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Von Achim Müller , Jannik Sorgatz

Schiedsrichter greift ins Titelrennen ein DFB stärkt Gladbach-Schreck den Rücken

Die Profis von Borussia Mönchengladbach hat einigen Redebedarf wegen der Schiedsrichter-Leistung von Tobias Stieler.

Die Profis von Borussia Mönchengladbach hat einigen Redebedarf wegen der Schiedsrichter-Leistung von Tobias Stieler.

Mönchengladbach - Hat dieser Pfeifenmann Borussias Titel-Traum schon beendet? Die Entscheidung von Tobias Stieler (38), Gladbachs Stürmer Alassane Plea (26) per Blitz-Gelb-Rot beim Top-Spiel-Remis (2:2) in Leipzig vom Platz zu stellen, erregt weiter die Gemüter in Fußball-Deutschland.

Scharfrichter Stieler hatte den Franzosen, nachdem dieser aus der Emotion heraus zwei Gesten (Abwinken) gezeigt hatte, nach rund einer Stunde zum vorzeitigen Duschen samt Sperre im nahenden Derby gegen den 1. FC Köln verurteilt. Zu diesem Zeitpunkt führten furiose Fohlen noch 2:1 in der RB-Arena.

Lothar Matthäus und Co. können Gelb-Rot nicht nachvollziehen

Sky-Experte Lothar Matthäus (58): „Für mich ist der Platzverweis überzogen gewesen. Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht.“ Borussias Jonas Hofmann (27). „Das ist ein Witz, für so etwas in der Bundesliga, in so einem Top-Spiel, mit all den Emotionen und dem Adrenalin, vom Platz zu fliegen.“

Fohlen-Manager Max Eberl (46): „Die Entscheidung mit der gelb-roten Karte gegen Alassane Plea hat ein sehr gutes Bundesligaspiel kaputt gemacht. Das ist schade. Ich sage nicht, dass wir ansonsten automatisch gewonnen hätten. Aber ab dieser Minute war es ein Spiel, bei dem man sagen konnte: Leider vorbei!“

Marco Rose will keinen Kommentar abgeben

Für Gladbach bedeutete der Ausgleich: Statt Bayern-Jäger und Zweiter zu sein, rutschte der VfL auf Platz vier ab. Das kann nach hinten raus im spannendsten Titelrennen seit Jahren noch richtig wehtun.

Borussen-Trainer Marco Rose (43) sagte am Sonntag zu GladbachLIVE: „Ich habe viele Meinungen gehört, die alle in die richtige Richtung gehen. Deswegen möchte ich mich weiterhin nicht zur Entscheidung äußern. Das ist eine sehr gute Partie gewesen, solange wir in Gleichzahl waren. Ein Sieg hätte uns in der Tabellenkonstellation noch besser getan. Aber in Unterzahl gegen so eine Mannschaft wie Leipzig, eine halbe Stunde lang, das ist nicht einfach. Und trotzdem haben wir nicht wahnsinnig viel zugelassen. Wir müssen dieses Ergebnis jetzt einfach so akzeptieren.“

Der DFB reagierte am Sonntag auf Stielers kleinliches Kartenspiel – und stand seinem Referee zur Seite. Peter Sippel (50), Leiter Training und Qualifizierung: „Wir haben eine klare Linie zum Vorgehen gegen Unsportlichkeiten im Vorfeld der Rückrunde definiert und kommuniziert. Beiden gelben Karten gegen Plea lagen klare Unsportlichkeiten zugrunde.“

Vorgeschichte bei Tobias Stieler

Übrigens: Vor zwei Jahren hatte der DFB Stieler nach einem ähnlichen Fall komplett aus dem Verkehr gezogen. Im März 2018 hatte Stieler Freiburgs Petersen auf Schalke innerhalb von drei Minuten Gelb-Rot gezeigt. Das DFB-Bundesgericht annullierte später jedoch den Platzverweis, die erste Verwarnung war Petersen in dessen Rücken ohne Blickkontakt gezeigt worden.

Weil Stieler während der Sportgerichtsverhandlung die Aussage verweigert hatte, wurde er im Anschluss vom Verband für den Rest der Saison aus dem Verkehr gezogen.