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Von Gianluca Vogt

Kein Vergleich zu Darmstadt-Verletzung Karriere auf dem Spiel: Gladbach-Profi verlor beinahe sein Bein

Ein Spieler von Borussia Mönchengladbach wird mithilfe von zwei Medizinern nach einer Verletzung vom Platz geführt.

Humpelnder Gladbach-Profi: Im Spiel gegen Darmstadt am 10. Februar 2024 musste Robin Hack (m.), hier gestützt von zwei Medizinern, verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

Da stand beinahe die gesamte Karriere auf dem Spiel!

Noch steht eine endgültige Diagnose aus: Beim Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen den SV Darmstadt 98 musste Robin Hack (25) verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Noch hoffen die Gladbach-Fans darauf, dass es den Offensivspieler nicht schlimmer getroffen hat, als es sein schmerzerfülltes Gesicht am Samstagnachmittag (10. Februar 2024) erahnen ließ. Doch der 25-Jährige hat schon schlimmeres hinter sich bringen müssen.

Gladbach-Profi Robin Hack: „Ich habe geweint und gebetet“

Seit vergangenem Sommer steht Robin Hack bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Der vielseitige Offensivspieler wechselte von Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld an den Niederrhein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich der 25-Jährige inzwischen mehr und mehr in die Startelf von Chef-Trainer Gerardo Seoane (45) gespielt.

In sechs der vergangenen sieben Bundesliga-Spielen durfte der Sommer-Neuzugang von Anfang an ran. Doch um den Weg in den Profi-Fußball zu schaffen, musste der Offensivspieler auch einen langen Leidensweg hinter sich bringen. Dabei stand sogar die Karriere auf dem Spiel.

In der Jugend der TSG Hoffenheim hatte sich Hack eine schwere Verletzung zugezogen. Über die Komplikationen spricht der 25-Jährige in der Serie „Meine Geschichte“ des Pay-TV-Senders „Sky“. „Das war eine der schlimmsten Zeiten, die ich jemals hatte, auch für mich im Kopf“, resümiert der Gladbacher in der Anfang Februar veröffentlichten Folge.

Im August 2015 hatte sich der damals noch 16-jährige Hack während eines U19-Spiels mit Hoffenheim einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. „Es war ein sehr komplizierter Bruch“, erinnert der Offensivmann. „Ich wurde über sechs Stunden operiert.“

Eine solche Verletzung ist für sich genommen schon schwer genug. Doch beim gebürtigen Pforzheimer traten zu der Verletzung nach der Operation noch Komplikationen auf. „Ich hatte ein Kompartmentsyndrom“, erklärt Hack. „Das heißt, dass sich das Blut in der Wade anstaut und nicht abläuft. Da ist dann die Gefahr, dass nach ein paar Tagen dein Bein abstirbt. Ich hätte sozusagen meinen Unterschenkel verlieren können.“

Der damals behandelnde Arzt habe Hack die Möglichkeit gegeben, zu entscheiden, ob er sich einem erneuten chirurgischen Eingriff unterziehen lassen oder das Risiko eingehen und darauf warten möchte, dass das Blut doch noch abfließt, bevor das Bein abstirbt.

Eine erneute Operation hätte aber das sichere Karriereende bedeutet, weshalb sich der Offensivspieler für die risikoreichere Variante entschied, um seine Karriere zu retten. „Ich hatte immer nur Plan A gehabt und keinen Gedanken an einen Plan B verschwendet, für mich gab es immer nur Fußball-Profi und für mich war daher trotz des Risikos klar, dass ich warte“, sagt Hack über seine Entscheidung.

Nachdem er damals alles auf eine Karte gesetzt hatte, erlebte der Gladbach-Profi seine schlimmsten Stunden, wie er berichtet: „Das war die schlimmste Nacht in meinem ganzen Leben, ich habe bis sechs Uhr morgens geweint und gebetet, dass das Blut abläuft und zurückgeht.“

Letztlich wurden seine Gebete offenbar erhört und das Blut lief noch am selben Tag ab. „Da fiel mir direkt ein Stein von Herzen, das war unfassbar“, erzählt Hack abschließend in seinem emotionalen Rückblick.

Schon in der darauffolgenden Spielzeit konnte Hack in der U19-Bundesliga wieder Fuß fassen. Es folgten sein Bundesliga- und Champions League-Debüt mit Hoffenheim. Über Nürnberg und Bielefeld landete Hack schlussendlich in Mönchengladbach, wo er seinen zwischenzeitlich auf der Kippe gestandenen Traum vom Bundesliga-Profi nun doch ausleben kann.