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Von Judith Malter

Gladbachs Chancen-Wucher Wird schlechte Verwertung Borussia im Abstiegskampf zum Verhängnis?

Beim BVB kam Borussia Mönchengladbach am Sonntag (20. Februar 2022) mit 0:6 unter die Räder. Auch, weil das Team die eigenen Torchancen nicht nutzte. Das Foto zeigt das Team nach einem der unzähligen Gegentore enttäuscht und ungläubig schauend.

Fassungslose Fohlenelf: Beim BVB kam Borussia Mönchengladbach am Sonntag (20. Februar 2022) mit 0:6 unter die Räder. Auch, weil das Team die eigenen Torchancen nicht nutzte.

0:6 – so lautete das dramatische Endergebnis gegen Borussia Dortmund aus Sicht von Borussia Mönchengladbach am Sonntag (22. Februar 2022). Ein Resultat, das zu Beginn der Partie nicht unbedingt absehbar war. Denn: Auch die Fohlen hatten einige Torchancen, die sie in der Folge aber nicht nutzten. Wird dem VfL diese Chancen-Wucher nun zum Verhängnis?

Gladbach hatte mehrere gute Möglichkeiten in Dortmund – nutzte sie aber nicht

Es war in der ersten Halbzeit ein Spiel auf Augenhöhe gewesen, befanden nach dem Match zwischen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach zahlreiche Fußball-Fachleute. Allerdings gab es auch hier schon einen kleinen aber feinen Unterschied: Während der BVB gleich die ersten beiden Tormöglichkeiten nutzte, um zur Pause mit 2:0 in Führung zu gehen, ließ Gladbach einiges liegen.

So scheiterte erst Manu Koné (20) in der 23. Spielminute an Dortmund-Keeper Gregor Kobel (24), wenig später scheiterte Jonas Hofmann (29) am Torhüter der Schwarz-Gelben. Und: Kurz vor der Pause war es dann Florian Neuhaus (24), der noch eine Großchance für den VfL nicht verwerten konnte. Zu Beginn des zweiten Durchgangs knallte abermals Hofmann dann einen Schuss noch ans Lattenkreuz.

Chancen-Wucher bei den Fohlen! Das rächte sich. Denn: Statt selbst den Anschlusstreffer zu erzielen, und dadurch vielleicht nochmal ins Spiel zu kommen, gelang den Gastgebern in der Folge das 3:0, wonach die Partie dann völlig in Richtung Rose-Klub kippte.

Dennoch bleibt der Eindruck, dass die Partie durchaus hätte anders verlaufen können, wenn die Gladbacher ihre Möglichkeiten nur besser genutzt hätten. Das zumindest befindet auch Trainer Adi Hütter (52). Der VfL-Coach sagte nach dem Debakel in Dortmund: „Wir haben bis zur 70. Minute auch sehr gute Möglichkeiten gehabt, die wir eben nicht genutzt haben. (...) Ich bin der Meinung, dass das anders ausgesehen hätte, wenn wir diese Chancen genutzt hätten.“

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Ähnlich sieht das auch Gladbachs neuer Sportdirektor, Roland Virkus (55), der beim Auswärtsspiel in Dortmund erstmals von der Bank aus die Bundesliga-Partie verfolgte. „Wir haben 60 Minuten lang in Dortmund ein sehr gutes Spiel gemacht“, so sein Fazit.

„Aber du musst dann auch mal ein bisschen Spielglück haben. Wenn ich sehe: Chance von Koné, Chance von Hofmann, Chance von Neuhaus. Ein in den Rückraum gespielter Ball, frei zu spielen – das ist  eine einhundert-prozentige Chance in der Bundesliga. Machst du ein, zwei von den Dingern, dann nimmt so ein Spiel doch einen ganz anderen Verlauf.“

So habe auch der Wert der zu erwartenden Tore, der expected goals, nah beieinander gelegen. „Was sagt dir das? Es ist ein Spiel auf Augenhöhe gewesen. Dortmund war nicht sattelfest hinten. Sie haben uns unheimlich viele Chancen gegeben. Und wir kassieren quasi mit unseren ersten beiden Chancen das 1- und das 2:0“, so Virkus.

Dass Gladbach in dieser Spielzeit Probleme mit der Chancenverwertung hat, ist nicht neu, zieht sich vielmehr wie ein roter Faden durch den Saisonverlauf.  Das belegt auch ein Blick in die Tabelle. Denn: Bei der Chancenverwertung belegen die Fohlen im Vergleich zu ihren Bundesliga-Konkurrenten laut der Fußball-Plattform „Transfermarkt.de“ nämlich nur Rang 15. Von 454 Torschüssen verwandelte die Elf vom Niederrhein gerade einmal 30. Das macht eine Quote von mageren 6,6 Prozent!

Ein Problem, welches es schnell zu lösen gilt, wenn man den Abstiegsrängen bald entkommen möchte. Immerhin: In den kommenden Partien trifft Borussia mit Wolfsburg, Stuttgart, Hertha und Bochum zumindest tabellarisch auf direkte Konkurrenten.

Und: Außer Hertha BSC (7,3 Prozent verwertete Chancen) und der VfB Stuttgart (6,9  Prozent) stehen die bei den verwandelten Möglichkeiten allesamt noch hinter der Fohlenelf. Damit das auch so bleibt, tun die Fohlen gut daran, an ihrer Chancenverwertung zu arbeiten...