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Von GladbachLIVE Redaktion

Gladbach-Veto nur ein Bluff? Bayern hat Sommer-Transfer wohl noch nicht abgeschrieben

Yann Sommer, Keeper von Borussia Mönchengladbach, wird derzeit von Rekordmeister Bayern München umworben. Das Foto zeigt den Schweizer am 7. Januar 2023 als Zuschauer beim Testspiel gegen den VfB Oldenburg mit Mütze und schwarzem Hoodie ernst schauend.

Yann Sommer, Keeper von Borussia Mönchengladbach, wird derzeit von Rekordmeister Bayern München umworben. Das Foto zeigt den Schweizer am 7. Januar 2023 als Zuschauer beim Testspiel gegen den VfB Oldenburg.

Roland Virkus (56), Manager von Borussia Mönchengladbach, hat dem Wechsel von Keeper Yann Sommer (34) zum FC Bayern München einen Riegel vorgeschoben – zumindest vorerst.

Denn: Wie aus Kreisen des FCB zu hören ist, wird Gladbachs Wechsel-Veto dabei eher als Poker eingeordnet. Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) arbeitet auch in Katar auf Hochtouren an einer Lösung der Münchner Torwart-Problematik und soll die Hoffnung darauf, Sommer doch noch an die Säbener Straße zu lotsen, noch nicht aufgegeben haben.

Lässt Borussia den Schweizer bei einem adäquaten Angebot doch noch Richtung München ziehen?

Nagelsmann stuft Gladbachs Wechsel-Veto bei Sommer als Pokerspiel ein

Das Veto von Borussia Mönchengladbach für einen Winter-Transfer von Yann Sommer zum FC Bayern erschwert die Lösung der Torwart-Problematik beim deutschen Fußball-Rekordmeister.

Allerdings streichen die Münchner den 34-jährigen Schweizer nicht als Wunschkandidaten als Ersatz für den nach einem Beinbruch mindestens bis zum Saisonende ausfallenden Kapitän Manuel Neuer (36). Das Basta aus Mönchengladbach bewertete Trainer Julian Nagelsmann (35) am Sonntag (8. Januar 2023) im Trainingslager eher als Teil des Transferpokers.

„Ich habe da jetzt nicht die Schlagzeilen gelesen und bin in Ohnmacht gefallen“, sagte Nagelsmann in Doha. Mit Blick auf Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus bemerkte der Bayern-Coach. „Ich glaube, das gehört zum Job dazu, dass man in dem Bereich ein Pokerface aufsetzt.“

Sportvorstand Hasan Salihamidzic arbeitete auch in Katar „generell auf Hochtouren“ an einer Lösung, berichtete Nagelsmann: „Wir schauen, was geht auf dem Transfermarkt.“

„Wir werden Yann Sommer nicht abgeben. Das haben wir den Bayern auch so mitgeteilt“, hatte Gladbachs Sportchef Virkus am Samstag (7. Januar) der „Rheinischen Post“ gesagt. Sommer soll einem Wechsel sehr zugeneigt sein. Sein Vertrag bei der Borussia läuft am Saisonende aus. Aktuell könnte Gladbach noch eine Ablösesumme erzielen. Im Raum steht eine Summe im einstelligen Millionenbereich.

Zudem müsste Gladbach einen Ersatz für Sommer finden. Gladbachs angebliche Wunschlösung Jonas Omlin (28) erhält allerdings derzeit keine Freigabe von seinem jetzigen Klub HSC Montpellier. Die zweite mögliche Alternative, Philipp Köhn (24) von RB Salzburg, hat noch bis 2025 einen Vertrag, und dürfte für die Fohlen daher nicht ganz billig zu bekommen sein.

Bonhof dementiert Sommers Bitte um Freigabe

Nach „Sky“-Informationen soll Sommer Gladbachs Vize-Präsident Rainer Bonhof (70) sogar persönlich um Freigabe gebeten haben. Bonhof dementierte dies jedoch am Sonntag. „Davon weiß ich nichts, da ist nichts dran. Unser Sportdirektor und unser Trainer haben klar sich geäußert“, sagte Bonhof der Deutschen Presse-Agentur. „Yann Sommer ist ein durch und durch bodenständiger Typ und absolut professionell. Diese Schiene fährt er nicht“, sagte Borussias Vizepräsident.

Salihamidzic hatte sich am Samstag ebenfalls geäußert, allerdings bevor die Virkus-Aussage öffentlich wurde. „Ich spreche ungerne über Spieler von anderen Clubs“, sagte Salihamidzic angesprochen auf Sommer. „Das Thema Torwart beschäftigt uns natürlich. Die Verletzung von Manuel hat uns hart getroffen, das ist doch klar. Wir werden aber jetzt unsere Arbeit machen, Optionen checken und dann irgendwann eine Entscheidung treffen.“

Eine Möglichkeit neben Sommer wäre, den an die AS Monaco ausgeliehenen Alexander Nübel (26) vorzeitig nach München zurückzuholen. Für den 26-Jährigen müssten die Bayern aber eine Ablösesumme bezahlen, obwohl er bei ihnen bis 30. Juni 2023 unter Vertrag steht. Salihamidzic sagte zur Option Nübel: „Wir haben eine sehr gute Kommunikation zwischen uns, ihm und seinem Management gehabt.“

Der Torwart-Poker könnte noch einige Zeit dauern, auch wenn die Bundesliga bereits am 20. Januar für die Bayern mit der Partie beim Tabellendritten RB Leipzig weitergeht. „Die Transfermarktperiode geht bis zum 31. Januar. Bis dahin werden wir entweder etwas machen oder nicht“, sagte Salihamidzic.

Im Trainingslager ist Sven Ulreich (34) der aktuelle Neuer-Ersatz. Daneben verfügen die Bayern ohne den ausgeliehenen Nübel aber nur noch über unerfahrene Nachwuchstorhüter. Ohne neuen Top-Torwart erscheint den Bayern-Bossen das Risiko zu groß, mit dieser Besetzung die hohen Saisonziele erreichen zu können. Nagelsmann baute trotzdem vor. Er würde Ulreich auch die Rolle als Nummer eins „zutrauen“.

(dpa/Jum)