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Von GladbachLIVE Redaktion

„Hätte mir die Bundesliga zugetraut“ Schießt Ex-Gladbach-Kapitän Stindl den KSC jetzt zum Aufstieg?

Lars Stindl, Ex-Spieler von Borussia Mönchengladbach, hier am 25. Juli 2023 während eines Interviews.

Lars Stindl, Ex-Spieler von Borussia Mönchengladbach, hier am 25. Juli 2023 während eines Interviews.

Nach acht Jahren im Trikot von Borussia Mönchengladbach hat Lars Stindl (34) den Klub im Sommer verlassen. Statt seinen Vertrag am Niederrhein abermals zu verlängern, kehrte der Offensivspieler in seine Heimat zurück und geht ab dem kommenden Wochenende wieder für den Karlsruher SC auf Torejagd.

Im Vorfeld hat Stindl nochmals über die Beweggründe für seinen Vereinswechsel gesprochen – und erneut seine ungebrochene Liebe für den VfL betont.

Ex-Gladbach-Kapitän Stindl nach KSC-Rückkehr: „Hätte mir die Bundesliga zugetraut“

Ex-Fohlen-Kapitän Lars Stindl empfindet seinen Wechsel zum Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC nicht als ersten Schritt in die Altersteilzeit. „Wenn ich etwas mache, dann mit voller Überzeugung“, sagte der 34-Jährige der Deutschen Presse-Agentur vor dem ersten Pflichtspiel am Samstag (28. Juli 2023/13 Uhr) beim Aufsteiger VfL Osnabrück.

„Ich bin nicht aus der Romantik heraus zum KSC zurückgekommen, sondern weil ich zu 100 Prozent davon überzeugt bin, dass ich sportlich weiterhelfen kann.“

In der vergangenen Spielzeit stand Stindl noch als Kapitän von Borussia Mönchengladbach eine Liga höher auf dem Platz. „Ich hätte mir die Bundesliga auch weiter zugetraut“, sagte er. „Aber es sind verschiedene Parameter in meine Entscheidung eingeflossen und die Entscheidung ist für mich zu 100 Prozent in Ordnung.“

In seinem Heimatort Waghäusel bezog er mit seiner Familie ein Haus im Stadtteil Wiesental. „Wir hatten in Düsseldorf eine schöne Zeit, aber in uns hat das Feuer geschlummert, nach Hause zu kommen.“

Schon zwischen 2000 und 2010 trug Stindl das Trikot des KSC, mit dem er ambitionierte Ziele hat. „Es gibt Vereine, die haben andere finanzielle Möglichkeiten. Dahinter gibt es aber ein breites, ausgeglichenes Mittelfeld mit vielen Mannschaften, mit denen wir uns messen wollen“, sagte er. „Es ist eine richtig interessante und coole Liga.“

Trotz des Gladbach-Abgangs unterstreicht Stindl aber auch, dass der VfL für immer einen Platz in seinem Herzen tragen wird. So sagte der 34-Jährige im Interview beim „KSC-TV“ auf seinen Ex-Klub angesprochen: „Was diesen Verein so besonders macht, ist, dass man die Tradition wahrt, man sie spüren kann – nicht nur im Klub, sondern auch im Stadion selbst. Als Spieler dieses Vereins, merkst du einfach, wie besonders er ist. Und trotzdem ist er immer noch sehr zukunftsorientiert, innovativ und ausgesprochen neu aufgestellt, um auch gut in die Zukunft zu gehen.“

Gerade die letzten Wochen im Verein seien demnach emotional gewesen. „Weil man wusste, dass das eine oder andere nicht mehr kommen wird und man wusste, dass es jetzt das letzte Mal ist“, so Stindl.

Vor allem in den Momenten des letzten Auswärts- beziehungsweise Heimspiels sowie der letzten Auswechslung seien entsprechend viele Gedanken auf ihn eingeprasselt, betont der Ex-Borusse. „Ich glaube aber, insgesamt ist das gut verarbeitet und ich habe wirklich positive Gefühle, wenn ich an die Gladbach-Zeit zurückdenke. Aber in dem Moment, als wir aufgebrochen sind und das Kapitel für uns abgeschlossen war, war wirklich eine Aufbruchstimmung und eine Vorfreude auf das, was jetzt kommt, da.“

Das, was jetzt kommt, ist eine spannende Spielzeit in der 2. Bundesliga, in der Stindl-Klub KSC – nicht zuletzt wegen seines Zugangs – bereits als Geheimfavorit auf den Aufstieg in die Bundesliga gehandelt wird. Stindl allerdings äußert weniger ambitionierte Ziele: „Ich möchte die Entwicklung mit meinen Qualitäten weiter vorantreiben“, so sein Wunsch.

KSC-Trainer Christian Eichner (40), der zwischen 2008 und 2009 insgesamt 20 Mal mit Stindl gemeinsam auf dem Rasen stand und zwei Treffer seines jetzigen Schützlings vorbereitete, sind die Auswirkungen seit Stindls Mitwirken nicht verborgen geblieben. „Wir haben schon festgestellt, dass mit der Ankunft von Lars das Trainingsniveau und der Fokus im Training noch einmal geschärft wurde bei jedem Spieler“, sagt der Coach, um direkt nachzuschieben: „Man muss auch schauen, dass nicht alles auf ihn gedreht wird, das wird der Mannschaft nicht gerecht.“

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Teamkamerad Fabian Schleusener (31) stellt ebenfalls heraus, welchen Einfluss der Routinier hat. „Lars verleiht unserem Spiel noch einmal eine neue Note“, sagt Schleusener. „Er macht uns als Mannschaft insgesamt besser, das kann man schon sagen.“

Stindl selbst bleibt bescheiden. Natürlich sei die Heimkehr „eine schöne Geschichte“, sagt Stindl. „Aber ich habe mich von dem Druck freigemacht. Man darf sich nicht anstecken lassen, das muss man lernen und ausblenden. Ich schaue nur auf das, was ich selbst beeinflussen kann.“ Dass das gelingt, daran dürften auch die Gladbach-Fans keine Zweifel haben.

(dpa/Jum)