Eier-Männer sind gefragt Warum Gladbachs Trainer DIESES Fohlen jetzt spielen lassen muss
Mönchengladbach - Wir schreiben das Jahr 2003, als das personifizierte Testosteron, Oliver Kahn (50), in Form des Torhüters von Bayern München, nach einer Watschen (0:2) auf Schalke, total angefressen, in die TV-Mikrofone brüllt: „Eier, wir brauchen Eier!“
Stindl liefert, wenn andere kneifen
Spulen wir 17 Jahre vor – und sehen: Mittlerweile hat nicht nur Rekordmeister München jede Menge Eier-Männer. Selbst am vermeintlich beschaulichen Niederrhein, bei Borussia Mönchengladbach, sind die Eier-Männer zurück. Einer von ihnen heißt Lars Stindl. Der 31-Jährige hat sich nach einer schweren Verletzung (Wadenbeinbruch) seit einigen Wochen eindrucksvoll zurückgemeldet.
Was nach langer Leidenszeit in der Europa League beim AS Rom mit dem verwandelten Last-Second-Elfer (1:1) begann, geht mittlerweile mit zunehmenden Spielentscheidungen des Confed-Cup-Helden von 2017 weiter. Stindl liefert wieder. Neuerdings sogar besonders auffällig.
Per Doppelpack in Düsseldorf schoss er Borussia in der Rückrunde zu einem wichtigen Auswärts-Dreier in Düsseldorf (4:1). Dem ließ er beim nächsten Auswärts-Coup in Augsburg (3:2) erneut einen Doppelpack folgen. So wurden aus Fohlen-Sicht zwei traditionelle Gladbacher Angst-Auswärtsgegner in die Knie gezwungen.
Folge: Der Name Stindl ist rund um den Borussia-Park wieder in aller Munde. Nun kommt am Samstag (18.30 Uhr) der BVB zum Liga-Top-Spiel nach Gladbach.
Und Stindl hat sich offenbar bei VfL-Coach Marco Rose (43) inzwischen einiges in Sachen Startelf-Kredit erarbeitet. Angesprochen auf seinen Capitano sagt Rose mit Blick auf den Borussen-Gipfel: „Dass Lars so gut drauf ist, hat weniger mit mir zu tun. Grundsätzlich ist es für einen Stürmer wichtig, dass er Rhythmus bekommt, dass er Vertrauen kriegt – und dass er dann auch trifft. Dann entstehen auch mal Spielphasen, in denen man für sich so eine Serie entwickelt.“
Rose legt nach: „Im Moment hat Lars offenbar einfach einen Lauf. Ich glaube, er fühlt sich nach seiner schweren Verletzung auch zum ersten Mal so richtig fit und gut – und dementsprechend ist er auch erfolgreich. Und so lange er diesen Lauf hat, wollen wir ihn auch nutzen. Das ist doch klar.“
Stindl: Eier-Mann für Big Points
Heißt: Gladbach dürfte nun auch gegen den BVB mit Stindl in der Startelf ins Rennen gehen. Zumal: Borussia braucht Eier-Männer, wenn es dieses Mal zum ersten Dreier gegen den BVB seit April 2015 (3:1) reichen soll.