zuzulaufen.

Und nun eben die Dreierketten-Nummer in Leipzig. Wohl dem, der seinen wertvollsten Mann auf eine ungeliebte Position ziehen kann – als Fixpunkt der Dreierkette war „Zak“ der „beste Spieler auf dem Platz“ (O-Ton Lothar Matthäus).

Lars Stindl, László Bénes und Co.: Marco Rose mit zahlreichen Optionen

Am Donnerstag und Freitag macht Rose im Training dicht. Zeit genug hat er, um die richtige Derby-Elf zu finden. Vorne muss er Plea ersetzen, besonders heiß sein auf einen Einsatz wird Urgestein Patrick Herrmann (28). Am vergangenen Wochenende überzeugten Hofmann und Florian Neuhaus (22), gegen Mainz noch beide auf der Bank. Kapitän Lars Stindl kam in Leipzig gar nicht zum Einsatz, László Bénes (22) war angeschlagen zu Hause geblieben.

Bei dieser Auswahl könnte Borussia auch einen möglichen Kramer-Ausfall wegstecken. Mit ihrer Rotation in alle Richtungen sind die Fohlen aktuell so schwer auszurechnen und so flexibel wie vielleicht nie zuvor.