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Von Daniel Thiel

„Nicht der größte Fan“ Hummels-Kritik: Entscheidung der Gladbach-Bosse hinterfragt

Roland Virkus steht am 26. August 2023 am Spielfeldrand im Borussia-Park.

Roland Virkus, hier am 26. August 2023, führte Borussia Mönchengladbach in diesem Sommer durch einen Kader-Umbruch.

Es ist eine Personalie, die schon seit Monaten polarisiert!

Neuer Trainer, zahlreiche Neuverpflichtungen und ein stark verändertes Gesicht: Borussia Mönchengladbach brachte in den vergangenen Monaten einen umfangreichen Umbruch hinter sich.

Gladbach-Bosse kritisiert: Es geht um diese Borussia-Personalie

Nun geht es für Coach Gerardo Seoane (44) darum, so schnell es geht den Erfolg einkehren zu können – nach vier Spielen warten die Fohlen noch auf den ersten Liga-Sieg.

Dabei wurde bei vielen Personalien für Klarheit gesorgt: Florian Neuhaus (26) hat seinen Vertrag langfristig verlängert, Spieler wie Jonas Hofmann (31), Marcus Thuram (26) und Ramy Bensebaini (28) entschieden sich im Laufe des Jahres hingegen gegen das Borussia-Projekt.

Gerade die Ablösefrei-Abgänge von Thuram, Bensebaini und zuvor auch Matthias Ginter (29) sollen sich aber nicht wiederholen. Da setzen die Borussia-Verantwortlichen nun auf eine klarere Kommunikation.

Zuletzt stachen Neuhaus und Nico Elvedi (26) als die beiden Spieler mit dem höchsten Marktwert heraus, deren Verträge nur noch bis Sommer 2024 liefen. Beide wurden zu einer Entscheidung aufgefordert.

Immer wieder betonte auch Borussia-Manager Roland Virkus (56), dass der Verein Abgänge zum Nulltarif vermeiden will. „Es ist auch so, dass wir zukünftig keinen werthaltigen Spieler mehr ablösefrei gehen lassen wollen, und das haben wir den Spielern auch klar gesagt (…) Und wir erwarten und wünschen uns ein Commitment“, sagte der 56-Jährige im Juli.

Neuhaus verlängerte, Elvedi kommunizierte wiederum, dass er sich einen Transfer vorstellen könnte. Borussia war bereit, den Schweizer in diesem Sommer für den richtigen Preis ziehen zu lassen.

Über Wochen trainierte der 26-Jährige nur eingeschränkt und kam in Pflichtspielen nicht zum Einsatz, um das Risiko einer Verletzung vor einem Wechsel zu verringern.

Die Wolverhampton Wanderers bekundeten zwischenzeitlich großes Interesse, ein Deal kam aber letztlich nicht zustande. Deswegen bleibt Elvedi mindestens bis zum Januar 2024 bei Borussia.

Zuletzt wurde öffentlich ein Szenario diskutiert, dass Elvedi seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert – und das mit einer kolportierten Ausstiegsklausel von zehn Millionen Euro.

Bis zur Verlängerung, daraus machen die Borussia-Verantwortlichen keinen Hehl, ist Elvedi „nicht gleich bewertet wie ein Spieler, der sich für das Projekt committet hat“ – so äußerte sich Seoane am vergangenen Freitag (15. September 2023) zur Elvedi-Situation.

„Wenn es ein Bekenntnis von ihm gibt, öffnet das für ihn alle Möglichkeiten“, öffnete der Borussia-Coach seinem Landsmann die Türe. Allerdings ist das an eine klare Bedingung geknüpft – die Vertragsverlängerung.

Diesen Umgang kritisierte DAZN-Experte Jonas Hummels (33) im Rahmen der Live-Berichterstattung zu Borussias Spiel in Darmstadt (3:3) beim Streaminganbieter.

„Es gibt jetzt die Idee, es so zu machen wie bei Jonas Hofmann – den neuen Vertrag mit einer gewissen Ausstiegsklausel zu versehen, damit er sich committet fühlt“, erklärte der TV-Experte.

Hummels weiter: „Es ist der Umgang, den sie pflegen. Ob man das mag oder nicht – ich bin persönlich nicht der größte Fan davon. Aber so ist es: Sie setzen so ein Zeichen.“

In den vergangenen Jahren wurde es von Borussia so gehandhabt, dass die Vertragssituation keinen Einfluss auf die Einsatzzeiten haben. Auch nach ihren feststehenden Ablösefrei-Wechseln wurden Thuram und Bensebaini etwa weiterhin von Daniel Farke (46) aufgestellt. Die nun veränderte Herangehensweise befürwortet Jonas Hummels offensichtlich nicht.

Der Bruder des 2014er-Weltmeisters Mats Hummels (34) ist mit einer kurzen Unterbrechung seit 2016 bei DAZN als Experte im Einsatz – er beendete 2016 nach zahlreichen Verletzungen seine aktive Laufbahn. Zuvor spielte Hummels über viele Jahre für den Ex-Bundesliga-Klub Unterhaching.

Die Entscheidung der Borussia-Verantwortlichen, die nun Gerardo Seoane auf sportlicher Ebene mit seinen Personal-Entscheidungen durchsetzt, kommt wahrlich nicht überall in Fußball-Deutschland gut an.

Elvedi wurde in Darmstadt nach der Halbzeitpause eingewechselt – und zeigte in der zweiten Halbzeit bei Borussias Aufholjagd eine gute Leistung. Für ihn war es der zweite Einsatz nach seinem geplatzten Wechsel. Bereits bei der 1:2-Pleite gegen Bayern München wurde der Schweizer in der Schlussphase eingewechselt.